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Wickerl auf seiner schwarzen Kawasaki GPX 750 |
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Poldy auf seiner gelben Honda CBR 600 |
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PeterG und Petra auf ihrer blauen Yamaha TDM 850 |
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Franz auf seiner gelben Honda CBR 600 |
![]() | Adi mit einer geliehenen Honda Hornet 600S |
Erich wäre auch mit dabei gewesen, war aber leider krank.
Wir starteten bei leichtem Regen mit perfekter Regenausrüstung
um ca.830 bei der AVIA in Steyregg.
Nach kurzem Stopp bei der Shell-Tankstelle auf der Linzer Stadtautobahn zum Kauf
von Autobahnvignetten fuhren wir - ab und zu begleitet von leichtem Nieseln -
auf der A1 bis nach Salzburg; auf dem ersten Parkplatz auf der A10 machten wir
eine Zwangspause: Adi war das Benzin ausgegangen.
Die Autobahn verließen wir bei Bischofshofen; nach dem ersten Tankstopp in
Taxenbach nahmen wir, nach kurzer Beratung über die weitere Route, doch den
Glockner in Angriff.
Aber schon in Fusch war der nächste Zwangsstopp fällig: starker Regen zwang
uns zum Mittagessen im Römerhof.
Gestärkt ging's bei immer schönerem Wetter weiter auf den
Glockner (Maut ca. € 16 mit €2 Ermäßigungs-Gutschein vom Römerhof) über
das Hochtor (2504m) zur Franz-Josefs-Höhe.
Beim Kreisverkehr dorthin verloren wir Adi - er war, wie vorher besprochen,
weiter Richtung Heiligenblut gefahren - Dank unserer Handy waren wir aber
schnell wieder vereint.
Nach kurzem Fotoshooting reisten wir weiter über Winklern,
Lienz zum Staller Sattel (2052m); dieser ist
Richtung Südtirol nur jeweils zu jeder vollen Stunde für 15min geöffnet.
Die Wartezeit von 40min nutzten wird beim Imbissstand auf der Passhöhe für eine
Kaffeepause.
Auf dem Gehsteig (Adi's Bezeichnung für die schmale Einbahnstraße), der laut
Franz umgekehrt wesentlich schöner zu fahren ist, fuhren wir weiter ins Tal;
nach dem Tankstopp in Nieder-Rasen vor Bruneck ging's weiter in Richtung Brixen
und dann entlang der Brennerautobahn nach Sterzing.
Hier machten sich die ersten Ermüdungserscheinungen bemerkbar: Wickerl
verzichtete beim Schalten schon auf die Kupplung und in Sterzing verfehlte Peter
die Abzweigung zum Jaufenpass.
Aber am kurvenreichen Anstieg zum Jaufenpass (2099m)
wurden wir alle wieder munter.
Das wunderschöne Timmelsjoch (2474m) (Maut €6,50) schafften
wir gerade noch vor der Nachtsperre ab 20Uhr.
In Sölden, das wir um 2030 erreichten, fand der zum Zimmerguide ernannte Wickerl nach längerer Suche freie Zimmer im Haus Tyrolis (€25 inklusive Frühstück).
Ebenso schwierig wie die Zimmersuche war es, ein Lokal zu
finden, in dem es um 2130 noch etwas zu Essen gab. Im Alpenhof
konnten wir dann auch doch noch unseren Hunger und Durst stillen.
Nach kurzem Abstecher in den Ötzikeller fielen wir alle müde ins Bett.
Statistik: 579km in 7h32min Fahrzeit mit einem Schnitt von 76,8km/h; Reisedauer 12h15min.
Nach ausreichendem Frühstück setzten wir um 9 Uhr unsere Reise bei bewölktem Wetter über das Ötztal, einem kurzen Stück auf der A1 bis Stanz und nach einer Tankpause in Pians über die Silvretta-Hochalpenstraße (2037m) (Maut € 10,20) fort.
Den Weg ab der Passhöhe ins Tal mussten wir leider in dichtem
Nebel mit unter 5m Sichtweite mit reduzierter Geschwindigkeit zurücklegen - die
zahlreichen Kühe mitten auf der Straße hatten anscheinend auch
Orientierungsschwierigkeiten.
Laut Franz und Poldy wäre auch dieser Pass in umgekehrter Richtung (vielleicht
auch noch nebelfrei?) viel schöner...
Die Strecke von Bludenz bis Feldkirch legten wir wieder auf der
Autobahn zurück. Zum Mittagessen machten wir einen Abstecher retour nach
Nenzing (Peter hatte Schwierigkeiten beim Lesen der Landkarte) in den Gasthof
Rössle - dafür war dort das Essen sehr gut.
Nach dem Verschicken von Bierdeckel-Grußkarten (ohne Briefmarke!) an die
Daheimgebliebenen Erich, PeterT und Daniela fuhren wir wieder nach Feldkirch und
von dort durch Lichtenstein nach Gams in der Schweiz, Sargans, Walenstadt und
Näfels, wo wir erst nach mehreren Anläufen eine Tankstelle fanden, bei der
eine unserer Kreditkarten funktionierte.
Von dort ging's weiter über den Klausenpass
(1948m) und den Sustenpass (2224m) (ab der
Passhöhe bis ins Tal im Nebel) nach Innertkirchen, wo wir im Landgasthof
Tännler einkehrten; die Speisekarte gab uns einen ersten Eindruck über die
etwas höheren (Faktor 1,5) Preise in der Schweiz (z.B. ein Schnitzerl um 20
Franken entspricht ca. € 13,50).
Unsere Unterkunft im Bauernhof der Familie Santschi in
Unterbach bei Brienzwiler (in der Nähe vom Brienzer See) erreichten wir nach
einmaliger telefonischer Rückfrage um 2045.
Wir bezogen unsere zwei Appartements (vier Doppelzimmer vollausgestattet mit
zwei Küchen); die Hausherrin versorgte uns mit Dreh-und-Trink Bier vom Coop
(einer Schweizer Supermarktkette) und (leider warmem) Weißwein.
Statistik: 430km in 6h54min Fahrzeit mit einem Schnitt von 72,3km/h; Reisedauer 11h45min.
Zum gesunden Frühstück direkt vom Bauernhof unterm Obstbaum
bei Sonnenschein (der uns den ganzen Tag nicht verließ) gab's Milch,
selbstgemachte Wurst und Brot, Butter und Käse von der Alp, Eier und
selbstgemachte Marmelade unterm Obstbaum.
Bei unserer Abfahrt um 930 konnten wir bei den Bahnschranken, die die
beiden Landebahnen von der Zufahrtsstraße zum Dorf trennt, Kampfflugzeuge (laut
unserer Hausherrin F18, die in Stollen in den umliegenden Bergen untergestellt
sind) beim Start beobachten (soll einer der wichtigsten Schweizer
Militärflughafen sein).
Um 930 starteten wir zur Rundfahrt durch die umliegenden Berge: Sustenpass
(2224m), kurze Trinkpause in Wassen und Tankstopp in Andermatt, Furkapass
(2431m), Nufenenpass (2478m), St.Gotthard
Pass (2108m) und nach der Mittagpause in Hospental wieder zurück über
den Furkapass (2431m) und den Grimselpass
(2165m) nach Unterbach.
Franz, Petra und PeterG machten noch einen kurzen Abstecher zum Brienzersee auf ein Eis und erreichten unseren Bauernhof um 1745.
Auf dem Weg zum Gasthof Rössli spazierten wir noch zum nahen
Wasserfall, was bei allen große Begeisterung auslöste (muas des sei, I hob kane Schuach,
I hob ka Jackn, I hob an Hunga, ...).
Der von außen einfach wirkende Gasthof überraschte uns mit einem schönen
Gastgarten im Hof und sehr gutem Essen.
Statistik: 261km in 4h8min Fahrzeit mit einem Schnitt von 63km/h; Reisedauer 8h15min.
Am Morgen gab's das gleich gute Frühstück wie am Vortag, nur
diesmal im Haus.
Wir packten unsere Rucksäcke und Koffer, trugen uns ins Gästebuch ein und
bezahlten die Zimmer (pro Nacht und Person 25 Franken - €17 und fürs
Frühstück pro Person und Nacht 7 Franken - €4,75).
Nach der Abfahrt um 845 tankten wir in Meiringen gleich unsere Motorräder
auf, und dann führte uns der Weg bei sonnigem Wetter über den Grimselpass
(2165m), den Furkapass (2431m) (welchen wir
damit gleich dreimal bezwungen hatten), den Oberalppass
(2044m), Reichenau und Thussis zum Julierpass
(2284m), vor dem wir in einer Pizzeria in Savognin zu Mittag aßen.
Zur Kaffee- und Eispause hielten wir in St.Moritz bei einem
ausgeflippten Cafe - Franz war ganz begeistert vom Cafe und der vermutlichen
Besitzerin.
Auch die Motorräder wurden vollgetankt und wir entkamen dem aufziehenden
Gewitter über den Bernina Pass (2328m) und dem Forcola
di Livigno (2315m) in Richtung Südtirol.
Von Livigno ging's über den Pso. d'Eira (2210),
dem Pso. di Foscagno (2291m) und dem Stilfser-Joch
(2758m) (unser höchster Pass mit schmalen langen Tunnels im Anstieg und
sehr schlechter Straße ins Tal), Schlanders und ab dort auf regennasser Straße
bis nach Meran, wo wir einen Reifenhändler mit neuen Hinterreifen für Franz und
Wickerl suchten.
Der Besitzer einer kleinen Werkstätte schickte uns zurück nach Naturns, wo Poldy und Wickerl auch eine Privatpension zur Übernachtung von einem vergangenen Motorradausflug kannten.
Um 20 Uhr erreichten wir Naturns, wo Wickerl, unser Zimmerguide, auch diesmal wieder mit der Pension Garni Bergblick der Familie Elsler eine schöne und günstige Unterkunft (€25 inklusive Frühstück) fand.
Im Restaurant im Erlebnisbad Naturns hielten wir es bei Pizzas, Salaten (Adi erwischte bei seinem Salat viel zu viel sehr scharfes Olivenöl mit eingelegten Peperoni), Bier, Wein, Grappa (einem Weinrebenschnaps) und Diskussionen über Wickerl's eckige Melonen bis nach Mitternacht aus, während es draußen heftig zu regnen begann.
Statistik: 429km in 6h52min Fahrzeit mit einem Schnitt von 62,3km/h; Reisedauer 11h15min.
Schon vor dem gemeinsamen Frühstück mit reichhaltigem Frühstücksbüfett
verlies uns Adi - er musste am Abend sein Motorrad zurückgeben - und fuhr bei
strömenden Regen nach Hause.
Franz hatte bereits seinen neuen Reifen, aber Wickerl sollte seinen erst zu
Mittag bekommen.
Da es auch noch weiter regnete, beschlossen wir, einen motorradfreien Tag einzulegen, und mit dem Bus zum Markt nach Meran zu fahren.
Diese Idee hatten noch viele andere und damit war die Fahrt im
überfüllten Bus bei sehr schwülem Wetter nervenaufreibend.
Auch das Gedränge beim Markt, der wieder einsetzende Regen bei der
anschließenden Sightseeing-Tour durch die Innenstadt und die völlig
überfüllten Lokale konnten unsere Motivation nicht beeinflussen (die war
ohnehin am Tiefpunkt). Es gab trotzdem 'kaum' Beschwerden bei den Initiatoren
dieses Ausflugs - die €15 für die Busfahrt waren eine 'gute' Investition?
Erst nachdem wir wieder zurück in Naturns waren, Wickerl sein Motorrad wieder hatte und wir im Restaurant zum Rathaus bei Sonnenschein im Gastgarten zu Mittag gegessen hatten, besserte sich unsere Laune. Wir waren voller Tatendrang, und - legten uns für 2 Stunden ins Bett.
Beim abendlichen Spaziergang durch Naturns entdeckten wir nach
längerem Umherirren auch das von unserer Hausherrin angekündigte Wiesenfest
vom örtlichen Sportverein (laut Beobachtung vom Franz muss daran auch die
Lebenshilfe beteiligt sein), bei dem wir bei Bratwurst und Bier die 'tolle'
Musik genossen.
Petra wurde es aber bald zu kühl, und so wechselten wir zum Kreuzwirt, wo's zum Glück schon wieder etwas für uns zum Essen gab.
Statistik: Busfahrt 24km in 45min Fahrzeit mit einem Schnitt von 32km/h; Reisedauer 1h.
Schon vor dem Frühstück um 8 Uhr hatten wir angesichts der für heute geplanten Reiseroute unsere Sachen gepackt und die Motorräder startklar gemacht und so waren wir um 840 bereits unterwegs.
Über Meran, der Autobahn nach Bozen, einem kleinen Stück auf
der Brennerautobahn durch Bozen (Maut €0,50) fuhren wir nach einem Tankstopp
durchs Eggental und weiter über dem Karerpass (1755m),
dem Sellajoch (2244m), dem Grödner
Joch (2121m), dem Pso. di Valparola (2197m)
und dem Pso. Falzarego (2105m) nach Cortina
d'Ampezzo. Ab dem Sellajoch bis nach Cortina waren wegen eines Rennens
unzählige Radfahrer unterwegs, wodurch die Überholmanöver noch
abwechslungsreicher wurden.
Nach kurzer Suche hatten wir auch die Ausfahrt aus Cortina zum Pso.
di Croci (1805m) gefunden und so reisten wir weiter durchs
Höhlensteintal nach Silian, wo wir kurz nach der Abzweigung ins Lesachtal im
Gasthof Forellenhof zu Mittag aßen; zum Nachtisch gab's köstliche frischgemachte
Wuchteln - für Peter leider nur eine (einer der Nachteile für Fahrer mit
Beifahrerin).
Über den Kartischer-Sattel (1525m) und der Fahrt durchs wunderschöne Lesachtal erreichten wir Kötschach, und nach kurzem Tankstopp den Gailbergsattel (981m) und dann Oberdrauburg.
In Spittal an der Drau beim Millstätter See kamen wir erst im
17 Uhr an.
Peter und Petra wollten noch unbedingt heute nach Hause, aber auch die
restlichen konnten sich nicht dazu entschließen, die Heimfahrt erst nach einer
Übernachtung beim See anzutreten.
Und so fuhren wir gemeinsam weiter über den Katschberg
(1641m), Obertauern (1664m), die A10 ab
Radstadt und nach dem letzten Tankstopp und kurzer Pause bei der Raststation
nach Salzburg auf der A1 bis Linz.
Beim Trafotreff in Abwinden trafen wir uns um 2030 zu einem Abschlussgetränk.
Statistik: 641km in 8h19min Fahrzeit mit einem Schnitt von 77,0km/h; Reisedauer 11h45min.
An den abwechslungsreichen, interessanten Motorradurlaub mit großem Wetterglück werden wir uns immer gerne zurückerinnern. Dass die Fahrt sehr anstrengend war, wird bald vergessen sein.
Auch nächstes Jahr möchten wir unbedingt wieder eine Motorradtour unternehmen.
Zur Diskussion steht ein Abstecher zu den französischen Alpenpässen - oder
auch (eine Anmerkung von Petra) die Toskana oder Korsika.
Kilometer: 2340km
Fahrzeit: 33h45min
Durchschnitt: 69,3km/h
Reisezeit: 55h15min
Verbrauch: geschätzte 680l Benzin
Pässe: 31
Gesamthöhe der Pässe: 65829m
Tankstopps: 11
Defekte/Ausfälle: Franz und Wickerl's Hinterreifen
Lulupausen: geschätzte 47 - muss wohl am Restharn liegen !?
PeterG - 4. August 2002