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Wickerl auf seiner schwarzen Kawasaki GPX 750 |
![]() | Peter&Petra auf ihrer blauen Yamaha TDM 850 |
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Franz auf seiner Honda CBR 600 RR |
![]() | Adi auf seiner Honda CBR 600 F |
Bei der Planung der Reise und auch während des Urlaubs hat uns die tolle Korsika-Homepage von Christoph Berg sehr geholfen.
Anfangs wollten wir bei der Anreise die Toskana erkunden und mit der Fähre ab Livorno am Montag um 815 Uhr fahren. Dabei hätten wir aber den Montag Vormittag verloren und so wählten wir die Nachtfähre ab Savona von den Corsica und Sardinia Ferries.
Mit der Navigationssoftware auf dem Pocket PC vom Adi und Kartenmaterial vom Peter waren wir für die Navigation bestens gerüstet.
Wir trafen uns am Samstag um 8 Uhr auf der Shell-Tankstelle auf der
Stadtautobahn Linz.
Franz war wie immer pünktlich, der Rest kam natürlich wieder zu spät...
Dafür waren schon alle mit Benzin und Autobahnpickerl versorgt und so starteten
wir mit 'nur' 30 Minuten Verspätung, heuer zur Abwechslung ohne
Regenausrüstung, bei Sonnenschein aber etwas kühlem Wetter in Richtung Salzburg.
In Salzburg-Wals verließen wir die Autobahn, durchquerten das kleine deutsche Eck und fuhren über Lofer, St.Johann (Tankstopp €0,954/l) nach Söll, wo wir unseren Geldbörsen einige Scheinchen vom Bankomaten und unseren Mägen Wurstsemmerln und Obst vom Spar spendierten.
Von Wörgl bis Landeck fuhren wir wieder auf der Autobahn, in
Pfunds, kurz vor der Schweizer Grenze, tankten wir um 1245 wieder
unsere Bikes (€0,991/l) und schon ging's entlang des Inns, vorbei an einigen
roten Baustellenampeln, über Zernez nach St. Moritz.
Trotz
Sonnenschein war es hier empfindlich kalt - dass die Hochebene auf über 1800m
liegt, war uns bei den Ausflügen in den Vorjahren nie bewusst geworden - und so
waren wir froh, dass wir nach der serpentinenreichen Abfahrt vom Malojapass
(1815m) in Italien wieder wärmere Gebiete erreichten.
Gleich nach dem Grenzübergang legten wir um 1515 im
Villa di Chiavenna im Restaurant Eredi GHIGGI NATALE
eine Pause ein und stärkten uns mit Caprese (Tomaten mit Mozarella), Lasagne
und viel Gebäck.
Gestärkt und neu motiviert reisten wir weiter bis zum Lago de
Lugano, wo wir in Porlezza gegen 18 Uhr im Hotel Europa
eine passende Unterkunft (Doppelzimmer €82, Dreibettzimmer €95 mit
Frühstück) direkt am See und eigenem Parkplatz fanden.
Adi und Wickerl genehmigten sich gleich bei der Tris Bar
zur Stärkung Bier und Chips, während der Rest die Unterkunft suchte.
Für
das Abendessen wählten wir das Ristorante Cannarutie da 'Mamma Rita',
wo wir mit Fischspezialitäten, Bier und Wein den Tag ausklingen ließen.
Nach einem Eis von der Bar Italia Gelateria, einem
Rundgang durch den gegen Mitternacht bereits ausgestorbenen Ort und einen kurzen
Abstecher der Singlefahrer in ein Musikkaffee ging's ins Bett, damit wir für
den nächsten Tag fit waren.
Statistik: 581km in 6h36min Fahrzeit mit einem Schnitt von 88km/h; Reisedauer 9h20min
Gegen 8 Uhr trafen wir uns beim Buffetfrühstück mit Schinken und Käse, mit dem wir nach der Schilderung der italienischen Frühstücksgewohnheiten vom Franz nicht gerechnet hatten.
Mit vollem Bauch fuhren wir kurz nach 9 Uhr los in Richtung Schweiz, stauten uns durch Lugano, wechselten wieder nach Italien, wo wir bei Ponte Tresa bei einer Tankstelle mit Bargeldautomaten eine Tankpause einlegten. Flott ging es weiter bis Varese, wo wir dann einige Zeit umherirrten.
Dank Adis Pocket PC
fanden wir dann doch noch nach Sesto, wo wir uns nach längerer Diskussion
bei einer Tankstelle (wieder eine mit Bargeldautomat) entschlossen, auf der
Autobahn bis Alessándria Süd zu fahren, um der dichtbebauten Gegend zu
entfliehen.
Entlang der Autobahn sahen wir riesige, überflutete Felder; wir haben bis jetzt
keine Ahnung, was da wächst...
Nach kleineren Problemen beim Bezahlen der Autobahngebühr
(€5,70 für ca. 100km) vom Franz (er konnte den italienisch sprechenden
Automaten nicht überzeugen, die €50 zu wechseln) fuhren wir auf der
weitläufigen, fast leeren Straße nach Acqui Therme, wo wir mit einigen
Schwierigkeiten und Unstimmigkeiten bei der Parkplatzsuche (Peter wollte nicht
in der Fußgängerzone mit Fahrverbot bei protestierenden Lokalbesitzern parken)
gegen 14 Uhr mit dem Pasticceria Voglino doch noch
ein Lokal mit Blick auf die abgestellten Motorräder fanden.
Gestärkt mit Sandwichs, Süßigkeiten, Kaffee und Wasser und
nach dem Tanken unserer Motorräder an der Tankstelle mit Bargeldautomat brachen
wir wieder auf, um auf der schönen, ruhigen Landstraße über Melazzo und dem Colle
del Giovo (516m) um 16 Uhr den Hafen von Savona zu erreichen. Hier
tankten wir wieder unsere Motorräder auf (vorher mussten wir uns beim
Bankomaten Geld für den Tankautomaten besorgen, der unsere Kreditkarten und
Bankomatkarten nicht akzeptierte). Der Anlegeplatz der Fähre mit der
Verkaufsstelle war noch ein Stück weiter am westlichen Ende der Stadt zu
finden. Leider gab's die Tickets erst ab 18 Uhr zu kaufen, und so wollten wir
die Zeit in einem Restaurant verbringen; leider hatte zu dieser Zeit im ganzen
Hafen keines geöffnet.
Auf Petras Vorschlag hin, und nachdem sich Peter nach
längerer Diskussion doch erweichen ließ, den vollgestopften Koffer zu öffnen,
verbrachten wir die Zeit bis zum Öffnen des direkt am Meer liegenden
Restaurants Green Giardino Sul Mare um 19 Uhr, bei
dem wir einen Parkplatz gefunden hatten, mit Baden im Meer mit ca. 20°C auf der
Strandbaustelle (der Sand lag in großen Haufen und war noch nicht
auseinandergeschoben) und Relaxen im Strandcafe.
Franz und Peter besorgten vor dem Abendessen die Fährentickets
(€23 je Person, €35 je Motorrad, €61 für die Top Class 4-Bett Kabine am
Oberdeck mit
Dusche und WC, €7 Hafengebühren je Person und €2 Hafengebühren je Motorrad)
Nach dem Verzehr der Pizzas, Muscheln, Salate, Spaghetti de Mare, Tiramisu und ein paar Bierchen waren wir bereit für die Fährenüberfahrt.
Kurz nach
21 Uhr erreichten wir unser Fähre - als Zeitrahmen für die Verladung wurde uns
beim Ticketkauf 2030 bis 22 Uhr mitgeteilt.
Die Verladung in die Sardinia Regina klappte problemlos, kleinere Schwierigkeiten gab's nur bei der
Kabinenzuteilung (unsere Kabine 618 war bereits belegt; dafür bekamen wir die 610).
Frisch geduscht verbrachten wir den Abend bis zur Abfahrt um 23 Uhr an Deck, bis zur Sperrstunde um 24 Uhr
in der Bar und dann im Restaurant mit einigen Bierchen (€4 für 0,4l) und
Wein, bis uns nach 1 Uhr die Augen zufielen.
In den Betten konnten wir bei dem gleichmäßigen Brummen der
Klimaanlage und der Schiffsmotoren ganz gut schlafen, auch Peter&Petra, die
zu zweit mit einem auskommen mussten.
Statistik: 320km in 4h54min Fahrzeit mit einem Schnitt von 65,3km/h; Reisedauer 7h10min
Leider war die Nacht viel zu kurz; schon um sechs weckte uns eine französische Stimme - nur der wunderschöne Sonnenaufgang machte es etwas erträglicher.
Da wir die Einfahrt in den Hafen pünktlich um 7 Uhr an Deck mitverfolgt hatten, waren wir beim Aussteigen bei den letzten; gerade als wir bereit zu Ausfahrt waren, wurde die Ausfahrtsrampe für das obere Deck herabgelassen und wir konnten erst nach dem Ausladen des oberen Decks um 745 Uhr ausfahren.
Franz leitete uns in Bastia zum Chief's
Coffee, wo wir Parkplätze für unsere Bikes und einen Tisch im Freien
zum Frühstück vorfanden. Nach langer Wartezeit bekamen wir unsere Kaffees,
aber es gab nichts zu Essen. So besorgten Franz und Peter Croissants und Baguettes (diese Bezeichnung kennt auf Korsika niemand)
in der Bäckerei eine Straße weiter.
Nach dem Frühstück fanden wir nach längerer Suche mit dem Cycles Nonza eine Motorradwerkstätte mit einem neuen Hinterreifen für Wicklers Kawa - er hatte als einziger den maroden Reifen nicht schon zuhause gewechselt - und einen Termin zum Wechseln am Mittwoch vereinbart.
Adi navigierte uns dann schon nach 9 Uhr endlich aus der Stadt
in die Berge am Cap Corse nach Castagnetu und wieder zurück zur Küste nach
Miomo.
Wir genossen die kurvige, einwandfreie Küstenstraße entlang der Ostküste in
Richtung Norden und Franz entdeckte bei Marine de Sisco ein schönes, einsames
Restaurant direkt am Strand, bei dem wir gegen 1030 eine Trinkpause
in der Vormittagssonne einlegten.
In Santa Severa verließen wir die Küste und wechselten über
den Col de Santa Lucia (391m) zur Westküste - bis
zur Passhöhe war die Straße einwandfrei ausgebaut, ab dort ging's auf der
Rumpelpiste aber nur mehr langsam weiter.
Auch die Strecke entlang der Westküste von Pino nach Morsiglia war gleich mies, erst die Straße zurück zur Ostküste über Pastina nach Marine de Méria überraschte uns mit neuem Asphalt - leider war sie aber sehr schmal, und da man in jeder Kurve mit einem Bus rechnen musste, fuhren wir vorsichtiger - für Petra aber immer noch zu schnell...
Über den sehr schönen Hafenort Macinaggio erreichten wir um 1230
Uhr auf wieder sehr schlechter und schmaler Straße das einsame Barcaggio am
Nordcap mit der vorgelagerten, unbewohnten Insel Ile de Giraglia. Nachdem die Gruppe
von Oldtimern, die bei unserer Ankunft den Ortsplatz bevölkerten, wieder
weitergefahren waren, wurde es richtig ruhig und wir bestelltem im Freien vor
dem containerähnlichen Restaurant U Pescadore zum gemeinsamen Verzehr Tomaten mit Mozarella, sehr gute, wenn
auch etwas kalte Spaghetti Frutti di Mare (die drei Portionen wurden in eine
Schüssel serviert) und eine Portion Ravioli.
Auf der weiter schlechten Straße erreichten wir dann wieder
Morsiglia, wo uns beim Tanken erstmals die hohen Spritpreise auf der Insel
schockten: Sans Plomb 95 (ohne Blei, 95 Oktan) um €1,22 je Liter.
Die endlose Holperpiste kostete viel Kraft und in Albo brauchten wir erst mal
einen Badestopp im Meer bei Albo (mit nur 18°C, im Hintergrund die schneebedeckten Berge) am schwarzen Kieselstrand, der vom
Asbest-Abraum der nahen, seit 1965 stillgelegten Asbestfabrik stammt.
Ab Albo wurde die Straße endlich besser. Beim Kaffeestopp im
schönen Küstenörtchen Nonza entdeckte Franz die Privatherberge Casa
Maria, von deren Ambiente er ganz hingerissen war. Von der Außenfassade ließ
sich nicht erahnen, wie schön und stilvoll die Zimmer restauriert worden sind:
eine neu verlegte alte Steinstiege, die Balken des alten Dachstuhls frei
sichtbar, geschwungenen, patinierte Badezimmereinrichtung,...
Sein Vorschlag, hier zu Übernachten, wurde nach längerer Diskussion auch angenommen. Die Übernachtung kostete inklusive Frühstück €119 für vier Personen und €25 für das Zusatzbett vom Franz, mit dem er absolut nicht zufrieden war.
Vorher wollten wir aber noch die umliegenden Ortschaften
erkunden. Das Gepäck und Petra, die zum hier ebenfalls schwarzen Strand
abstieg, blieben zurück und wir rasten nach Oicani - leider eine Sackgasse,
großteils eben erst asphaltiert und teilweise mit aufgebrachtem Teer auf das
Asphaltieren vorbereitet (daran werden wir sicher beim nächsten Putzen unserer
Bikes erinnert), wieder zurück, weiter auf schönen Serpentinen runter zum Meer
nach Canelle, auch eine Sackgasse, wieder zurück, weiter auf der vom Christoph
Berg beschriebenen Straße in den Bergen - etwas schmal aber wesentlich schöner
befahrbar, als die Küstenstraße - durch Canari bis nach Pino und wieder
zurück nach Nonza (19 Uhr).
Nach einer Dusche und Tausch der Klamotten wechselten wir zum
Kulturprogramm: Besichtigung des Wachturms hoch über dem Meer, traumhafter
Ausblick auf den Ort und den schwarzen Strand, unzählige Fotos,...
Zum Abendessen hatten wir im einzigen offenen Restaurant des
Ortes dem Auberge Patrizi für 20 Uhr reserviert.
Das dieses im Ort ein Monopol besitzt, erkannten wir an der Speisenauswahl (es
gab nur ein fünfgängiges Menü oder Teile davon), den überhöhten Preisen
(€23 für das ganze Menü, €10 für einen Gang davon bzw. €5 für das
Desert, €3 für 0,25Bier, €10 für eine Flasche Wein) und der Qualität des
Essens: korsische Spezialitäten mit Jarbon Corse (zäher, angeblich sehr
teurer, Speck) und eine Art kalter Blutwurst; geschmacklose Canelloni; Rind-,
Esel- oder Hühnerfleisch mit Soße und Riesenbohnen; ein bisschen Käse; Kuchen).
Franz, Wickerl und Peter& Petra aßen ein Menü gemeinsam, Adi genehmigte
sich ein ganzes.
Nach einigen Flaschen Rotwein waren wir alle müde genug, um gegen 23 Uhr ins Bett zu gehen.
Statistik: 225km in 4h37min Fahrzeit mit einem Schnitt von 48,7km/h; Reisedauer 11h20min
Nach dem Frühstück in der Morgensonne brachen wir um 830
über Patrimonio zum Col de Teghime (536m) auf.
Nach kurzer Aussicht auf Bastia und die Ostküste fuhren wir wieder ein Stück
zurück und dann über Oletta nach St. Florent.
Wickerl wollte einen berühmten Turm am Meer besichtigen und fuhr vor, Franz wollte
etwas Trinken und Peter wollte wieder raus aus der Stadt. Nachdem Wickerl den
Turm nicht fand und Franz und Adi im Spar etwas zu Trinken gekauft hatten,
beruhigte sich die Lage wieder und wir reisten weiter...
Zur weiteren Entspannung trug die nun folgende, traumhafte (laut Franz 5 Sterne) Straße durch die Dèsert des Agriates nach Corte Morello bei: weitläufige Kurven ohne Ende, einwandfreier Asphalt, wenig Verkehr, keine Steine, Kühe oder Schweine auf der Straße - einfach toll!
Den nachfolgende Runde über Novella brachen wir wegen der
miesen Straße dorthin nach einem Stück wieder ab und fuhren auf der gut
ausgebauten Straße entlang der Küste weiter na I`lle Rousse, am Ortsende
wählten wir wieder die Route in die Berge über Corbarra, Cateri nach
Montemaggiore. Am Weg weiter nach Calvi wurde das Benzin knapp - Wickerl
schaffte es nur nach Umschalten seines Notbenzinhahns bis zur Tankstelle. Dort
bekam er auch endlich eine Schlauchschelle für seinen schon bei der Anreise in
Italien abgerissenen, selbstreparierten Auspuff...
Franz hatte im Hafen direkt am Meer mit der Bar
du Golfe kurz nach 12 Uhr schnell ein Restaurant gefunden, in dem wir uns
diverse Salate schmecken ließen.
Die weitere Strecke von gut 35km zum Badeort Galèria war zur
Abwechslung wieder mal eine Holperpiste. Nach kurzer Rast beim sehr windigen
Strand reisten wir weiter, nun auf ganz ordentlichem Belag bis zum Col
de Palmarella (408m), dann wieder auf noch schlechterer und schmalerer
Straße als vorhin (wie hier die Autobusse und Wohnwagen aneinander
vorbeikommen, haben wie zum Glück nicht miterleben müssen) und einige
Kilometer sogar auf Schotter (die Straße wurde gerade erneuert) über den Col
de la Croix (272m) bis zum wunderschönen Badeort Porto, den wir kurz vor
16 Uhr erreichten.
Der Ort liegt am Ende der Spelunca Schlucht, links und rechts von Felswänden
begrenzt mit der in die Felsen eingeschnittenen Straße, von der man dauernd das
Hupen der Autobusse und Lastwagen vor den Kurven hört.
Adi übernahm diesmal die Zimmersuche in dem von Hotels,
Restaurants und Bars dominierten Ort. Er hatte schnell zwei gefunden, damit
hatten wir diesmal die Qual der Wahl. Nach längerem Hin und Her entschieden wir
uns für das in Summe um €20 billigere, dem Hotel
Restaurant Le Riviera (€41 für das Dreibettzimmer, €32 für das
Doppelzimmer und €7 für das Frühstück) die Ersparnis wollten wir am Abend
in Wein investieren...
Auf der Terrasse des benachbarten Restaurants löschten wir mit
einigen Vierteln Pietra (dem ganz guten, aber etwas starkem, korsischen Bier)
unseren Durst und genossen anschließend die Abendsonne am Kieselstrand.
Nach der Dusche wollten wir noch den Wachturm besichtigen - der war aber schon geschlossen und die Besichtigung hätte auch €2 gekostet - noch eine Ersparnis für den Wein...
Auf der Suche nach einem Restaurant mit Terrasse in der Abendsonne kamen wir bis zum nördlichen Ortsende. Das dortige Restaurant La Meer gefiel Franz auf Anhieb. Franz wählte eine Fischsuppe und einen roten Fisch (Drachenkopf? - €28), die anderen aßen das dreigängige Menü (€18,50).
Bei einigen Bierchen (€3) und dem ausgezeichneten Weißwein
(€19) genossen wir den wunderschönen Sonnenuntergang überm Meer, das
hervorragende Essen, die Abendstimmung am Meer und Wickerls Vortrag über die
Geheimnisse des Schilcher-Prostens (Wauxi-Bauxi) bis zur Bettruhe gegen 23 Uhr.
Adi und Wickerl tranken vorher noch eine Flasche Wein in unserem Hotel.
Statistik: 213km in 4h08min Fahrzeit mit einem Schnitt von 51,5km/h; Reisedauer 7h45min
Um 730 trafen wir uns zum Frühstück mit Kaffe, Baguettes, Butter und Tomatenmarmelade auf der Terrasse in der Morgensonne, wo wir Adi mit einem Ständchen zum Geburtstag gratulierten.
Um 850 Uhr begannen wir die heutige Tagestour auf schönem Asphalt durch
die Spelunca-Schlucht, wo uns erstmals Kühe und ganze Schweineherden auf der Straße
überraschten, auf die wir den Rest der Woche noch öfters trafen.
Über Evisa, dem Col de Sevi (1001m), Renno und dem Col de Antoino (491m) erreichten wir bei Sagone wieder die Küste. Den Abstecher durchs Landesinnere brachen wir in Calcatoggio, nachdem wir uns dort verfahren hatten, wieder ab und fuhren auf der gut ausgebauten Küstenstraße bis vor die Hauptstadt Ajaccio.
Den Großstadtverkehr ersparten wir uns aber und wählten dafür die Route auf der Haupt-West-Ost-Verbindung nach Corte. Der Verkehr ließ nach dem Vorstadtgebiet rasch nach und wir genossen die schnelle Fahrt auf der kurvigen, breiten Straße bis zum Col de Vizzanova (1163m). Nur einzelne, enge Ortdurchfahrten, durch die sich die Sattelschlepper und Lastwagen hindurchzwängten, bremsten unsere Fahrt etwas.
Kurz vor der Passhöhe zeigte sich Wickerls Kawa mit einem
massiven Leistungsverlust plötzlich verstimmt. Auch eine längere Abkühlpause
brachte keine Besserung. So fuhren wir mit reduziertem Tempo weiter, tankten
kurz vor Vizzanova und erreichten Corte, wo wir mit dem sehr guten Restaurant
Le Bip's (im Hinterhof der Hauptstraße) einen guten Platz auf der Terrasse
für unser Mittagessen (mit Wasser und Gebäck gratis) fanden. Wickerl und Adi
suchten vorher noch nach einer Werkstatt; die hatte aber leider geschlossen. Auf
unser Essen mit einem Salat (mit Innereien für Franz um €7,60) und zwei
dreigängigen Menüs (die sich je Adi, Wickerl und Peter&Petra teilten um
€14) mussten wir etwas länger warten, weil sich eine ganze Reisegruppe im
Restaurant niedergelassen hatte. Dafür hatten wir dabei aber ausreichen
Gelegenheit, die zwei Ehepaare am Nachbartisch, beim Verspeisen unglaublicher
Mengen an Fleisch zu beobachten. Den beiden Frauen sah man schon anhand der
Körperfülle an, dass sie der Völlerei verfallen sind...
Weiters beschlossen wir, zum Reifenwechseln und Reparatur von Wickerls Bike, zur
Motorradwerkstätte Cycles Nonza nach Bastia
zurückzufahren. Über den Collo di Quilico (559m)
und Ponte Leccia ging's flott weiter. Gut 15km vor Bastia war dann aber
Schluss mit dem schnellen Vorankommen; trotz dauerndem Vorschlängeln zwischen
den Autoschlangen dauerte es ewig, bis wir in der heißen Nachmittagssonne
endlich die Werkstätte erreichten. Auch Franz und Peter beschlossen, den
Vorder- bzw. den Hinterreifen zu wechseln, um eine eventuell notwendige,
nochmalige Werkstattsuche am Freitag auszuschließen.
Der Händler zeigte sich nicht sehr begeistert von unserem
Anliegen, um 1545 Uhr, kurz vorm Zusperren der Werkstätte, noch 3
neue Reifen haben zu wollen. Die Reifen bekamen wir dann aber doch, die Montage
ging überraschend flott; schon nach einer Dreiviertelstunde, die wir in einem
nahen Cafe überbrückten, waren alle drei Motorräder fertig.
Nur Wickerls GPX wollte niemand mehr näher ansehen und so nahmen wir selbst
Tank und Sitzbank ab und überprüften die Zündkerzen, die alle einwandfrei
waren.
Nach der Rückkehr von Adi und Petra, die die Warterei am nahen
Strand mit Baden verbracht hatten, fuhren wir wieder zurück durch den Stau und
dann entlang der öden, eintönigen Ostküste. Auch Petra schlug das Ganze aufs
Gemüt - sie wollte auf der Stelle heim...
Statt einem Hotel am Meer, das wir bevorzugt hätten, aber leider nicht fanden, quartierten wir uns, nachdem wir noch getankt hatten (nächster Tag war ein Feiertag), nach 19 Uhr im *** Hotel L´Atrachjata in Caterragio bei Aleria ein. Das lag zwar an der Straße, dafür war es vom Komfort her mit eigener Garage, Klimaanlage und Badewanne sehr in Ordnung.
Nach einigen Pietras auf der Hotelterrasse wechselten wir zum
Essen ins Le Maracana, das uns der Hotelier
empfohlen hatte. Auf der Terrasse direkt an der vielbefahrenen Kreuzung,
stillten wir unseren Hunger mit einem Entrecote Creme (Fleich mit Champignonsauce
und frittierten Erdäpfeln vom Wickerl um €14) und 4 Menüs (€12 für
drei Gänge; eine Art Krautroulade als Hauptspeise; inkludiert war ein saurer
Weißwein, der etwas an Sturm erinnerte) bei einem Gläschen Wein
(€12).
Wieder zurück im Hotel waren wir einfach schon zu müde, um Adis Geburtstag entsprechend zu Feiern. Gerade mal zu einem Fläschchen Rotwein und einem Longdrink hat's gereicht...
Statistik: 306km in 4h56min Fahrzeit mit einem Schnitt von 62km/h; Reisedauer 10h30min
Gegen 8 Uhr trafen wir uns zum Frühstück in der Hotelbar mit Kaffee, Orangensaft, Croissants, Baguettes, Butter und Marmelade.
Eine Stunde später saßen wir schon auf unseren Motorrädern in
Richtung Corte. Nach Pont zweigten wir in die Berge in Richtung Noceta und
weiter nach Vezzani ab. Auf verlassener, sehr gut ausgebauter, kurvenreicher
Straße ging's weiter über Maison Pierraggi, St.Antoine, Pinzafone und durch
die beeindruckenden Schluchten Défilé de L´Inzecca und Défilé des
Strette nach Ghisoni.
Auf weiter guter, wenn auch etwas sandiger Straße, mit einer
Unmenge an Föhrenzapfen, fuhren wir weiter zum Col de
Verde (1289m), und nach einer kurzen Trinkpause bei der Jausenstation auf
der Paßhöhe, vorbei an einer großen Schweineherde gleich neben der Straße,
nach Quarcetu.
Ab hier wurde die Straße wieder schlechter, dann ab Zicavo über
den Col de la Vaccia (1193m) bestand die Straße
nur mehr aus einer Ansammlung von Schlaglöchern, denen man einfach nicht mehr
ausweichen konnte. Wickerls Auspuff riss nun ganz ab und hing nur mehr an der
Halterung beim Fußraster und am Krümmerrohr.
In Allène tankten wir - die Tankstelle bestand aus einer
einsamen Zapfsäule an der Straßenecke, die von einer alten Frau bedient wurde
und brauchten nach den gut 25km Rumpelpiste erst mal eine Pause.
Im Gastgarten in der Le Relax Bar, direkt am
Ortplatz, bestellten wir beim Wirt (den Fotos in Gaststube nach ein begeisterter
Wildschweinjäger) 3 Portionen der Jausenplatte mit Jarbon Corse - dem
korsischen Speck, und Käse (€45), Fromage - eine Käseplatte (€4),
dazu drei kleine Mineralwasser (je €2,20) und zwei 1,5l Mineralwasser ohne
Kohlensäure (je €5).
Mit diesen Preisen hatten wir in diesem Dorf nicht
gerechnet. Von solchen Halsabschneidern muss wohl der Ruf kommen, dass Korsika
so teuer ist...
Zur Beruhigung trug dann auch der Schräglagentanz auf der weiteren, tollen Straße ab Loreto di Tatiane durch das Tal des Flusses Rizzanese mit Kurven ohne Ende bei. Die Straßenplaner, die früher wohl Rennstrecken entworfen haben müssen, haben keinen Einschnitt im Talhang ausgelassen; eine Steilkurve jagte die nächste...
Als Ziel für letzte Nacht auf Korsika hatten wir Calanova bei
Belvedere Campomoro, einem kleinen Badeort in der Bucht Golfe de Valinco,
ausgewählt. Hier machte sich leider das verlängerte Wochenende bemerkbar, wir
konnten keine Zimmer ergattern, alles war ausgebucht.
Auch in der nächsten größeren Stadt Propriano, waren alle Zimmer am Meer
belegt, erst in einer Nebenstraße fanden wir kurz vor 17 Uhr Zimmer im Loft
Hotel ** (ohne Frühstück €43 für das Zweibett, €61 für das
Dreibett).
Schnell hatten wir unsere Motorradklamotten gegen Sommerbekleidung gewechselt
und fuhren zurück zum Strand, um die Abendsonne am Meer zu genießen.
Petra&Peter wagten sich ins kühle Nass, der Rest wechselte
sogleich in die Strandbar Le Corsaire auf einige
Pietras (€3).
Gegen 19 Uhr hatten wir genug entspannt und Hunger machte sich breit.
Das
Brausen im Hotel war schnell erledigt und auf der Strandpromenade bot sich eine
große Auswahl an Restaurants. Im Le Riva Bella
stärkten wir uns mit Salaten, Pizzas, Fisch und einigen Bierchen.
Zur Nachspeise wählten wir in der benachbarten Creperie Crepes (Palatschinken)
mit Käse und Nutella, dazu Kaffee und Bier.
Unser Pärchen Peter&Petra zog es dann gleich ins Bett, die Singlereisenden unterhielten sich noch in einer nahen Bar.
Statistik: 224km in 4h14min Fahrzeit mit einem Schnitt von 52,9km/h; Reisedauer 8h
Ohne Frühstück brachen wir um 745 Uhr zum letzten Tag auf Korsika auf. Über Abbartello, Stilliccione, Tassinca erreichten wir den Col de Gradello (529m), wo wir im A Baracca, einem Restauranttipp von Christoph Berg, frühstückten. Leider gab es zum Essen nur Baguettes mit Speck, die waren dafür aber riesig...
Über den Bocca di Chenova (629m)
und dem Bocca d'Aja di Bastiano (638m) fuhren wir
weiter, auf kurvenreicher, schöner Straße in Richtung Ajaccio. Weiter ging's
dann, auf der vom Mittwoch schon bekannten, sehr gut ausgebauten Hauptverbindung
über den Col de Vizzanova (1163m) nach Corte (12
Uhr). Dort tankten wir gleich bei der Stadteinfahrt und kauften in einem
großen, neu eröffneten Supermarkt eine Jause für ein Picknick. Dafür hatten
wir das idyllische Gebirgstal George de la Restonica ausgewählt.
Auf einem
schmalen, aber neu asphaltierten Sträßchen geht's dort 15km stetig bergauf.
Umgeben von imposanten Bergen mit 2200 bis 2600m genossen wir das einmalige
Picknick, das Franz, unser Mann fürs Romantische, direkt am Gebirgsbach
aufgebaut hat - auch die Augen essen mit!
Nach ausgiebiger Rast fuhren wir noch bis ans Talende, dann
wieder zurück nach Corte und weiter über den Collo di Quilico (559m)
in Richtung Bastia.
Da es mit 15 Uhr noch zu bald war, zweigten wir vor Bastia
nochmals in die Berge ab. Über Oletta, wo die Aussicht bis St. Florent an der
Westküste reicht, und über dem Col de Teghime (536m),
wo einige Paragleiter übten, erreichten wir Bastia. Petra wollte noch an den
Strand und so fuhren wir noch weiter in Richtung Norden.
Hier ein Kaffee am Meer
zu finden, bei dem auch die Motorräder im Blickfeld blieben, war gar nicht so
leicht. Knapp 15km außerhalb fand Franz dann doch noch ein passendes Lokal.
Petra wagte sich trotz des kühlen Windes sogar ins Meer - dazu hat wohl das
schlechte Gewissen, dass wir wegen ihrer Strandsucht so weit rausfahren mussten,
beigetragen...
Wir genossen die Ruhe am Meer mit einem Bierchen, Rotwein und Kaffee bis nach 17
Uhr.
Wieder zurück in Bastia ließen wir uns sogleich im Cafe
de la Place auf der Strandpromenade nieder.
Adi und Wickerl besorgten die Fährentickets
(€16 je Person, €30 je Motorrad, €6 Hafengebühren je Person und €2 Hafengebühren je Motorrad). Leider waren in der kleineren
Fähre Marina II, deren Nachtfahrt nur wegen der
Feiertage eingeschoben wurde, keine Kabinen mehr frei; schon eine Woche vorher
sollen keine mehr zu bekommen gewesen sein.
Um die Nacht leichter ertragen zu können, besorgten Franz und
Petra noch Wein, Brot und Croissants.
In der urigen (sehr klein, zweistöckig, winziges WC in der Küche, riesiger
holzbeheizter Pizzaofen) Pizzeria Le dépôt
genehmigten wir uns gegen 19 Uhr Salate Richie (€9), Pizzas Calzone (€9,50),
eine Pizza Hawai (€8) und 16 Bierchen (€2,80)...
Viel zu Früh, knapp nach 22 Uhr, brachen wir schon leicht
angeheitert zur Fähre auf.
Die wartenden Fahrzeuge am Nordanlegeplatz ignorierten wir und stellten uns ganz
alleine beim Südanlegeplatz an.
Schon nach kurzer Zeit hatten alle zu uns gewechselt. Während der Wartezeit bis
zur Ankunft der Fähre um 2245 Uhr und der Verladung (23 Uhr)
verspeisten wir den Nachtproviant und tranken die zwei Flaschen Wein.
Als erste an Board reservierten wir uns Luxus-Liegeplätze (mit Sitzunterlagen)
am Gang vor dem Boardshop.
Zwei weitere Flaschen Wein aus dem Shop erleichterten uns das Einschlafen.
Statistik: 290km in 5h09min Fahrzeit mit einem Schnitt von 56,3km/h; Reisedauer 10h30min
Die Nacht war viel zu kurz. Um 6 Uhr weckte uns wieder die französische Stimme und kündigte das baldige Einlaufen in Livorno an. Mit leichtem Brummschädel packten wir unsere Sachen und waren diesmal bei der Entladung bei den ersten mit dabei.
Ab 715 Uhr leitete uns Adis Navigationssystem zum
schiefen Turm von Pisa. Nach kurzer Besichtigung des noch verlassenen Turmes
fanden wir mit dem Ristorante Maiori ein passendes
Lokal für unser Frühstück, das wir nach dieser Nacht schon dringend
brauchten.
Gestärkt war auch die Suche nach Sehenswürdigkeiten im schönen Städtchen
Lucca schnell überstanden und es ging nach einem Tankstopp in Bagni di Lucca
über den Passo dell`Abetone (1388m) in Richtung
Mòdena. Auf der Suche nach einem Restaurant kamen wir zwar bei den
Ferrari-Werken in Maranello vorbei, ein Restaurant fanden wir aber nicht.
In Mòdena bogen wir dann, um der öden Vorstadt zu entkommen, auf die Autobahn ab. Nur durch eine kurze Pause auf einer Autobahnstation bei Verona zum Tanken und Trinken und einem weitern Stopp zum Anziehen der Regendress unter einer Brücke (Peter&Petra fuhren an einer Ausfahrt ab und stellten sich bei einer Autobahnmeisterei unter) unterbrochen, fuhren wir bis S. Michele durch. Franz hatte schon wieder Schwierigkeiten beim Bezahlen der Maut (ca. €10 für 180km). Er hatte sein Einfahrtsticket verloren und wollte gemeinsam mit Wickerl durchfahren. Das klappte aber nicht und erst nach längerer Diskussion durfte er die Maut auch so, ohne Strafe, bezahlen.
Der Regen des Gewitters hatte zum Glück schnell wieder
nachgelassen und auf fast trockener Straße ging's auf der Südtiroler
Weinstraße weiter über Taio, Sarnonico, wo wir kein passendes Zimmer fanden,
nach Fondo.
Dort ließen wir uns um 17 Uhr im Hotel Lady Maria
nieder. Durch eine heiße Dusche war uns schnell wieder warm.
Der sehr zuvorkommende Kellner überraschte uns mit seinen checklistenartigen
Fragen und dem darauffolgenden, prompten Servieren des Essens. Das Menü um
€15 bestand aus einer Lasagne, für Petra eine Gemüselasagne, Schnitzerl mit
Sauce und Pommes (darauf verzichtete Petra) und einem Kuchen zum Dessert. Dazu
tranken wir Weißbier.
Nach dem Essen machte sich der fehlende Schlaf so richtig bemerkbar und wir fielen todmüde ins Bett.
Statistik: 444km in 6h08min Fahrzeit mit einem Schnitt von 72,4km/h; Reisedauer 9h45min
Nach dem ausgiebigen Buffetfrühstück mit Schinken und Käse brachen wir um 830 Uhr bei strahlend blauem Himmel auf in Richtung Heimat.
Über den Gampenpass (1512m), Meran,
durchs Passeiertal und St. Leonhard erreichten wir den Jaufenpass
(2099m), wo uns die ausgebrochene Kältewelle so richtig traf: Auf der
Passhöhe war die Straße stellenweise mit zentimeterhohem Eis überzogen, die
Finger waren rasch steif vor Kälte, uns war saukalt...
Auch zurück im Tal in Sterzing (948m), wo wir tankten, konnten wir uns nicht so
richtig wärmen.
In einer fast ununterbrochenen Motorradkolonne, die wir laufend
überholten, überquerten wir den Brennerpass (1370m)
und wechselten kurz vor Innsbruck auf die Autobahn, die wir bei Wörgl wieder verließen.
Wickerl und Adi hatten wir verloren, das Wetter wurde immer schlechter und wir
brauchten wieder die Regendress. In teilweise strömenden Regen durchquerten wir
das kleine deutsche Eck. Bei der Raststation in Mondsee, wo wir wieder
zusammentrafen, tankten wir und legten um 1345 Uhr im überfüllten
Restaurant Restop Mondsee eine Aufwärmpause mit
Mittagessen ein.
Nur Franz wollte seine Regendress nicht mehr ausziehen und raste gleich nach
Hause. Kurz nach 16 Uhr hatten auch wir die Heimat erreicht.
Statistik: 466km in 5h33min Fahrzeit mit einem Schnitt von 83,9km/h; Reisedauer 7h45min
Bei traumhaftem Wetter haben wir eine schöne Woche auf der
Insel mit ihrer wunderschönen Landschaft verbracht.
Wie gut uns der Wettergott gesonnen war, kann man daran ablesen, dass es vorher
die ersten beiden Maiwochen auf Korsika bei kühlem Wetter durchgehend geregnet
hat.
Bei den Straßen sind viele toll ausgebaut mit Kurven ohne Ende, ab und zu aber mit Steinen in den Kurven. Leider gibt es aber auch eine Menge an miserablen Strecken, die einen Härtetest für Mensch und Motorrad darstellen.
Franz, Adi und Wickerl gefällt es in den Alpen der Schweiz und Frankreichs besser.
Die korsischen Autofahrer sind den Motorradfahrern gegenüber durchwegs sehr freundlich gestimmt; im Stau oder bei Gegenverkehr wird bereitwillig Platz gemacht, damit die Bikes vorfahren bzw. überholen können.
Dass sich die Korsen auch nach Jahrhunderten noch nicht mit der französischen Besetzung abgefunden haben, kann man an den übermalten französischen Namen auf fast allen der zweisprachigen Straßenschilder und Ortstafeln erkennen.
Den Eindruck vom teuren Korsika, den die Motorradreiseführer
vermitteln, konnten wir selbst nicht gewinnen. Der Preis des Essens entspricht
großteils dem bei uns, dafür ist meist Weißbrot und oft auch Wasser im Gedeck
inkludiert, für das auf der Insel oft nicht einmal was verlangt wurde.
Auch die Zimmerpreise fanden wir angemessen. Die Preise in der Hauptsaison, die
Anfang Juni beginnt, sind aber empfindlich höher.
Gewöhnungsbedürftig ist die Tatsache, dass die Rechnung in Italien und
Frankreich generell nur je Tisch ausgestellt wird.
Das nachträgliche Aufteilen, das meist Petra übernahm, hat aber auch ganz gut
funktioniert.
Die Fährentickets sollen bei Vorausbuchung übers Internet wesentlich billiger sein.
Adis Navigationssoftware am Pocket PC hat uns speziell bei der Wegsuche in Städten sehr geholfen, bei der Gesamtplanung der Routen ist aber eine Papierkarte besser zu gebrauchen.
Bei der Suche nach Restaurant und Hotelzimmern ist Franz nicht
zu schlagen. Immer wieder hat er ein passendes Lokal gefunden und kam auch bei
der Konversation in Französisch und Italienisch am Besten zurecht. Mit
einfachen Si oder Vi (Ja) auf die fremdsprachigen Fragen, die er oftmals nicht
verstand, kam er mit dem Gespräch stets weiter...
Sogar das Bestellen seines Kaffee Espresso mit Milch extra klappte bis zum Ende
der Woche, nach einigen vorangegangenen Fehlversuchen, ganz gut.
Die Meinungen über den Urlaub unter uns sind sehr gegensätzlich:
![]() | 40% hat die Reise sehr gut gefallen und sie waren mit dem Ablauf zufrieden. |
![]() |
20% hat die Insel und der Ablauf zwar gefallen, sie hätten sich aber kürzere Tagesetappen oder auch fahrfreie Tage gewünscht. |
![]() | 20% sind unzufrieden mit den Straßenzustand, und mit den gefahrenen Kilometern, ansonsten hat die Reise aber zu 100% gefallen. |
![]() | 20% sind gänzlich unzufrieden mit der Organisation, den gefahrenen Kilometern und dem Ablauf; interessanterweise hat gerade dieser Anteil keine eigenen Unterlagen mitgehabt und auch während der Reise keinerlei Interesse an Organisatorischem gezeigt... |
Nächstes Mal bietet sich für die Unzufriedenen sicher wieder die
Möglichkeit, bei der Routenplanung und der Organisation mitzuwirken, wenn sie es nur
wollen...
Bei einer privat organisierten Reise darf man sich aber nicht den fix
definierten Ablauf einer professionell organisierten, geführten Motorradreise
eines Veranstalters erwarten, für die man auch nicht zu wenig zu bezahlen hat.
Die Freiheit der individuellen, auf die Ansprüche der einzelnen angepasste,
jederzeit änderbare Routenplanung ist doch als Vorteil zu sehen. Es muss aber
in einer Gruppe jeder bereit sein, auch auf die Bedürfnisse der anderen einzugehen
und darauf Rücksicht zu nehmen.
Kilometer: 3069km
Fahrzeit: 46h15min
Reisezeit: 82h5min
Durchschnitt: 66,3km/h
Durchschnittliche tägliche Kilometer: 341km
Durchschnittliche tägliche Fahrzeit: 5h8min - Wahnsinn! (Anmerkung von Petra)
Durchschnittliche tägliche Reisezeit: 9h7min
Verbrauch: geschätzte 736l Benzin (6l/100km->184*4)
Pässe: 22
Gesamthöhe der Pässe: 20057m
Durchschnittliche Höhe der Pässe: 912m
Tankstopps: 16
Defekte/Ausfälle: Auspuff und Hinterreifen von Wickerls GPX, Leistungsprobleme bei Wickerls GPX, Hinterreifen von Peters TDM, Vorderreifen von Franz CBR
PeterG - 15. Juni 2004