Treffpunkt Tankstelle (72261 Byte)Motorradurlaub Korsika

15. bis 23. Mai 2004

Mit dabei waren:

Wickerl auf seiner schwarzen Kawasaki GPX 750

Peter&Petra auf ihrer blauen Yamaha TDM 850

Franz auf seiner Honda CBR 600 RR

Adi auf seiner Honda CBR 600 F

Lulupause kurz vor Lofer (128536 Byte)Allgemeines:

Bei der Planung der Reise und auch während des Urlaubs hat uns die tolle Korsika-Homepage von Christoph Berg sehr geholfen.

Anfangs wollten wir bei der Anreise die Toskana erkunden und mit der Fähre ab Livorno am Montag um 815 Uhr fahren. Dabei hätten wir aber den Montag Vormittag verloren und so wählten wir die Nachtfähre ab Savona von den Corsica und Sardinia Ferries.

Mit der Navigationssoftware auf dem Pocket PC vom Adi und Kartenmaterial vom Peter waren wir für die Navigation bestens gerüstet.

Vor dem Restaurant im Villa di Chiavenna (128642 Byte)Die schneebedeckten schweizer Berge (48443 Byte)1. Tag, Samstag 15. Mai, Anreise:

Wir trafen uns am Samstag um 8 Uhr auf der Shell-Tankstelle auf der Stadtautobahn Linz.
Franz war wie immer pünktlich, der Rest kam natürlich wieder zu spät...
Dafür waren schon alle mit Benzin und Autobahnpickerl versorgt und so starteten wir mit 'nur' 30 Minuten Verspätung, heuer zur Abwechslung ohne Regenausrüstung, bei Sonnenschein aber etwas kühlem Wetter in Richtung Salzburg.

In Salzburg-Wals verließen wir die Autobahn, durchquerten das kleine deutsche Eck und fuhren über Lofer, St.Johann (Tankstopp €0,954/l) nach Söll, wo wir unseren Geldbörsen einige Scheinchen vom Bankomaten und unseren Mägen Wurstsemmerln und Obst vom Spar spendierten.

Tris Bar am Lago de Lugano (119094 Byte)Von Wörgl bis Landeck fuhren wir wieder auf der Autobahn, in Pfunds, kurz vor der Schweizer Grenze, tankten wir um 1245 wieder unsere Bikes (€0,991/l) und schon ging's entlang des Inns, vorbei an einigen roten Baustellenampeln, über Zernez nach St. Moritz.
Trotz Sonnenschein war es hier empfindlich kalt - dass die Hochebene auf über 1800m liegt, war uns bei den Ausflügen in den Vorjahren nie bewusst geworden - und so waren wir froh, dass wir nach der serpentinenreichen Abfahrt vom Malojapass (1815m) in Italien wieder wärmere Gebiete erreichten.

Hotel Europa.jpg (203880 Byte)Gleich nach dem Grenzübergang legten wir um 1515 im Villa di Chiavenna im Restaurant Eredi GHIGGI NATALE eine Pause ein und stärkten uns mit Caprese (Tomaten mit Mozarella), Lasagne und viel Gebäck.

Gestärkt und neu motiviert reisten wir weiter bis zum Lago de Lugano, wo wir in Porlezza gegen 18 Uhr im Hotel Europa eine passende Unterkunft (Doppelzimmer €82, Dreibettzimmer €95 mit Frühstück) direkt am See und eigenem Parkplatz fanden.
Adi und Wickerl genehmigten sich gleich bei der Tris Bar zur Stärkung Bier und Chips, während der Rest die Unterkunft suchte.

Abendessen im Ristorante Cannarutie da 'Mamma Rita' (92613 Byte)Für das Abendessen wählten wir das Ristorante Cannarutie da 'Mamma Rita', wo wir mit Fischspezialitäten, Bier und Wein den Tag ausklingen ließen.
Nach einem Eis von der Bar Italia Gelateria, einem Rundgang durch den gegen Mitternacht bereits ausgestorbenen Ort und einen kurzen Abstecher der Singlefahrer in ein Musikkaffee ging's ins Bett, damit wir für den nächsten Tag fit waren.

Statistik: 581km in 6h36min Fahrzeit mit einem Schnitt von 88km/h; Reisedauer 9h20min

Blick vom Hotel über den Lago de Lugano (77542 Byte)2. Tag, Sonntag 16. Mai, Anreise:

Gegen 8 Uhr trafen wir uns beim Buffetfrühstück mit Schinken und Käse, mit dem wir nach der Schilderung der italienischen Frühstücksgewohnheiten vom Franz nicht gerechnet hatten.

Mit vollem Bauch fuhren wir kurz nach 9 Uhr los in Richtung Schweiz, stauten uns durch Lugano, wechselten wieder nach Italien, wo wir bei Ponte Tresa bei einer Tankstelle mit Bargeldautomaten eine Tankpause einlegten. Flott ging es weiter bis Varese, wo wir dann einige Zeit umherirrten.

Diskussion auf der Tankstelle bei Sesto (125371 Byte)Dank Adis Pocket PC fanden wir dann doch noch nach Sesto, wo wir uns nach längerer Diskussion bei einer Tankstelle (wieder eine mit Bargeldautomat) entschlossen, auf der Autobahn bis Alessándria Süd zu fahren, um der dichtbebauten Gegend zu entfliehen.
Entlang der Autobahn sahen wir riesige, überflutete Felder; wir haben bis jetzt keine Ahnung, was da wächst...

Mittagsrast in Acqui Therme (119187 Byte)Nach kleineren Problemen beim Bezahlen der Autobahngebühr (€5,70 für ca. 100km) vom Franz (er konnte den italienisch sprechenden Automaten nicht überzeugen, die €50 zu wechseln) fuhren wir auf der weitläufigen, fast leeren Straße nach Acqui Therme, wo wir mit einigen Schwierigkeiten und Unstimmigkeiten bei der Parkplatzsuche (Peter wollte nicht in der Fußgängerzone mit Fahrverbot bei protestierenden Lokalbesitzern parken) gegen 14 Uhr mit dem Pasticceria Voglino doch noch ein Lokal mit Blick auf die abgestellten Motorräder fanden.

Brunnen am Hauptplatz (88241 Byte)Gestärkt mit Sandwichs, Süßigkeiten, Kaffee und Wasser und nach dem Tanken unserer Motorräder an der Tankstelle mit Bargeldautomat brachen wir wieder auf, um auf der schönen, ruhigen Landstraße über Melazzo und dem Colle del Giovo (516m) um 16 Uhr den Hafen von Savona zu erreichen. Hier tankten wir wieder unsere Motorräder auf (vorher mussten wir uns beim Bankomaten Geld für den Tankautomaten besorgen, der unsere Kreditkarten und Bankomatkarten nicht akzeptierte). Der Anlegeplatz der Fähre mit der Verkaufsstelle war noch ein Stück weiter am westlichen Ende der Stadt zu finden. Leider gab's die Tickets erst ab 18 Uhr zu kaufen, und so wollten wir die Zeit in einem Restaurant verbringen; leider hatte zu dieser Zeit im ganzen Hafen keines geöffnet.

Baden auf der Strandbaustelle (96970 Byte)Auf Petras Vorschlag hin, und nachdem sich Peter nach längerer Diskussion doch erweichen ließ, den vollgestopften Koffer zu öffnen, verbrachten wir die Zeit bis zum Öffnen des direkt am Meer liegenden Restaurants Green Giardino Sul Mare um 19 Uhr, bei dem wir einen Parkplatz gefunden hatten, mit Baden im Meer mit ca. 20°C auf der Strandbaustelle (der Sand lag in großen Haufen und war noch nicht auseinandergeschoben) und Relaxen im Strandcafe.

Endlich was zu Essen (101048 Byte)Franz und Peter besorgten vor dem Abendessen die Fährentickets (€23 je Person, €35 je Motorrad, €61 für die Top Class 4-Bett Kabine am Oberdeck mit Dusche und WC, €7 Hafengebühren je Person und €2 Hafengebühren je Motorrad) 

Nach dem Verzehr der Pizzas, Muscheln, Salate, Spaghetti de Mare, Tiramisu und ein paar Bierchen waren wir bereit für die Fährenüberfahrt.

Vor der Verladung (36280 Byte)Unsere Fähre, die Sardinia Regina (226325 Byte)Kurz nach 21 Uhr erreichten wir unser Fähre - als Zeitrahmen für die Verladung wurde uns beim Ticketkauf 2030 bis 22 Uhr mitgeteilt.
Die Verladung in die Sardinia Regina klappte problemlos, kleinere Schwierigkeiten gab's nur bei der Kabinenzuteilung (unsere Kabine 618 war bereits belegt; dafür bekamen wir die 610). Frisch geduscht verbrachten wir den Abend bis zur Abfahrt um 23 Uhr an Deck, bis zur Sperrstunde um 24 Uhr in der Bar und dann im Restaurant mit einigen Bierchen (€4 für 0,4l) und Wein, bis uns nach 1 Uhr die Augen zufielen.

fielen wir müde ins Bett (41560 Byte)...und Wein in der Bar... (92649 Byte)Nach ein Bierchen am Pool... (88239 Byte)In den Betten konnten wir bei dem gleichmäßigen Brummen der Klimaanlage und der Schiffsmotoren ganz gut schlafen, auch Peter&Petra, die zu zweit mit einem auskommen mussten.

Statistik: 320km in 4h54min Fahrzeit mit einem Schnitt von 65,3km/h; Reisedauer 7h10min

Ankunft in Bastia (69952 Byte)3. Tag, Montag 17. Mai, Cap Corse:

Leider war die Nacht viel zu kurz; schon um sechs weckte uns eine französische Stimme - nur der wunderschöne Sonnenaufgang machte es etwas erträglicher.

Da wir die Einfahrt in den Hafen pünktlich um 7 Uhr an Deck mitverfolgt hatten, waren wir beim Aussteigen bei den letzten; gerade als wir bereit zu Ausfahrt waren, wurde die Ausfahrtsrampe für das obere Deck herabgelassen und wir konnten erst nach dem Ausladen des oberen Decks um 745 Uhr ausfahren.

Frühstück im Chief's Coffee (107424 Byte)Franz leitete uns in Bastia zum Chief's Coffee, wo wir Parkplätze für unsere Bikes und einen Tisch im Freien zum Frühstück vorfanden. Nach langer Wartezeit bekamen wir unsere Kaffees, aber es gab nichts zu Essen. So besorgten  Franz und Peter Croissants und Baguettes (diese Bezeichnung kennt auf Korsika niemand) in der Bäckerei eine Straße weiter.

Nach dem Frühstück fanden wir nach längerer Suche mit dem Cycles Nonza eine Motorradwerkstätte mit einem neuen Hinterreifen für Wicklers Kawa - er hatte als einziger den maroden Reifen nicht schon zuhause gewechselt - und einen Termin zum Wechseln am Mittwoch vereinbart.

Trinkpause am Meer (141116 Byte)Adi navigierte uns dann schon nach 9 Uhr endlich aus der Stadt in die Berge am Cap Corse nach Castagnetu und wieder zurück zur Küste nach Miomo.
Wir genossen die kurvige, einwandfreie Küstenstraße entlang der Ostküste in Richtung Norden und Franz entdeckte bei Marine de Sisco ein schönes, einsames Restaurant direkt am Strand, bei dem wir gegen 1030 eine Trinkpause in der Vormittagssonne einlegten.

An der Westküste bei Pine (132436 Byte)In Santa Severa verließen wir die Küste und wechselten über den Col de Santa Lucia (391m) zur Westküste - bis zur Passhöhe war die Straße einwandfrei ausgebaut, ab dort ging's auf der Rumpelpiste aber nur mehr langsam weiter.

Auch die Strecke entlang der Westküste von Pino nach Morsiglia war gleich mies, erst die Straße zurück zur Ostküste über Pastina nach Marine de Méria überraschte uns mit neuem Asphalt - leider war sie aber sehr schmal, und da man in jeder Kurve mit einem Bus rechnen musste, fuhren wir vorsichtiger - für Petra aber immer noch zu schnell...

Mittagessen in Barcaggio (88694 Byte)Die Oldtimer am Ortsplatz von Barcaggio (70413 Byte)Über den sehr schönen Hafenort Macinaggio erreichten wir um 1230 Uhr auf wieder sehr schlechter und schmaler Straße das einsame Barcaggio am Nordcap mit der vorgelagerten, unbewohnten Insel Ile de Giraglia. Nachdem die Gruppe von Oldtimern, die bei unserer Ankunft den Ortsplatz bevölkerten, wieder weitergefahren waren, wurde es richtig ruhig und wir bestelltem im Freien vor dem containerähnlichen Restaurant U Pescadore zum gemeinsamen Verzehr Tomaten mit Mozarella, sehr gute, wenn auch etwas kalte Spaghetti Frutti di Mare (die drei Portionen wurden in eine Schüssel serviert) und eine Portion Ravioli.

Badepause bei Albo (103236 Byte)Auf der weiter schlechten Straße erreichten wir dann wieder Morsiglia, wo uns beim Tanken erstmals die hohen Spritpreise auf der Insel schockten: Sans Plomb 95 (ohne Blei, 95 Oktan) um €1,22 je Liter.
Die endlose Holperpiste kostete viel Kraft und in Albo brauchten wir erst mal einen Badestopp im Meer bei Albo (mit nur 18°C, im Hintergrund die schneebedeckten Berge) am schwarzen Kieselstrand, der vom Asbest-Abraum der nahen, seit 1965 stillgelegten Asbestfabrik stammt.

Privatzimmer Casa Maria in Nonza (23519 Byte)Ab Albo wurde die Straße endlich besser. Beim Kaffeestopp im schönen Küstenörtchen Nonza entdeckte Franz die Privatherberge Casa Maria, von deren Ambiente er ganz hingerissen war. Von der Außenfassade ließ sich nicht erahnen, wie schön und stilvoll die Zimmer restauriert worden sind: eine neu verlegte alte Steinstiege, die Balken des alten Dachstuhls frei sichtbar, geschwungenen, patinierte Badezimmereinrichtung,...

Sein Vorschlag, hier zu Übernachten, wurde nach längerer Diskussion auch angenommen. Die Übernachtung kostete inklusive Frühstück €119 für vier Personen und €25 für das Zusatzbett vom Franz, mit dem er absolut nicht zufrieden war.

Terrassengärten in Nonza (138175 Byte)Der Turm von Nonza (96813 Byte)Vorher wollten wir aber noch die umliegenden Ortschaften erkunden. Das Gepäck und Petra, die zum hier ebenfalls schwarzen Strand abstieg, blieben zurück und wir rasten nach Oicani - leider eine Sackgasse, großteils eben erst asphaltiert und teilweise mit aufgebrachtem Teer auf das Asphaltieren vorbereitet (daran werden wir sicher beim nächsten Putzen unserer Bikes erinnert), wieder zurück, weiter auf schönen Serpentinen runter zum Meer nach Canelle, auch eine Sackgasse, wieder zurück, weiter auf der vom Christoph Berg beschriebenen Straße in den Bergen - etwas schmal aber wesentlich schöner befahrbar, als die Küstenstraße - durch Canari bis nach Pino und wieder zurück nach Nonza (19 Uhr).

Sonnenuntergang in Nonza (21570 Byte)Nach einer Dusche und Tausch der Klamotten wechselten wir zum Kulturprogramm: Besichtigung des Wachturms hoch über dem Meer, traumhafter Ausblick auf den Ort und den schwarzen Strand, unzählige Fotos,...

Zum Abendessen hatten wir im einzigen offenen Restaurant des Ortes dem Auberge Patrizi für 20 Uhr reserviert.
Nach dem Abendessen (90803 Byte) Das dieses im Ort ein Monopol besitzt, erkannten wir an der Speisenauswahl (es gab nur ein fünfgängiges Menü oder Teile davon), den überhöhten Preisen (€23 für das ganze Menü, €10 für einen Gang davon bzw. €5 für das Desert, €3 für 0,25Bier, €10 für eine Flasche Wein) und der Qualität des Essens: korsische Spezialitäten mit Jarbon Corse (zäher, angeblich sehr teurer, Speck) und eine Art kalter Blutwurst; geschmacklose Canelloni; Rind-, Esel- oder Hühnerfleisch mit Soße und Riesenbohnen; ein bisschen Käse; Kuchen).
Franz, Wickerl und Peter& Petra aßen ein Menü gemeinsam, Adi genehmigte sich ein ganzes.

Nach einigen Flaschen Rotwein waren wir alle müde genug, um gegen 23 Uhr ins Bett zu gehen.

Statistik: 225km in 4h37min Fahrzeit mit einem Schnitt von 48,7km/h; Reisedauer 11h20min

Frühstück auf der Terrasse (71488 Byte)4. Tag, Dienstag 18. Mai, Westküste:

Nach dem Frühstück in der Morgensonne brachen wir um 830 über Patrimonio zum Col de Teghime (536m) auf.
Nach kurzer Aussicht auf Bastia und die Ostküste fuhren wir wieder ein Stück zurück und dann über Oletta nach St. Florent.
In Montemggiore (128379 Byte) Wickerl wollte einen berühmten Turm am Meer besichtigen und fuhr vor, Franz wollte etwas Trinken und Peter wollte wieder raus aus der Stadt. Nachdem Wickerl den Turm nicht fand und Franz und Adi im Spar etwas zu Trinken gekauft hatten, beruhigte sich die Lage wieder und wir reisten weiter... 

Zur weiteren Entspannung trug die nun folgende, traumhafte (laut Franz 5 Sterne) Straße durch die Dèsert des Agriates nach Corte Morello bei: weitläufige Kurven ohne Ende, einwandfreier Asphalt, wenig Verkehr, keine Steine, Kühe oder Schweine auf der Straße - einfach toll!

Blick von Montemaggiore auf Calvi (61254 Byte)Den nachfolgende Runde über Novella brachen wir wegen der miesen Straße dorthin nach einem Stück wieder ab und fuhren auf der gut ausgebauten Straße entlang der Küste weiter na I`lle Rousse, am Ortsende wählten wir wieder die Route in die Berge über Corbarra, Cateri nach Montemaggiore. Am Weg weiter nach Calvi wurde das Benzin knapp - Wickerl schaffte es nur nach Umschalten seines Notbenzinhahns bis zur Tankstelle. Dort bekam er auch endlich eine Schlauchschelle für seinen schon bei der Anreise in Italien abgerissenen, selbstreparierten Auspuff...

Mittagessen in Calvi (147107 Byte)Franz hatte im Hafen direkt am Meer mit der Bar du Golfe kurz nach 12 Uhr schnell ein Restaurant gefunden, in dem wir uns diverse Salate schmecken ließen.

Die weitere Strecke von gut 35km zum Badeort Galèria war zur Abwechslung wieder mal eine Holperpiste. Nach kurzer Rast beim sehr windigen Strand reisten wir weiter, nun auf ganz ordentlichem Belag bis zum Col de Palmarella (408m), dann wieder auf noch schlechterer und schmalerer Straße als vorhin (wie hier die Autobusse und Wohnwagen aneinander vorbeikommen, haben wie zum Glück nicht miterleben müssen) und einige Kilometer sogar auf Schotter (die Straße wurde gerade erneuert) über den Col de la Croix (272m) bis zum wunderschönen Badeort Porto, den wir kurz vor 16 Uhr erreichten.
Der Ort liegt am Ende der Spelunca Schlucht, links und rechts von Felswänden begrenzt mit der in die Felsen eingeschnittenen Straße, von der man dauernd das Hupen der Autobusse und Lastwagen vor den Kurven hört.

Hotel Le Riviera in Porto (11872 Byte)Adi übernahm diesmal die Zimmersuche in dem von Hotels, Restaurants und Bars dominierten Ort. Er hatte schnell zwei gefunden, damit hatten wir diesmal die Qual der Wahl. Nach längerem Hin und Her entschieden wir uns für das in Summe um €20 billigere, dem Hotel Restaurant Le Riviera (€41 für das Dreibettzimmer, €32 für das Doppelzimmer und €7 für das Frühstück) die Ersparnis wollten wir am Abend in Wein investieren...

Ein Bierchen vor dem Baden (124462 Byte)Der Hafen von Porto (143583 Byte)Auf der Terrasse des benachbarten Restaurants löschten wir mit einigen Vierteln Pietra (dem ganz guten, aber etwas starkem, korsischen Bier) unseren Durst und genossen anschließend die Abendsonne am Kieselstrand.

Nach der Dusche wollten wir noch den Wachturm besichtigen - der war aber schon geschlossen und die Besichtigung hätte auch €2 gekostet - noch eine Ersparnis für den Wein...

Auf der Suche nach einem Restaurant mit Terrasse in der Abendsonne kamen wir bis zum nördlichen Ortsende. Das dortige Restaurant La Meer gefiel Franz auf Anhieb. Franz wählte eine Fischsuppe und einen roten Fisch (Drachenkopf? - €28), die anderen aßen das dreigängige Menü (€18,50).

Wachturm in Porto (87529 Byte)Sonnenuntergang (31034 Byte)Warten aufs Abendessen (107917 Byte)Bei einigen Bierchen (€3) und dem ausgezeichneten Weißwein (€19) genossen wir den wunderschönen Sonnenuntergang überm Meer, das hervorragende Essen, die Abendstimmung am Meer und Wickerls Vortrag über die Geheimnisse des Schilcher-Prostens (Wauxi-Bauxi) bis zur Bettruhe gegen 23 Uhr. Adi und Wickerl tranken vorher noch eine Flasche Wein in unserem Hotel.

Statistik: 213km in 4h08min Fahrzeit mit einem Schnitt von 51,5km/h; Reisedauer 7h45min

5. Tag, Mittwoch 19. Mai, Quer durchs Land:

Um 730 trafen wir uns zum Frühstück mit Kaffe, Baguettes, Butter und Tomatenmarmelade auf der Terrasse in der Morgensonne, wo wir Adi mit einem Ständchen zum Geburtstag gratulierten.

Am Col de Vizzanova (103497 Byte)Um 850 Uhr begannen wir die heutige Tagestour auf schönem Asphalt durch die Spelunca-Schlucht, wo uns erstmals Kühe und ganze Schweineherden auf der Straße überraschten, auf die wir den Rest der Woche noch öfters trafen. 

Über Evisa, dem Col de Sevi (1001m), Renno und dem Col de Antoino (491m) erreichten wir bei Sagone wieder die Küste. Den Abstecher durchs Landesinnere brachen wir in Calcatoggio, nachdem wir uns dort verfahren hatten, wieder ab und fuhren auf der gut ausgebauten Küstenstraße bis vor die Hauptstadt Ajaccio.

Den Großstadtverkehr ersparten wir uns aber und wählten dafür die Route auf der Haupt-West-Ost-Verbindung nach Corte. Der Verkehr ließ nach dem Vorstadtgebiet rasch nach und wir genossen die schnelle Fahrt auf der kurvigen, breiten Straße bis zum Col de Vizzanova (1163m). Nur einzelne, enge Ortdurchfahrten, durch die sich die Sattelschlepper und Lastwagen hindurchzwängten, bremsten unsere Fahrt etwas.

Kurz vor der Passhöhe zeigte sich Wickerls Kawa mit einem massiven Leistungsverlust plötzlich verstimmt. Auch eine längere Abkühlpause brachte keine Besserung. So fuhren wir mit reduziertem Tempo weiter, tankten kurz vor Vizzanova und erreichten Corte, wo wir mit dem sehr guten Restaurant Le Bip's (im Hinterhof der Hauptstraße) einen guten Platz auf der Terrasse für unser Mittagessen (mit Wasser und Gebäck gratis) fanden. Wickerl und Adi suchten vorher noch nach einer Werkstatt; die hatte aber leider geschlossen. Auf unser Essen mit einem Salat (mit Innereien für Franz um €7,60) und zwei dreigängigen Menüs (die sich je Adi, Wickerl und Peter&Petra teilten um €14) mussten wir etwas länger warten, weil sich eine ganze Reisegruppe im Restaurant niedergelassen hatte. Dafür hatten wir dabei aber ausreichen Gelegenheit, die zwei Ehepaare am Nachbartisch, beim Verspeisen unglaublicher Mengen an Fleisch zu beobachten. Den beiden Frauen sah man schon anhand der Körperfülle an, dass sie der Völlerei verfallen sind...
Weiters beschlossen wir, zum Reifenwechseln und Reparatur von Wickerls Bike, zur Motorradwerkstätte Cycles Nonza nach Bastia zurückzufahren. Über den Collo di Quilico (559m) und Ponte Leccia ging's flott weiter. Gut 15km vor Bastia war dann aber Schluss mit dem schnellen Vorankommen; trotz dauerndem Vorschlängeln zwischen den Autoschlangen dauerte es ewig, bis wir in der heißen Nachmittagssonne endlich die Werkstätte erreichten. Auch Franz und Peter beschlossen, den Vorder- bzw. den Hinterreifen zu wechseln, um eine eventuell notwendige, nochmalige Werkstattsuche am Freitag auszuschließen.

Der Händler zeigte sich nicht sehr begeistert von unserem Anliegen, um 1545 Uhr, kurz vorm Zusperren der Werkstätte, noch 3 neue Reifen haben zu wollen. Die Reifen bekamen wir dann aber doch, die Montage ging überraschend flott; schon nach einer Dreiviertelstunde, die wir in einem nahen Cafe überbrückten, waren alle drei Motorräder fertig.
Nur Wickerls GPX wollte niemand mehr näher ansehen und so nahmen wir selbst Tank und Sitzbank ab und überprüften die Zündkerzen, die alle einwandfrei waren.

Hotel L'Atrachjata bei Aleria (45850 Byte)Nach der Rückkehr von Adi und Petra, die die Warterei am nahen Strand mit Baden verbracht hatten, fuhren wir wieder zurück durch den Stau und dann entlang der öden, eintönigen Ostküste. Auch Petra schlug das Ganze aufs Gemüt - sie wollte auf der Stelle heim...

Statt einem Hotel am Meer, das wir bevorzugt  hätten, aber leider nicht fanden, quartierten wir uns, nachdem wir noch getankt hatten (nächster Tag war ein Feiertag), nach 19 Uhr im *** Hotel L´Atrachjata  in Caterragio bei Aleria ein. Das lag zwar an der Straße, dafür war es vom Komfort her mit eigener Garage, Klimaanlage und Badewanne sehr in Ordnung.

Restaurant Le Maracana bei Aleria (12630 Byte)Nach einigen Pietras auf der Hotelterrasse wechselten wir zum Essen ins Le Maracana, das uns der Hotelier empfohlen hatte. Auf der Terrasse direkt an der vielbefahrenen Kreuzung, stillten wir unseren Hunger mit einem Entrecote Creme (Fleich mit Champignonsauce und frittierten Erdäpfeln vom Wickerl um  €14) und 4 Menüs (€12 für drei Gänge; eine Art Krautroulade als Hauptspeise; inkludiert war ein saurer Weißwein, der etwas an Sturm erinnerte) bei einem Gläschen Wein (€12).  

Wieder zurück im Hotel waren wir einfach schon zu müde, um Adis Geburtstag entsprechend zu Feiern. Gerade mal zu einem Fläschchen Rotwein und einem Longdrink hat's gereicht...  

Statistik: 306km in 4h56min Fahrzeit mit einem Schnitt von 62km/h; Reisedauer 10h30min

Die Schlucht Défile de L`Inzecca (131275 Byte)6. Tag, Donnerstag 19. Mai, Christi Himmelfahrt, wieder zur Westküste:

         

Gegen 8 Uhr trafen wir uns zum Frühstück in der Hotelbar mit Kaffee, Orangensaft, Croissants, Baguettes, Butter und Marmelade.

Eine Kuh macht Muh... (101167 Byte)Eine Stunde später saßen wir schon auf unseren Motorrädern in Richtung Corte. Nach Pont zweigten wir in die Berge in Richtung Noceta und weiter nach Vezzani ab. Auf verlassener, sehr gut ausgebauter, kurvenreicher Straße ging's weiter über Maison Pierraggi, St.Antoine, Pinzafone und durch die beeindruckenden Schluchten Défilé de L´Inzecca und  Défilé des Strette nach Ghisoni. 

Auf weiter guter, wenn auch etwas sandiger Straße, mit einer Unmenge an Föhrenzapfen, fuhren wir weiter zum Col de Verde (1289m), und nach einer kurzen Trinkpause bei der Jausenstation auf der Paßhöhe, vorbei an einer großen Schweineherde gleich neben der Straße, nach Quarcetu.
Die sauteure Relax Bar (14665 Byte)Trinkpause auf der Passhöhe (104088 Byte)Ab hier wurde die Straße wieder schlechter, dann ab Zicavo über den Col de la Vaccia (1193m) bestand die Straße nur mehr aus einer Ansammlung von Schlaglöchern, denen man einfach nicht mehr ausweichen konnte. Wickerls Auspuff riss nun ganz ab und hing nur mehr an der Halterung beim Fußraster und am Krümmerrohr.

Schweineherde (128667 Byte)In Allène tankten wir - die Tankstelle bestand aus einer einsamen Zapfsäule an der Straßenecke, die von einer alten Frau bedient wurde und brauchten nach den gut 25km Rumpelpiste erst mal eine Pause.
 Im Gastgarten in der Le Relax Bar, direkt am Ortplatz, bestellten wir beim Wirt (den Fotos in Gaststube nach ein begeisterter Wildschweinjäger) 3 Portionen der Jausenplatte mit Jarbon Corse - dem korsischen Speck, und Käse (€45),  Fromage - eine Käseplatte (€4), dazu drei kleine Mineralwasser (je €2,20) und zwei 1,5l Mineralwasser ohne Kohlensäure (je €5).
Der Ort Allène (132304 Byte)Mit diesen Preisen hatten wir in diesem Dorf nicht gerechnet. Von solchen Halsabschneidern muss wohl der Ruf kommen, dass Korsika so teuer ist...

Zur Beruhigung trug dann auch der Schräglagentanz auf der weiteren, tollen Straße ab Loreto di Tatiane durch das Tal des Flusses Rizzanese mit Kurven ohne Ende bei. Die Straßenplaner, die früher wohl Rennstrecken entworfen haben müssen, haben keinen Einschnitt im Talhang ausgelassen; eine Steilkurve jagte die nächste...

Blick auf Belvedere Campomore (145607 Byte)Als Ziel für letzte Nacht auf Korsika hatten wir Calanova bei Belvedere Campomoro, einem kleinen Badeort in der Bucht Golfe de Valinco, ausgewählt. Hier machte sich leider das verlängerte Wochenende bemerkbar, wir konnten keine Zimmer ergattern, alles war ausgebucht.
Auch in der nächsten größeren Stadt Propriano, waren alle Zimmer am Meer belegt, erst in einer Nebenstraße fanden wir kurz vor 17 Uhr Zimmer im Loft Hotel ** (ohne Frühstück €43 für das Zweibett, €61 für das Dreibett).
Schnell hatten wir unsere Motorradklamotten gegen Sommerbekleidung gewechselt und fuhren zurück zum Strand, um die Abendsonne am Meer zu genießen. 

Ein Bierchen in der Strandbar (131570 Byte)Petra&Peter wagten sich ins kühle Nass, der Rest wechselte sogleich in die Strandbar Le Corsaire auf einige Pietras (€3).
Gegen 19 Uhr hatten wir genug entspannt und Hunger machte sich breit.
Das Brausen im Hotel war schnell erledigt und auf der Strandpromenade bot sich eine große Auswahl an Restaurants. Im Le Riva Bella stärkten wir uns mit Salaten, Pizzas, Fisch und einigen Bierchen.
Beim Abendessen (99618 Byte) Zur Nachspeise wählten wir in der benachbarten Creperie Crepes (Palatschinken) mit Käse und Nutella, dazu Kaffee und Bier.

Unser Pärchen Peter&Petra zog es dann gleich ins Bett, die Singlereisenden unterhielten sich noch in einer nahen Bar.

Statistik: 224km in 4h14min Fahrzeit mit einem Schnitt von 52,9km/h; Reisedauer 8h

Riesenbaguettes mit Speck (123804 Byte)7. Tag, Freitag 20. Mai, zurück zur Fähre:

Ohne Frühstück brachen wir um 745 Uhr zum letzten Tag auf Korsika auf. Über Abbartello, Stilliccione, Tassinca erreichten wir den Col de Gradello (529m), wo wir im A Baracca, einem Restauranttipp von Christoph Berg, frühstückten. Leider gab es zum Essen nur Baguettes mit Speck, die waren dafür aber riesig...

Am Col de Vizzanova (184636 Byte)Über den Bocca di Chenova (629m) und dem Bocca d'Aja di Bastiano (638m) fuhren wir weiter, auf kurvenreicher, schöner Straße in Richtung Ajaccio. Weiter ging's dann, auf der vom Mittwoch schon bekannten, sehr gut ausgebauten Hauptverbindung über den Col de Vizzanova (1163m) nach Corte (12 Uhr). Dort tankten wir gleich bei der Stadteinfahrt und kauften in einem großen, neu eröffneten Supermarkt eine Jause für ein Picknick. Dafür hatten wir das idyllische Gebirgstal George de la Restonica ausgewählt.
Picknick (142279 Byte)Auf einem schmalen, aber neu asphaltierten Sträßchen geht's dort 15km stetig bergauf. Umgeben von imposanten Bergen mit 2200 bis 2600m genossen wir das einmalige Picknick, das Franz, unser Mann fürs Romantische, direkt am Gebirgsbach aufgebaut hat - auch die Augen essen mit!

Nach ausgiebiger Rast fuhren wir noch bis ans Talende, dann wieder zurück nach Corte und weiter über den Collo di Quilico (559m) in Richtung Bastia.
Wasserfall am Ende des Tals (92770 Byte)Gebirgsbach (108854 Byte)Da es mit 15 Uhr noch zu bald war, zweigten wir vor Bastia nochmals in die Berge ab. Über Oletta, wo die Aussicht bis St. Florent an der Westküste reicht, und über dem Col de Teghime (536m), wo einige Paragleiter übten, erreichten wir Bastia. Petra wollte noch an den Strand und so fuhren wir noch weiter in Richtung Norden.
Hier ein Kaffee am Meer zu finden, bei dem auch die Motorräder im Blickfeld blieben, war gar nicht so leicht. Knapp 15km außerhalb fand Franz dann doch noch ein passendes Lokal. Petra wagte sich trotz des kühlen Windes sogar ins Meer - dazu hat wohl das schlechte Gewissen, dass wir wegen ihrer Strandsucht so weit rausfahren mussten, beigetragen...
Ein kaffee am Meer (102856 Byte) Wir genossen die Ruhe am Meer mit einem Bierchen, Rotwein und Kaffee bis nach 17 Uhr.
Wieder zurück in Bastia ließen wir uns sogleich im Cafe de la Place auf der Strandpromenade nieder.
Adi und Wickerl besorgten die Fährentickets (€16 je Person, €30 je Motorrad, €6 Hafengebühren je Person und €2 Hafengebühren je Motorrad). Leider waren in der kleineren Fähre Marina II, deren Nachtfahrt nur wegen der Feiertage eingeschoben wurde, keine Kabinen mehr frei; schon eine Woche vorher sollen keine mehr zu bekommen gewesen sein.

Eine Pizza zum Abschluss (93128 Byte)Um die Nacht leichter ertragen zu können, besorgten Franz und Petra noch Wein, Brot und Croissants.
In der urigen (sehr klein, zweistöckig, winziges WC in der Küche, riesiger holzbeheizter Pizzaofen) Pizzeria Le dépôt genehmigten wir uns gegen 19 Uhr Salate Richie (€9), Pizzas Calzone (€9,50), eine Pizza Hawai (€8) und 16 Bierchen (€2,80)...

Warten auf die Fähre (76953 Byte)Viel zu Früh, knapp nach 22 Uhr, brachen wir schon leicht angeheitert zur Fähre auf.
Die wartenden Fahrzeuge am Nordanlegeplatz ignorierten wir und stellten uns ganz alleine beim Südanlegeplatz an.
Schon nach kurzer Zeit hatten alle zu uns gewechselt. Während der Wartezeit bis zur Ankunft der Fähre um 2245 Uhr und der Verladung (23 Uhr) verspeisten wir den Nachtproviant und tranken die zwei Flaschen Wein.
Unsere Schlafbank (73751 Byte) Als erste an Board reservierten wir uns Luxus-Liegeplätze (mit Sitzunterlagen) am Gang vor dem Boardshop.
Zwei weitere Flaschen Wein aus dem Shop erleichterten uns das Einschlafen.

Statistik: 290km in 5h09min Fahrzeit mit einem Schnitt von 56,3km/h; Reisedauer 10h30min

Der schiefe Turm (105976 Byte)8. Tag, Samsag 21. Mai, Toskana:

Die Nacht war viel zu kurz. Um 6 Uhr weckte uns wieder die französische Stimme und kündigte das baldige Einlaufen in Livorno an. Mit leichtem Brummschädel packten wir unsere Sachen und waren diesmal bei der Entladung bei den ersten mit dabei.

Ab 715 Uhr leitete uns Adis Navigationssystem zum schiefen Turm von Pisa. Nach kurzer Besichtigung des noch verlassenen Turmes fanden wir mit dem Ristorante Maiori ein passendes Lokal für unser Frühstück, das wir nach dieser Nacht schon dringend brauchten.
Kathedrale (53475 Byte)Gestärkt war auch die Suche nach Sehenswürdigkeiten im schönen Städtchen Lucca schnell überstanden und es ging nach einem Tankstopp in Bagni di Lucca über den Passo dell`Abetone (1388m) in Richtung Mòdena. Auf der Suche nach einem Restaurant kamen wir zwar bei den Ferrari-Werken in Maranello vorbei, ein Restaurant fanden wir aber nicht.

In Mòdena bogen wir dann, um der öden Vorstadt zu entkommen, auf die Autobahn ab. Nur durch eine kurze Pause auf einer Autobahnstation bei Verona zum Tanken und Trinken und einem weitern Stopp zum Anziehen der Regendress unter einer Brücke (Peter&Petra fuhren an einer Ausfahrt ab und stellten sich bei einer Autobahnmeisterei unter) unterbrochen, fuhren wir bis S. Michele durch. Franz hatte schon wieder Schwierigkeiten beim Bezahlen der Maut (ca. €10 für 180km). Er hatte sein Einfahrtsticket verloren und wollte gemeinsam mit Wickerl durchfahren. Das klappte aber nicht und erst nach längerer Diskussion durfte er die Maut auch so, ohne Strafe, bezahlen.

Der Regen des Gewitters hatte zum Glück schnell wieder nachgelassen und auf fast trockener Straße ging's auf der Südtiroler Weinstraße weiter über Taio, Sarnonico, wo wir kein passendes Zimmer fanden, nach Fondo.
Dort ließen wir uns um 17 Uhr im Hotel Lady Maria nieder. Durch eine heiße Dusche war uns schnell wieder warm.
Der sehr zuvorkommende Kellner überraschte uns mit seinen checklistenartigen Fragen und dem darauffolgenden, prompten Servieren des Essens. Das Menü um €15 bestand aus einer Lasagne, für Petra eine Gemüselasagne, Schnitzerl mit Sauce und Pommes (darauf verzichtete Petra) und einem Kuchen zum Dessert. Dazu tranken wir Weißbier.

Nach dem Essen machte sich der fehlende Schlaf so richtig bemerkbar und wir fielen todmüde ins Bett.

Statistik: 444km in 6h08min Fahrzeit mit einem Schnitt von 72,4km/h; Reisedauer 9h45min

9. Tag, Sonntag 22. Mai, Heimreise:

Nach dem ausgiebigen Buffetfrühstück mit Schinken und Käse brachen wir um 830 Uhr bei strahlend blauem Himmel auf in Richtung Heimat.

Über den Gampenpass (1512m), Meran, durchs Passeiertal und St. Leonhard erreichten wir den Jaufenpass (2099m), wo uns die ausgebrochene Kältewelle so richtig traf: Auf der Passhöhe war die Straße stellenweise mit zentimeterhohem Eis überzogen, die Finger waren rasch steif vor Kälte, uns war saukalt...
Auch zurück im Tal in Sterzing (948m), wo wir tankten, konnten wir uns nicht so richtig wärmen. 

In einer fast ununterbrochenen Motorradkolonne, die wir laufend überholten, überquerten wir den Brennerpass (1370m) und wechselten kurz vor Innsbruck auf die Autobahn, die wir bei Wörgl wieder verließen.
Wickerl und Adi hatten wir verloren, das Wetter wurde immer schlechter und wir brauchten wieder die Regendress. In teilweise strömenden Regen durchquerten wir das kleine deutsche Eck. Bei der Raststation in Mondsee, wo wir wieder zusammentrafen, tankten wir und legten um 1345 Uhr im überfüllten Restaurant Restop Mondsee eine Aufwärmpause mit Mittagessen ein.
Nur Franz wollte seine Regendress nicht mehr ausziehen und raste gleich nach Hause. Kurz nach 16 Uhr hatten auch wir die Heimat erreicht.

Statistik: 466km in 5h33min Fahrzeit mit einem Schnitt von 83,9km/h; Reisedauer 7h45min

Fazit:

Bei traumhaftem Wetter haben wir eine schöne Woche auf der Insel mit ihrer wunderschönen Landschaft verbracht.
Wie gut uns der Wettergott gesonnen war, kann man daran ablesen, dass es vorher die ersten beiden Maiwochen auf Korsika bei kühlem Wetter durchgehend geregnet hat.

Bei den Straßen sind viele toll ausgebaut mit Kurven ohne Ende, ab und zu aber mit Steinen in den Kurven. Leider gibt es aber auch eine Menge an miserablen Strecken, die einen Härtetest für Mensch und Motorrad darstellen.

Franz, Adi und Wickerl gefällt es in den Alpen der Schweiz und Frankreichs besser.

Die korsischen Autofahrer sind den Motorradfahrern gegenüber durchwegs sehr freundlich gestimmt; im Stau oder bei Gegenverkehr wird bereitwillig Platz gemacht, damit die Bikes vorfahren bzw. überholen können.

Dass sich die Korsen auch nach Jahrhunderten noch nicht mit der französischen Besetzung abgefunden haben, kann man an den übermalten französischen Namen auf fast allen der zweisprachigen Straßenschilder und Ortstafeln erkennen.

Den Eindruck vom teuren Korsika, den die Motorradreiseführer vermitteln, konnten wir selbst nicht gewinnen. Der Preis des Essens entspricht großteils dem bei uns, dafür ist meist Weißbrot und oft auch Wasser im Gedeck inkludiert, für das auf der Insel oft nicht einmal was verlangt wurde.
Auch die Zimmerpreise fanden wir angemessen. Die Preise in der Hauptsaison, die Anfang Juni beginnt, sind aber empfindlich höher.
Gewöhnungsbedürftig ist die Tatsache, dass die Rechnung in Italien und Frankreich generell nur je Tisch ausgestellt wird.
Das nachträgliche Aufteilen, das meist Petra übernahm, hat aber auch ganz gut funktioniert.

Die Fährentickets sollen bei Vorausbuchung übers Internet wesentlich billiger sein.

Adis Navigationssoftware am Pocket PC hat uns speziell bei der Wegsuche in Städten sehr geholfen, bei der Gesamtplanung der Routen ist aber eine Papierkarte besser zu gebrauchen.

Bei der Suche nach Restaurant und Hotelzimmern ist Franz nicht zu schlagen. Immer wieder hat er ein passendes Lokal gefunden und kam auch bei der Konversation in Französisch und Italienisch am Besten zurecht. Mit einfachen Si oder Vi (Ja) auf die fremdsprachigen Fragen, die er oftmals nicht verstand, kam er mit dem Gespräch stets weiter...
Sogar das Bestellen seines Kaffee Espresso mit Milch extra klappte bis zum Ende der Woche, nach einigen vorangegangenen Fehlversuchen, ganz gut.

Die Meinungen über den Urlaub unter uns sind sehr gegensätzlich:

40% hat die Reise sehr gut gefallen und sie waren mit dem Ablauf zufrieden.

20% hat die Insel und der Ablauf zwar gefallen, sie hätten sich aber kürzere Tagesetappen oder auch fahrfreie Tage gewünscht.

20% sind unzufrieden mit den Straßenzustand, und mit den gefahrenen Kilometern, ansonsten hat die Reise aber zu 100% gefallen.

20% sind gänzlich unzufrieden mit der Organisation, den gefahrenen Kilometern und dem Ablauf; interessanterweise hat gerade dieser Anteil keine eigenen Unterlagen mitgehabt und auch während der Reise keinerlei Interesse an Organisatorischem gezeigt...

Nächstes Mal bietet sich für die Unzufriedenen sicher wieder die Möglichkeit, bei der Routenplanung und der Organisation mitzuwirken, wenn sie es nur wollen...
Bei einer privat organisierten Reise darf man sich aber nicht den fix definierten Ablauf einer professionell organisierten, geführten Motorradreise eines Veranstalters erwarten, für die man auch nicht zu wenig zu bezahlen hat.
Die Freiheit der individuellen, auf die Ansprüche der einzelnen angepasste, jederzeit änderbare Routenplanung ist doch als Vorteil zu sehen. Es muss aber in einer Gruppe jeder bereit sein, auch auf die Bedürfnisse der anderen einzugehen und darauf Rücksicht zu nehmen.

Gallerie (72468 Byte)Statistik:

Kilometer: 3069km

Fahrzeit: 46h15min

Reisezeit: 82h5min

Durchschnitt: 66,3km/h

Durchschnittliche tägliche Kilometer: 341km

Durchschnittliche tägliche Fahrzeit: 5h8min - Wahnsinn! (Anmerkung von Petra)

Durchschnittliche tägliche Reisezeit: 9h7min

Verbrauch: geschätzte 736l Benzin  (6l/100km->184*4)

Pässe: 22

Gesamthöhe der Pässe: 20057m

Durchschnittliche Höhe der Pässe: 912m

Tankstopps: 16

Defekte/Ausfälle: Auspuff und Hinterreifen von Wickerls GPX, Leistungsprobleme bei Wickerls GPX, Hinterreifen von Peters TDM, Vorderreifen von Franz CBR

PeterG - 15. Juni 2004