Im Herbst zog es uns nochmals in die Berge - diesmal haben wir einen Klettersteig in Angriff genommen.
Mit dabei waren Poldy, Peter&Daniela mit Jan,
Peter&Petra, Berni&Claudia.
Wickerl, der uns die Klettersteigausrüstung bei den Naturfreunden organisiert hatte,
konnte wegen einer Verletzung nicht mit dabei sein.
Das Ausleihen der Kletterausrüstung (Sitz- und Brustgurt, Fallbremse mit
Karabiner, Helm) kostete €8 pro Woche.
Wir trafen uns kurz nach 7 Uhr auf der AVIA-Tankstelle in Steyregg und fuhren über Kirchdorf, Klaus, Windischgarsten - der neue Autobahnabschnitt Klaus wurde erst am Nachmittag eröffnet, Phyrnpass und Ardning zur Ardningalm (1037m).
Bei Kaiserwetter gingen wir um 930 Uhr gut gelaunt
los in Richtung Arlingsattel; auch die Menschenmassen von SPÖ-Bezirkswandertag
konnten unsere Laune nicht trüben.
Daniela mit Jan und Claudia ließen wir auf der Alm zurück; sie unternahmen
eine Wanderung zum Warteck, wo sich ein Gebirgsmuseum befindet.
Nach einer kurzen Rast am Arlingsattel (1425m) stiegen wir nun
fast einsam weiter bergwärts zur Wildfrauenhöhle, wo der Klettersteig entlang
des Nordostgrads des Bosruck beginnt.
Hier legten wir unsere Kletterausrüstung an; dies klappte schon ganz flott, da
wir das Anlegen bereits am Vortag bei Peter&Daniela zuhause geübt hatten
(1130).
Der Klettersteig, der mit der Schwierigkeitsklasse B/C geführt wird, sieht am
Anfang schwierig aus, ist nach einem kurzen, gesicherten Kletterstück aber dann
eher leicht zu erklimmen.
Nur Teile des Steiges sind seilgesichert, der Rest entspricht der Schwierigkeit
einer normalen Bergwanderung.
Der Weg über den Wildfrauenstein - mit Gipfelkreuz - bis zum Gipfel des Bosrucks verlangte uns aber doch einiges an Anstrengung ab.
Peter&Petra erreichten den Gipfel (1992m) gegen 13 Uhr, der
Rest folgte wenig später nach.
Nach ausgiebiger Rast mit Jause wanderten wir gegen 14 Uhr
weiter in Richtung Südwesten; gleich nach dem Gipfel führte der Weg steil
bergab und dann ebenso steil wieder bergauf zu unserem dritten Gipfelkreuz des
heutigen Tages, dem Kitzstein (1925m).
Die Wiese unter dem sehr schönen Edelstahl-Gipfelkreuz, das als Denkmal für
die Antiatombewegung errichtet wurde, nutzten wir für eine weitere Rast - es
machten sich schon leichtere Erschöpfungserscheinungen bemerkbar...
Doch der Abstieg über den steilen, schlechten Wiesenweg und
später in einer Geröllrinne, sollte uns noch einiges an Kraft kosten.
Nach einigen weiteren Pausen erreichten wir nach 16 Uhr doch die Forststraße,
die über die Igelsfeldalm zurück zur Ardningalm führt.
Dort stärkten wir uns bei den SPÖlern mit Bier und Kaffee für die Heimfahrt.
Petra brachte uns dann im Espace in unsere Unterkunft, dem
Gasthof Ödsteinblick in Johnsbach.
Anfangs wollten wir beim Gasthaus auf der Ardningalm übernachten, aber das ist
vor einigen Jahren abgebrannt und an dessen Stelle wird eine alte Almhütte neu
aufgestellt.
Wegen unseres Heißhungers schafften wir Dusche und Umziehen in Rekordzeit und gegen 19 Uhr saßen wir schon alle in der Gaststube, und suchten das Abendessen aus: frisch gefangene Gebirgsforellen (leider etwas klein geraten), Salate, Schnitzel, Eispalatschinken (mit den dicksten Palatschinken, die wir je gesehen haben), ...
Nach dem anstrengenden Tag zog uns die Müdigkeit bald nach dem Essen ins Bett...
Trotz des lärmenden Wasserrads vor unseren Zimmerfenstern hatten wir großteils gut geschlafen und so trafen wir uns ausgeruht gegen 8 Uhr beim Frühstück.
Wir genossen das üppige Frühstück, bezahlten die Zimmer (€22 pro Person, €25 im Einzelzimmer) und brachen kurz nach 9 Uhr auf in Richtung Klettersteig.
Mit Claudia, Daniela und Jan als Zuschauer stiegen wir die
Felswand empor.
Der Steig, der ebenfalls mit der Schwierigkeit B/C angegeben ist, war einiges
anspruchsvoller als der am Vortag.
Speziell die sehr steile und teilweise überhängende Passage am Start lies
teilweise unsere Knie zittern...
Nach kurzem Klettern war die Unsicherheit aber verschwunden und wir erreichten
das Steigende mitten im Wald bereits nach 45min Kletterzeit.
Das Klettern hatte uns soviel Spaß gemacht, dass wir die Strecke auch wieder
zurückkletterten; nur Petra und Poldy wählten den Rückweg mitten durch die Wildnis
und hatten Schwierigkeiten, zum Ausgangspunkt zurückzufinden.
Den Rückweg schafften wir in nur 25min.
In Richtung Heimat fuhren wir gemütlich durchs Gesäuse, Hieflau, durchs Ennstal nach Rechraming, wo wir zu Mittag aßen.
Die Wanderung bei traumhaftem, heißem (bis 30°C) Herbstwetter
hat uns viel Spaß gemacht.
Echte, gesicherten Kletterpassagen sind am Bosruck leider nicht viele vorhanden;
der Klettersteig ist zwar nicht ungefährlich, wäre aber auch ohne
Kletterausrüstung zu schaffen.
Für den sehr schönen Klettersteig in Johnsbach brauchten wir diese aber
unbedingt.
Das Klettern hat uns so gut gefallen, dass wir uns eine Klettersteigausrüstung zulegen wollen - hoffentlich ist das Christkind brav...
Vielen Danke an Peter&Daniela für die Organisation der Unterkunft und das Abholen/Zurückbringen der Klettersteigausrüstung, Danke an Wickerl für die Organisation der Klettersteigausrüstung und auch Danke an Erich und Misi für die geborgte Kletterausrüstung.
Statistik: Wander- und Kletterzeit 7,5h; 1,5h; Anstieg 955m; 135m; Abstieg 955m; 135m
Mit dabei waren Wickerl, Petra&Peter, Hoizl, Erich und Andi.
Franz wollte auch mit, musste aber wegen einer Familienangelegenheit absagen.
Wir bestiegen die Tour, welche wir letztes Jahr
Ende Mai wegen des vielen Schnees nicht gehen konnten.
Wir starteten um 620 mit Petra&Peter's Espace
beim Trafotreff in Abwinden in Richtung Almsee.
Beim Gasthof Seehaus (595m) stellten wir unser Fahrzeug ab und gingen bei
bewölktem Wetter auf der Forststraße in Richtung Sepp-Huber-Steig (Weg Nr. 214) los
(730).
Bei der Abzweigung zur Grießkarscharte stärkten wir uns kurz für den steilen,
mit einigen Leitern und Seilen gesicherten Anstieg; vorbei an der Röllhöhle
erreichten wir, begleitet von zeitweisem leichtem Nieseln, den Röllsattel
(1755m - 1130), wo wir unsere Mittagsjause verzehrten und uns von dem
anstrengenden Aufstieg erholten.
Der kühle Wind vertrieb uns aber bald wieder und so ging's
abwärts in Richtung Pühringerhütte.
Die Abzweigung zum Rotgschirr - der Name kommt wahrscheinlich von den einzelnen roten Felsen,
von denen der rote Kies am Wanderweg stammt - war nicht leicht zu finden; auf
den Wegweisern ist das Rotgschirr nicht angeschrieben, obwohl es ein
offizieller, gekennzeichneter Wanderweg ist.
Aber mit Hilfe der detaillierten Wanderkarten von Wickerl und Erich wählten wir
die richtige Route über den Weg zum Großen Priel (Nr.201) und dann den Anstieg
zum Rotgschirr (2261m - Nr.266 - 1230).
Trotz einiger Bedenken wollte sich doch keiner von uns eine Blöße geben und
alle gingen mit.
Der steile, teilweise auch mit Seilen gesicherte Aufstieg zeigte
uns schnell, dass uns die für eine solche Tour nötige Kondition fehlt. Der einsetzende
Sonnenschein reichte aber zur Motivation für die Überschreitung unserer
persönlichen Grenzen.
Peter setzte sich bald vorne ab und kletterte im Alleingang bis zum Gipfel (1400);
später folgen dann Petra, Andi und Erich (1415) und zum
Schluss Wickerl (1430), der am meisten zu kämpfen hatte.
Am Gipfel genossen wir die Aussicht bei einem Gipfelbier oder
rasteten mit einem kurzen Nickerchen...
Beim Abstieg entpuppte sich Andi als regelrechter Bergabläufer - er erreichte die Pührungerhütte 45 Minuten früher (1615) als die restlichen, die aber wegen Kräfte- und Motivationsmangel einige Pausen eingelegt hatten (1637m - 1700).
In der Hütte stillten wir unseren Durst mit Bier und Apfelsaft,
unseren Hunger mit Schweinsbraten und Käsnocken und die Wirtin zeigte uns unser
Lager - das Damenzimmer...
Nach Sonnenuntergang wechselten wir noch in die Gaststube. Andi, Petra&Peter gingen bereits früh (2200) zu Bett; Erich, Hoizl
und Wickerl unterhielten sich noch bis zur Sperrstunde mit einigen
Einheimischen.
Beim Zubettgehen weckte Erich mit seinem Gequatsche alle auf; auch Petra's
schimpfen konnte ihn nicht bremsen...
In der Nacht besuchten uns mehrmals Irrläufer der schwer angeheiterten
Feuerwehr-Gruppe (die die Einnahmen vom Nikolauseinsatz vernichteten) auf der Suche nach ihren Betten.
Zum Frühstück gab's Kaffe und Marmeladebrote oder
Wurst/Käsebrote (745).
Erich - unser Alpenvereinsmitglied - beglich die Übernachtungsrechnung (€5
für Mitglieder; sonst €14) und Hoizl spendierte eine Runde Seiderl, damit uns
der Start leichter fällt... (915)
Bei Sonnenschein marschierten wir
begleitet von den berüchtigten Murauer Föhnwinden (auf der Hütte gab's
Murauer Bier) durch hochalpine Schnittlauchfelder (der wuchs entlang des
Wanderweges in Massen) über die Elmgrube (1622m),
dem Abblasbühel, zur Grießkarscharte (1927m) und - nach dem Fotoshooting bei der Eiskapelle (eine
Höhle mit Steintisch und -bänken) - wieder bergab in Richtung Almsee (Weg
Nr.213).
Kurz nach der Scharte ließen wir uns auf den Felsen zur
Mittagsjause nieder. Der Abstieg entpuppte sich als endlose, anstrengende
Wanderung mit seilgesicherten Kletterpassagen, steilen Felshängen und viel
Geröll auf dem Weg.
Hoizl schmerzten die Knie und blieb immer weiter zurück; nur Andi fiel, wie auch
am Vortag, das Bergabgehen nicht schwer.
Abgekämpft erreichten wir aber schließlich doch noch die Abzweigung zum
Sepp-Huber-Steig (1430-1500) und, nach einer weiteren
Stunde am Forstweg (der muss seit dem Vortag mindestens doppelt so lang geworden
sein...), den Parkplatz beim Almsee (1600-1615).
Befreit von den Wanderschuhen gönnten wir uns im Gasthof Seehaus zur Stärkung
einen Salat und als Belohnung für unsere Ausdauer ein Eisdessert. Auch das WC besichtigten
wir ausgiebig...
Die anstrengende Wanderung deckte unsere konditionellen
Schwächen gnadenlos auf.
Bis zur nächsten Bergtour werden wir diese aber sicher ausgemerzt haben...
Es war trotzdem eine sehr schöne und mit den zahlreichen Kletterpassagen auch sehr abwechslungsreiche Bergwanderung.
Statistik: Wanderzeit 9,5h + 7h; Anstieg 1666m+290m; Abstieg 624m+1332m
PeterG - 08. Oktober 2003