Motorradurlaub in der Schweiz

24. bis 29. Juni 2002

Mit dabei waren:

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Wickerl auf seiner schwarzen Kawasaki GPX 750

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Poldy auf seiner gelben Honda CBR 600

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PeterG und Petra auf ihrer blauen Yamaha TDM 850

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Franz auf seiner gelben Honda CBR 600

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Adi mit einer geliehenen Honda Hornet 600S 

Erich wäre auch mit dabei gewesen, war aber leider krank.

Zwangspause auf der A10-Raststation (91615 Byte)1. Tag - Montag 24. Juni:

Wir starteten bei leichtem Regen mit perfekter Regenausrüstung um ca.830 bei der AVIA in Steyregg.
Nach kurzem Stopp bei der Shell-Tankstelle auf der Linzer Stadtautobahn zum Kauf von Autobahnvignetten fuhren wir - ab und zu begleitet von leichtem Nieseln - auf der A1 bis nach Salzburg; auf dem ersten Parkplatz auf der A10 machten wir eine Zwangspause: Adi war das Benzin ausgegangen.
Die Autobahn verließen wir bei Bischofshofen; nach dem ersten Tankstopp in Taxenbach nahmen wir, nach kurzer Beratung über die weitere Route, doch den Glockner in Angriff.
Aber schon in Fusch war der nächste Zwangsstopp fällig: starker Regen zwang uns zum Mittagessen im Römerhof.

Rast vor der Franz-Josefs-Höhe (133198 Byte)Adi wieder bei uns (40256 Byte)Gestärkt ging's bei immer schönerem Wetter weiter auf den Glockner (Maut ca. € 16 mit €2 Ermäßigungs-Gutschein vom Römerhof) über das Hochtor (2504m) zur Franz-Josefs-Höhe.
Beim Kreisverkehr dorthin verloren wir Adi - er war, wie vorher besprochen, weiter Richtung Heiligenblut gefahren - Dank unserer Handy waren wir aber schnell wieder vereint.

Franz-Josefs-Höhe (103005 Byte)Nach kurzem Fotoshooting reisten wir weiter über Winklern, Lienz zum Staller Sattel (2052m); dieser ist Richtung Südtirol nur jeweils zu jeder vollen Stunde für 15min geöffnet.
Die Wartezeit von 40min nutzten wird beim Imbissstand auf der Passhöhe für eine Kaffeepause.
Zwangspause am Staller Sattel (74752 Byte) Auf dem Gehsteig (Adi's Bezeichnung für die schmale Einbahnstraße), der laut Franz umgekehrt wesentlich schöner zu fahren ist, fuhren wir weiter ins Tal; nach dem Tankstopp in Nieder-Rasen vor Bruneck ging's weiter in Richtung Brixen und dann entlang der Brennerautobahn nach Sterzing.
Hier machten sich die ersten Ermüdungserscheinungen bemerkbar: Wickerl verzichtete beim Schalten schon auf die Kupplung und in Sterzing verfehlte Peter die Abzweigung zum Jaufenpass.
Jaufenpass (100383 Byte) Aber am kurvenreichen Anstieg zum Jaufenpass (2099m) wurden wir alle wieder munter.
Das wunderschöne Timmelsjoch (2474m) (Maut €6,50) schafften wir gerade noch vor der Nachtsperre ab 20Uhr.

In Sölden, das wir um 2030 erreichten, fand der zum Zimmerguide ernannte Wickerl nach längerer Suche freie Zimmer im Haus Tyrolis (€25 inklusive Frühstück).

Timmelsjoch (73550 Byte)Ebenso schwierig  wie die Zimmersuche war es, ein Lokal zu finden, in dem es um 2130 noch etwas zu Essen gab. Im Alpenhof konnten wir dann auch doch noch unseren Hunger und Durst stillen.
Nach kurzem Abstecher in den Ötzikeller fielen wir alle müde ins Bett.

Statistik: 579km in 7h32min Fahrzeit mit einem Schnitt von 76,8km/h; Reisedauer 12h15min.

Abfahrt in Sölden (79123 Byte)2. Tag - Dienstag 25. Juni:

Nach ausreichendem Frühstück setzten wir um 9 Uhr unsere Reise bei bewölktem Wetter über das Ötztal, einem kurzen Stück auf der A1 bis Stanz und nach einer Tankpause in Pians über die Silvretta-Hochalpenstraße (2037m) (Maut € 10,20) fort.

Den Weg ab der Passhöhe ins Tal mussten wir leider in dichtem Nebel mit unter 5m Sichtweite mit reduzierter Geschwindigkeit zurücklegen - die zahlreichen Kühe mitten auf der Straße hatten anscheinend auch Orientierungsschwierigkeiten.
Im Gasthof Rössle (88683 Byte) Laut Franz und Poldy wäre auch dieser Pass in umgekehrter Richtung (vielleicht auch noch nebelfrei?) viel schöner...

Die Strecke von Bludenz bis Feldkirch legten wir wieder auf der Autobahn zurück. Zum Mittagessen machten wir einen Abstecher retour nach Nenzing (Peter hatte Schwierigkeiten beim Lesen der Landkarte) in den Gasthof Rössle - dafür war dort das Essen sehr gut.
Blick auf den Walensee (65721 Byte) Nach dem Verschicken von Bierdeckel-Grußkarten (ohne Briefmarke!) an die Daheimgebliebenen Erich, PeterT und Daniela fuhren wir wieder nach Feldkirch und von dort durch Lichtenstein nach Gams in der Schweiz, Sargans, Walenstadt und Näfels, wo wir erst nach mehreren Anläufen eine Tankstelle fanden, bei der eine unserer Kreditkarten funktionierte.

Landgasthof Tännler (88461 Byte)Klausenpass (98809 Byte)Von dort ging's weiter über den Klausenpass (1948m) und den Sustenpass (2224m) (ab der Passhöhe bis ins Tal im Nebel) nach Innertkirchen, wo wir im Landgasthof Tännler einkehrten; die Speisekarte gab uns einen ersten Eindruck über die etwas höheren (Faktor 1,5) Preise in der Schweiz (z.B. ein Schnitzerl um 20 Franken entspricht ca. € 13,50).

Unsere Unterkunft im Bauernhof der Familie Santschi in Unterbach bei Brienzwiler (in der Nähe vom Brienzer See) erreichten wir nach einmaliger telefonischer Rückfrage um 2045.
Wir bezogen unsere zwei Appartements (vier Doppelzimmer vollausgestattet mit zwei Küchen); die Hausherrin versorgte uns mit Dreh-und-Trink Bier vom Coop (einer Schweizer Supermarktkette) und (leider warmem) Weißwein.

Statistik: 430km in 6h54min Fahrzeit mit einem Schnitt von 72,3km/h; Reisedauer 11h45min.

Frühstück am Bauernhof (106142 Byte)3. Tag - Mittwoch 26. Juni:

Zum gesunden Frühstück direkt vom Bauernhof unterm Obstbaum bei Sonnenschein (der uns den ganzen Tag nicht verließ) gab's Milch, selbstgemachte Wurst und Brot, Butter und Käse von der Alp, Eier und selbstgemachte Marmelade unterm Obstbaum.
Unterbach mit Landebahnen und Wasserfall (35975 Byte)Vor der Abfahrt (110069 Byte) Bei unserer Abfahrt um 930 konnten wir bei den Bahnschranken, die die beiden Landebahnen von der Zufahrtsstraße zum Dorf trennt, Kampfflugzeuge (laut unserer Hausherrin F18, die in Stollen in den umliegenden Bergen untergestellt sind) beim Start  beobachten (soll einer der wichtigsten Schweizer Militärflughafen sein).
Vor dem Sustenpass (132522 Byte) Um 930 starteten wir zur Rundfahrt durch die umliegenden Berge: Sustenpass (2224m), kurze Trinkpause in Wassen und Tankstopp in Andermatt, Furkapass (2431m), Nufenenpass (2478m), St.Gotthard Pass (2108m) und nach der Mittagpause in Hospental wieder zurück über den Furkapass (2431m) und den Grimselpass (2165m) nach Unterbach.

Kurvenstudie am Sustenpass (78334 Byte) Selbstauslösefoto mit Schwierigkeiten (89084 Byte) Trinkpause in Wassen (89749 Byte) Furkapass (80895 Byte) immer noch Furkapass (71160 Byte) Nufenenpass (79037 Byte) Grimselpass (119480 Byte)

Franz, Petra und PeterG machten noch einen kurzen Abstecher zum Brienzersee auf ein Eis und erreichten unseren Bauernhof um 1745.

Gasthof Rössli (66439 Byte)Beim Wasserfall (110622 Byte)Auf dem Weg zum Gasthof Rössli spazierten wir noch zum nahen Wasserfall, was bei allen große Begeisterung auslöste (muas des sei, I hob kane Schuach, I hob ka Jackn, I hob an Hunga, ...).
Der von außen einfach wirkende Gasthof überraschte uns mit einem schönen Gastgarten im Hof und sehr gutem Essen.

Statistik: 261km in 4h8min Fahrzeit mit einem Schnitt von 63km/h; Reisedauer 8h15min.

4. Tag - Donnerstag 27. Juni:

Am Morgen gab's das gleich gute Frühstück wie am Vortag, nur diesmal im Haus.
Wir packten unsere Rucksäcke und Koffer, trugen uns ins Gästebuch ein und bezahlten die Zimmer (pro Nacht und Person 25 Franken - €17 und fürs Frühstück pro Person und Nacht 7 Franken - €4,75).
Mittagessen vorm Julierpass (79593 Byte) Nach der Abfahrt um 845 tankten wir in Meiringen gleich unsere Motorräder auf, und dann führte uns der Weg bei sonnigem Wetter über den Grimselpass (2165m), den Furkapass (2431m) (welchen wir damit gleich dreimal bezwungen hatten), den Oberalppass (2044m), Reichenau und Thussis zum Julierpass (2284m), vor dem wir in einer Pizzeria in Savognin zu Mittag aßen.

Auf ein Eis in St.Moritz (99944 Byte)Zur Kaffee- und Eispause hielten wir in St.Moritz bei einem ausgeflippten Cafe - Franz war ganz begeistert vom Cafe und der vermutlichen Besitzerin.
Auch die Motorräder wurden vollgetankt und wir entkamen dem aufziehenden Gewitter über den Bernina Pass (2328m) und dem Forcola di Livigno (2315m) in Richtung Südtirol.
Am Stilfser Joch (76020 Byte) Von Livigno ging's über den Pso. d'Eira (2210), dem Pso. di Foscagno (2291m) und dem Stilfser-Joch (2758m) (unser höchster Pass mit schmalen langen Tunnels im Anstieg und sehr schlechter Straße ins Tal), Schlanders und ab dort auf regennasser Straße bis nach Meran, wo wir einen Reifenhändler mit neuen Hinterreifen für Franz und Wickerl suchten.

Der Besitzer einer kleinen Werkstätte schickte uns zurück nach Naturns, wo Poldy und Wickerl auch eine Privatpension zur Übernachtung von einem vergangenen Motorradausflug kannten.

Um 20 Uhr erreichten wir Naturns, wo Wickerl, unser Zimmerguide, auch diesmal wieder mit der Pension Garni Bergblick der Familie Elsler eine schöne und günstige Unterkunft (€25 inklusive Frühstück) fand.

Im Restaurant im Erlebnisbad Naturns hielten wir es bei Pizzas, Salaten (Adi erwischte bei seinem  Salat viel zu viel sehr scharfes Olivenöl mit eingelegten Peperoni), Bier, Wein, Grappa (einem Weinrebenschnaps) und Diskussionen über Wickerl's eckige Melonen bis nach Mitternacht aus, während es draußen heftig zu regnen begann.

Statistik: 429km in 6h52min Fahrzeit mit einem Schnitt von 62,3km/h; Reisedauer 11h15min.

Im Bus nach Meran (51682 Byte)5. Tag - Freitag 28. Juni:

Schon vor dem gemeinsamen Frühstück mit reichhaltigem Frühstücksbüfett verlies uns Adi - er musste am Abend sein Motorrad zurückgeben - und fuhr bei strömenden Regen nach Hause.
Franz hatte bereits seinen neuen Reifen, aber Wickerl sollte seinen erst zu Mittag bekommen.

Da es auch noch weiter regnete, beschlossen wir, einen motorradfreien Tag einzulegen, und mit dem Bus zum Markt nach Meran zu fahren.

Diese Idee hatten noch viele andere und damit war die Fahrt im überfüllten Bus bei sehr schwülem Wetter nervenaufreibend.
Auch das Gedränge beim Markt, der wieder einsetzende Regen bei der anschließenden Sightseeing-Tour durch die Innenstadt und die völlig überfüllten Lokale konnten unsere Motivation nicht beeinflussen (die war ohnehin am Tiefpunkt). Es gab trotzdem 'kaum' Beschwerden bei den Initiatoren dieses Ausflugs - die €15 für die Busfahrt waren eine 'gute' Investition?

Erst nachdem wir wieder zurück in Naturns waren, Wickerl sein Motorrad wieder hatte und wir im Restaurant zum Rathaus bei Sonnenschein im Gastgarten zu Mittag gegessen hatten, besserte sich unsere Laune. Wir waren voller Tatendrang, und - legten uns für 2 Stunden ins Bett.

Kostprobe der Musik (77838 Byte)Am Wiesenfest (77838 Byte)Aufbruch zum Abendspaziergang (98497 Byte)Beim abendlichen Spaziergang durch Naturns entdeckten wir nach längerem Umherirren auch das von unserer Hausherrin angekündigte Wiesenfest vom örtlichen Sportverein (laut Beobachtung vom Franz muss daran auch die Lebenshilfe beteiligt sein), bei dem wir bei Bratwurst und Bier die 'tolle' Musik genossen.

Petra wurde es aber bald zu kühl, und so wechselten wir zum Kreuzwirt, wo's zum Glück schon wieder etwas für uns zum Essen gab.

Statistik: Busfahrt 24km in 45min Fahrzeit mit einem Schnitt von 32km/h; Reisedauer 1h.

Sellajoch (43124 Byte)6. Tag - Samstag 29. Juni:

Schon vor dem Frühstück um 8 Uhr hatten wir angesichts der für heute geplanten Reiseroute unsere Sachen gepackt und die Motorräder startklar gemacht und so waren wir um 840 bereits unterwegs.

Pso. di Valparola (152498 Byte)Über Meran, der Autobahn nach Bozen, einem kleinen Stück auf der Brennerautobahn durch Bozen (Maut €0,50) fuhren wir nach einem Tankstopp durchs Eggental und weiter über dem Karerpass (1755m), dem Sellajoch (2244m), dem Grödner Joch (2121m), dem Pso. di Valparola (2197m) und dem Pso. Falzarego (2105m) nach Cortina d'Ampezzo. Ab dem Sellajoch bis nach Cortina waren wegen eines Rennens unzählige Radfahrer unterwegs, wodurch die Überholmanöver noch abwechslungsreicher wurden. 
Nach kurzer Suche hatten wir auch die Ausfahrt aus Cortina zum Pso. di Croci (1805m) gefunden und so reisten wir weiter durchs Höhlensteintal nach Silian, wo wir kurz nach der Abzweigung ins Lesachtal im Gasthof Forellenhof zu Mittag aßen; zum Nachtisch gab's köstliche frischgemachte Wuchteln - für Peter leider nur eine (einer der Nachteile für Fahrer mit Beifahrerin).

Über den Kartischer-Sattel (1525m) und der Fahrt durchs wunderschöne Lesachtal erreichten wir Kötschach, und nach kurzem Tankstopp den Gailbergsattel (981m) und dann Oberdrauburg.

In Spittal an der Drau beim Millstätter See kamen wir erst im 17 Uhr an.
Peter und Petra wollten noch unbedingt heute nach Hause, aber auch die restlichen konnten sich nicht dazu entschließen, die Heimfahrt erst nach einer Übernachtung beim See anzutreten.
Und so fuhren wir gemeinsam weiter über den Katschberg (1641m), Obertauern (1664m), die A10 ab Radstadt und nach dem letzten Tankstopp und kurzer Pause bei der Raststation nach Salzburg auf der A1 bis Linz.
Beim Trafotreff in Abwinden trafen wir uns um 2030 zu einem Abschlussgetränk.

Statistik: 641km in 8h19min Fahrzeit mit einem Schnitt von 77,0km/h; Reisedauer 11h45min.

Zusammenfassung:

An den abwechslungsreichen, interessanten Motorradurlaub mit großem Wetterglück werden wir uns immer gerne zurückerinnern. Dass die Fahrt sehr anstrengend war, wird bald vergessen sein.

Auch nächstes Jahr möchten wir unbedingt wieder eine Motorradtour unternehmen.
Zur Diskussion steht ein Abstecher zu den französischen Alpenpässen - oder auch (eine Anmerkung von Petra) die Toskana oder Korsika.

Statistik:

Kilometer: 2340km

Fahrzeit: 33h45min

Durchschnitt: 69,3km/h

Reisezeit: 55h15min

Verbrauch: geschätzte 680l Benzin

Pässe: 31

Gesamthöhe der Pässe: 65829m

Tankstopps: 11

Defekte/Ausfälle: Franz und Wickerl's Hinterreifen

Lulupausen: geschätzte 47 - muss wohl am Restharn liegen !?

PeterG - 4. August 2002