Motorradurlaub Sardinien

22. bis 31. Mai 2008

Wir starteten an Fronleichnam, dem letzten Feiertag im Frühling, der heuer mit Ende Mai kalendermäßig sehr früh fiel.

Die Besprechung fand bei der Abwindnerrunde am 15. Mai statt.

Schön geordnet nach der Größe, die Dame in der Mitte, und los gehts...Mit dabei waren

bullet

Adi auf seiner Honda VFR 800

bullet

Franz auf Honda CBF 1000

bullet

Gerhard auf seiner Honda CBR 1100 XX

bullet

PeterG auf seiner Yamaha TDM 850

bullet

Renate auf ihrer Honda Hornet 600 - erstmals ein weiblicher Biker

Fahrroute 22. MaiGesamtroute FestlandDonnerstag, 22. Mai, Fronleichnam: quer durch Österreich nach Südtirol

Treffpunkt war um 8 Uhr beim ehemaligen - und nun wieder werdenden - Trafotreff in Abwinden S.

Bei stark bewölktem, aber noch trockenem Wetter fuhren wir um 815 Uhr los über Mauthausen, Strengberg und Haag in Richtung Steiermark.

Gerhard hatte Obst mitgebrachtDie letzten Tage hatte es intensiv geregnet, aber ab heute sollte es laut Wetterbericht etwas besser werden. Leider begrüßte uns aber schon in St. Peter der erste Regen, so dass wir bei der Tankstelle unseren Regenschutz überzogen. Die Pause nützten wir auch gleich zum Tanken T1 und fürs Frühstück mit Leberkässemmeln. Der intensive Regen begleitete uns bis vor Weyer, dann ging's bei trockenem Wetter flott weiter über den Buchauer Sattel (861m) in die Steiermark, weiter ins Salzkammergut und über den Koppenpass (700m) nach Gosau, wo wir wieder tankten T2.

...-Foto in ObertauernSelbstauslöser-...Nach dem Pass Gschütt (957m) fuhren wir durchs Lammertal längere Zeit hinter einer etwas langsameren Bikergruppe, bis auch Peter die Geduld verließ...

Über den Radstädter Tauern (1738m) und den Katschberg (1641m) erreichten wir Kärnten und dann weiter Osttirol. Als es im Mölltal bei Lainach leicht zu Regnen begann, kehrten wir gegen 1430 Uhr sogleich beim Trachtenwirt (*** Tauerngoldhotel Mölltaler Hof) zum Mittagessen ein M.
Prospekt MölltalerhofDas war gerade noch rechtzeitig: Während ringsum strömender Regen niederprasselte, stärkten wir uns auf der neuen, überdachten Terrasse mit den verschiedenen Tagesmenüs (Schnitzel, Fleischknödel).

Erst nach 16 Uhr hörte es zu regnen auf und wir erreichten trocken über den Iselsberg (1204m) Lienz, wo wir zum dritten Mal tankten T3 (€1,269 pro Liter Super) .
Beim TrachtenwirtSpeisekarte TrachtenwirtEigentlich wollten wir ja über den Staller Sattel, dem schmalen Pass mit der Ampelregelung, nach Italien weiterfahren. Der Wirt vom Tauernhotel hatte für uns dort angerufen, da hatte angeblich die Sonne noch geschienen, aber jetzt zeigten sich die Berge in der Richtung in dunklen Wolken, und so fuhren wir lieber direkt über Silian nach Südtirol. Doch auch hier erwischte uns der Regen. Bei der Weiterreise über den Gemärk Pass (1518m) ließ dieser aber bald wieder nach und wir erreichten über den Passo Cimabanche (1500m) nach 1730 Uhr unser Tagesziel, Cortina de Ampezzo Z, wo wir uns beim Busbahnhof einparkten.

Hotel Ancora ProspektKarte Hotel AnconaFranz und Peter machten sich sogleich zu Fuß auf die Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit. In dem Wintersportort hatten jetzt außerhalb der Saison viele Hotels geschlossen, aber mit dem **** Hote Ancora fanden wir doch was Passendes. (€50 pro Person in zwei Doppel- und einem Einzelzimmer, mit Garage und Frühstück).

In der schon vom letzten Jahr gewohnten Doppelzimmerbelegung (Adi&Gerhard, Franz&Peter) bezogen wir die Zimmer und trafen uns schon kurz nachher an der Hotelbar auf ein Heinecken (€5 für 0,33l in der Flasche!), wo es aber wegen der laut schnatternden chinesischen Touristen etwas ungemütlich zuging.

Gerhard und Adi im RegenEin Bierchen in der HotelbarVor dem Abendessen erledigte Gerhard noch ein dringendes Telefongespräch: er hatte seinen BT-GPS-Empfänger am Geländer beim Trachtenwirt liegen gelassen. Dort lag er noch immer und machte sich nun per Post auf die Heimreise zum Bindermichl...

Dank der hoteleigenen Regenschirme gelangten wir trocken in die gleich nebenan liegende Pizzeria Porto Rotondo, wo wir bei einigen Grande Birra, Vino de Casa, Salami Picante als Vorspeise und schmackhaften Pizzas den Tag ausklingen ließen.

Glockenturm in CortinaPizzeria Porto Rotondo VisitenkarteDer Tag war anstrengend und so zog es uns schon nach 22 Uhr ins wohlverdiente Bettchen.

Statistik: 510km in 6h27min Fahrzeit; Schnitt 79km/h; Reisezeit 9,4h

Fahrroute 23. MaiFreitag, 23. Mai: Regen, Sonnenschein und Nebel

Schon vor 730 Uhr trafen wir uns beim reichlichen und sehr guten Frühstück. Renate war zwar beim Frühstück die Erste und hatte schon Freundschaft mit dem Kellner alias Casanova geschlossen, bei der Abfahrt brauchte sie dann aber für uns Männer unerklärlich lange...

Frühstück im Hotel AncoraNach 9 Uhr waren wir dann bei stark bewölktem Wetter aber auf dem Weg S. Über den Passo de Falzarego (2105m) setze leichter Regen ein, der nur kurze Pausen machte. Kaum war die Straße ein Stück trocken, da begann es auch schon wieder zu regnen. Vor Sedico wurden wir dann so richtig durchnässt, das Unterstellen bei einer Tankstelle T1 war dann schon zu spät.
Warten auf eine RegenpauseAls der Gewitterregen nachließ, setzen wir unsere Fahrt in Richtung Westen fort. Um den schwarzen Wolken auszuweichen, wechselten wir vor Feltre in Richtung Süden, aber schon nach einem kurzen Stück begann es wieder zu schütten. Diesmal erwischten wir aber rechtzeitig eine Tankstelle zum Unterstellen. Auf der weiteren Flucht vor dem Regen landeten wir auf einer kleinen Straße in den Bergen, wo es laut den Navis und den Karten nicht mehr weiterging V.
Mittagessen in der Sonne am SeeSo fuhren wir auf der anderen Seite des Tales zurück nach Feltre und dann auf der Schnellstraße zum Trocknen in Richtung Trento. Das Wetter wurde immer besser und wir erreichten bei strahlendem Sonnenschein den Lago di Caldonnazzo, wo wir uns gegen 1330 Uhr auf der Terrasse des Ristorante El Faro zum Mittagessen niederließen M (€1,50 fürs Gedeck; €2 für 1l Mineral; €7,50 für Spaghetti).
SeeidylleIm Laufe des Vormittags war Gerhard aufgefallen, dass er diesmal im Hotel seine Handykopfhörer liegen gelassen hatte.

Das nun sehr gute Wetter nutzten wir angeführt von Gerhard sogleich für einen Ausflug über tolle Bergstraßen zum Passo di Sommo (1150m). Nun wechselte der Sonnenschein zu immer dichter werdendem Nebel. Plötzlich ging's wegen einer Straßensperre nicht mehr weiter und wir standen bei einer Sicht unter 50m irgendwo in der Einöde N. Unsere Stoßgebete in der Kapelle gleich nebenan wurden erhört und wir fassten wieder Mut. Bald erreichten wir mit Folgaria zivilisiertes Gebiet, wo sich auch der Nebel zusehends lichtete.

Da geht's nicht weiterAm Gardasee tankten wir in Nago Torbole T2 und wagten uns sogleich wieder in die Berge. Auf kurviger Straße gings über Storo zum Lago di Idro, wo wir dann schleunigst ein Hotel suchten, um dem herannahenden Gewitter zu entgehen. Leider war das in dem kleinen Ort Ponte Caffaro gar nicht so leicht. Das Hotel am See sah sehr baufällig aus, ein Einheimischer verwies uns dann in den vorhergehenden Ort Lodrone, wo wir nach 1830 Uhr mit dem ganz neu und modern ausgebauten ***Hotel Castel Lodron ein passendes Quartier für die Nacht fanden Z (€35 pro Person für das Doppel-, €40 für das Einzelzimmer inklusive Frühstück). Dank unserer Hartnäckigkeit fand sich sogar ein freies Plätzchen für unsere Bikes in der Garage .
Spaziergang zum AbendessenAuch heute durfte Renate im Einzelzimmer nächtigen und machte sogleich Bekanntschaft mit dem Bauarbeitern am Gerüst, die die Außenputzarbeiten finalisierten. Wir Männer trafen uns lieber bald schon in der Hotelbar auf ein Bierchen.

Zum Abendessen führte uns ein abendlicher Spaziergang in den knapp 2km entfernten Nachbarort, den wir schon bei der Zimmersucher kennengelernt hatten.

Ruine oberhalb von LodroneIn der Pizzeria Joselito stärkten wir uns mit Antipasto, Pizza Rucola Crudo und Prosciuto und zum Nachtisch Tiramisu (15% fürs Service; €3,10 für 0,4l Bier vom Fass; €7 für 1l Hauswein; €7,80 für eine Rucola Crudo). Die nette Chefin ließ uns zum Abschluss noch ihren Limoncello kosten und traf damit genau den Geschmack vom Franz. Erst als die ganze Flasche leer war, traten wir nach 23 Uhr den Nachhauseweg an.

In der Pizzeria JoselitoAdi&Gerhard kehrten noch in einer Bar am Weg ein, der Rest fiel nach dem Fußmarsch sogleich hundemüde ins Bettchen.

Statistik: 355km in 5h52min Fahrzeit; Schnitt 60,5km/h; Reisezeit 9,7h

Abfahrt in LodroneFahrroute 24. MaiSamstag, 24. Mai: über Po und die Berge zur Fähre

Renate wollte heute nicht mehr die letzte bei der Abfahrt sein, und so bekamen wir sie beim typisch italienischen Frühstück ab 730 Uhr gar nicht mehr zu Gesicht. Sie hatte damit den Vorteil, noch etwas von dem spärlich vorhandenem Gebäck abzubekommen. Es war auch unmöglich, noch etwas nachzuordern, weil einfach niemand mehr da war...

Zweites Frühstück in ManerbaVor der Abfahrt um 815 gönnten wir den Ketten der Bikes noch etwas Schmiere S. Peter führte uns bei sonnigem Wetter durch die Nobelgegenden am Gardasee südlich von Salo. Gegen 930 Uhr holten wir in der Bar Ritrovo di Bardelloni in Manerba del Garda mit Paninis Crudo das Frühstück nach, bevor wir uns auf den Weg in die Poebene machten. Auf eintönigen, großteils schnurgeraden Nebenstraßen durchquerten wir diese, warfen nur einen kurzen Blick auf den wie eine Kloake aussehenden Po, und erreichten nach einem Tankstopp bei San Pole d'Enza T1 wieder eine bergigere Gegend.

Auch eine Pause muss seinAm Passo del CerretoEndlich durften wir wieder unsere Kurventechnik perfektionieren. Auf traumhaften, einsamen Bergstraßen überquerten wir den Passe del Cerreto (1261m) und den Passo del Romito (950m) um dann bei Fivizzano vor 15 Uhr im einsam neben der Straße gelegenen Restaurant Si Comoro zum Mittagessen einzukehren S (€1,50 für Gedeck; €2 für 1l Mineral; €5 für einen Salat  mit Käse und Schinken).
In Reih und Glied - im Hintergrund die HochzeitsgesellschaftMittagessenHier herrschte wegen der Vorbereitungen zu einer Hochzeit ein reges Kommen und Gehen. Es ergaben sich damit für uns zahlreiche Möglichkeiten, Kommentare zum Aussehen oder Verhalten der auftretenden Personen abzugeben...

Als die Hochzeitsgesellschaft geschlossen aufbrach - wohl um die Braut abzuholen, die wir noch nicht erblickt hatten - hielt es auch uns nicht mehr länger dort und wir kurvten weiter auf tollen Straßen über den Foce Carpinelli (842m) in Richtung Lucca.
Eine bank zum RastenFotosessionDie Abzweigung bei Castelnuovo zu zwei weiteren Pässen verfehlten wir und fuhren dann nach längerer Diskussion über die weitere Route auf direktem Weg über Pisa nach Livorno. Den Fährhafen hatten wir dank den Navis schnell gefunden, nur war es leider der Falsche. So tankten wir erst mal T2 und fanden dann auch das richtige Fährterminal.
Die Suche nach einem Lokal Abendessen in Livornofürs Abendessen gestaltete sich etwas schwierig. Ein schöner, einladender Hafenbereich fehlt in Livorno leider völlig, in einem bikerfeindlichen Lokal wollte man uns im hintersten, stickigen Winkel verfrachten und so landeten wir um etwa 1930 Uhr, nachdem wir kurzzeitig auch noch unseren Lokalguide Franz aus den Augen verloren hatten, im Gastgarten der kleinen Bar Pizzeria Nuova Roma Z (€6 für eine Pizza).
Unsere FähreWarten aufs VerschiffenSchon vorher hatten wir uns bei einem kleinen Kreisler mit Proviant für die Überfahrt eingedeckt.

Eine betrunkene Sandlerin, die uns mit italienischen Gelaber belästigte, beschleunigte gegen 22 Uhr unsere Abfahrt zu Fähre.
In der KajüteMit 30 Minuten Verspätung trafen wir dort ein und mussten so auch nicht lange aufs Verladen warten. Ganz anders als in den vorangegangenen Jahren, warteten heute nur wenige Biker auf die Überfahrt - da sind wohl die meisten schon mit der Fähre vorher gefahren.

Heute durfte sich Franz mit Renate eine Kabine teilen. Vor der Abfahrt trafen wir uns erst mal in der Männerkabine, um den gekauften Wein aus Zahnspülbechern zu verkosten.

Ein windstilles Plätzchen an DeckBeim Auslaufen der FähreBeim Auslaufen unseres Schiffes, der Moby Tommy, pünktlich um 2330 Uhr, verweilten wir aber - so wie es sich gehört - bereits an Deck.

Die Panoramabar im Bug des Schiffes suchten wir vergeblich, die gabs auf dieser etwas kleineren Fähre einfach nicht. Dafür hatte die Bar im Heck des Schiffes nach 24 Uhr noch geöffnet, was Renate fürs Ordern einer Runde Rotwein anlässlich ihres Geburtstages nutzte.

Eine Jause vor dem SchlafenVorm Zubettgehen verzehrten wir dann noch die fürs Frühstück gekaufte Mortadella...

Statistik: 433km in 7h13min Fahrzeit; Schnitt 60km/h; Reisezeit 11,4h

Fahrroute 25. MaiGesamtroute SardinienSonntag, 25. Mai: von Ost nach West

Um sechs Uhr wurden wir nach der viel zu kurzen Nacht unsanft vom Tonband geweckt. Franz&Renate folgten den Ruf und durften dann das pünktliche Einlaufen der Fähre von Deck mitverfolgen. Zur Begrüßung setzte dabei leichter Regen ein.

Einfahrt in den Hafen von OlbiaDie Männerkabine ließ sich mit dem Aufstehen bis zur wiederholten Aufforderung durch den Kabinensteward Zeit. Trotzdem kamen wir alle pünktlich zum Rausfahren in der Garage an.

Der Regen war abgeklungen und wir starteten unsere Inseltour um 715 Uhr in Richtung Norden S.

Die berühmten FelsenAussicht vom Roccia del' OrsoNach kurzer Suchfahrt in Palau fanden wir zum Capo de Orso mit dem berühmten Roccia del' Orso (Bärenfelsen). Hier war es nach 8 Uhr noch menschenleer. In kurzer Zeit hatten wir bepackt mit dem Frühstück in Renates Badetasche, die 120 Höhenmeter auf die Anhöhe erklommen und kletterten dann auch noch auf den Bärenfelsen selbst.
Frühstück am BärenfelsenFotosessionTrotz anfänglicher Skepsis ließ sich auch Renate die traumhafte Aussicht von hier oben nicht entgehen.

Wir verzehrten das am Vortag gekaufte Frühstück und bewunderten die Licht- und Schattenspiele von Sonne und Wolken.

 Renate Peter Gerhard Franz Adi

KaffeerundeDa zum perfekten Frühstück der Kaffee fehlte, ließen wir uns anschließend in Palau bei einer Bar in der Morgensonne nieder. Anlässlich ihres Geburtstages lud uns Renate dazu ein - vielen Dank!

Nach einem kleinen Umweg zum Tanken in Richtung Santa Teresa T1 ging's durch die wunderschöne Landschaft weiter Richtung Westen.
GruppenfotoBlumen für das GeburtstagskindAusblick zum Meer vor BadesiBei Cantoniera Scupetu wählte das Navi eine schmale, einsame, und wegen der tiefen Schlaglöcher, auch gefährliche Nebenstraße durch die einsame Gegend. Beim ersten Blick aufs Meer bei San Pietro de Ruda legten wir eine Pause ein und gratulierten Renate mit üppigen Wiesenblumensträußen nochmals zum Geburtstag.

Peters Stand bei BadesiBei Badesi machten wir einen Abstecher zum Strand Le Mindi, wo Peter sein Sommerurlaubsdomizil inspizieren wollte. Bei der Suche nach dem Hause verließ Renate kurzzeitig den rechten Weg und parkte sich im Wald zwischen den Bäumen ein. Zum Glück ist dabei nichts weiter passiert...

Den Strand fanden wir noch selbstständig, zum Haus führte uns dann eine Einheimische D.

Landschaft in den BergenNun wurde es mit gut 30°C schon sehr heiß und uns zog es wieder in die Berge. Über Tempio, den La Variante (676m) und Oschiri erreichten wir Ozieri, wo wir nach einer Rundfahrt um 14 Uhr doch noch ein schattiges Plätzchen bei der Bar del Cantaro für die Mittagsrast fanden M. Zum Essen gab's hier nur Sandwiches und Eis, womit wir uns aber schon zufrieden gaben. Den Rotwein, den sich die österreichischen Biker am Nebentisch gönnten ließen wir aus - wir wollten ja noch die Westküste erreichen...

Landschaft nahe der WestküsteTankstoppDie Weiterfahrt auf der direkten Straße nach Mores war wegen einer Straßensperre nicht möglich und es dauerte etwas, bis wir die Umleitung über Chilivani fanden. Nun wurde das Benzin schon knapp und wir erreichten mit den letzen Tropfen die Tankstelle auf der SP124 T2.

SchafherdeEine Schafherde auf der StraßeAnschließend wurde es aber richtig idyllisch: auf einer schmalen, oftmals großteils mit hohem Gras zugewachsenen, aber sehr schön befahrbaren Straße durchstreiften wir auf gut 20km die einsame, wunderschöne Landschaft bei Cantoniera sa Terralva. Ohne Navi wären wir hier nie und nimmer entlanggefahren. Plötzlich wurde uns der Weg von zwei Hirtenhunden versperrt und eine Schafherde überquerte die Straße - ein Schäfer war dabei weit und breit nicht zu sehen!

...für das GeburtstagskindEin toller Sauger...Bei einer Pause nach Villanova Monteleone überraschten wir Renate mit einem besonderen Geburtstagsgeschenk: einem tollen Sauger, einen der höchst seltenen Hover 700, den Adi im Straßengraben gefunden hatte H.
Darüber hat sie sich wirklich riesig gefreut, wegen Platzmangel musste sie das edle Teil aber doch im Straßengraben zurücklassen...

Das Hotel il Gabbiano in AlgheroNach dem Canoniera Scala Piccada (470m) ließen wir die Berge hinter uns und erreichten um 1745 Uhr Alghero, wo wir uns in Hafennähe sogleich in einer Bar ein bis mehrere Bierchen gönnten.

Zum Hotel-Tipp aus Adis Reiseführer durften wir auch nach 1830 Uhr noch nicht zufahren und so machten sich Adi und Peter per Pedes auf die Suche. Im dichten Ausflugsgedränge - es war ja Sonntag und damit auch viele Einheimische auf den Beinen - suchten wir das Hotel. Da auch das Navi nicht weiterhalf, versuchten wir es doch auf Frauenart (einfach jemanden Fragen) und waren dann sogleich erfolgreich. Das Hotel war natürlich ausgebucht und damit die ganze Mühe umsonst.

Da fasste sich Gerhard ein Herz, suchte und fand per Bike ein Stückchen entfernt das frisch renovierte aber noch nicht ganz fertige ***Hotel il Gabbiano direkt an der Strandpromenade (€42,50 pro Person für das Doppel-, €65 für das Einzelzimmer ohne Frühstück) Z.
Mit diversen Hilfsmitteln wie Ziegeln, Werbetafeln, Bettenden und einer Schalungstafel fabrizierten wir eine provisorische Auffahrt ala Mc Giver für unsere Bikes zur absperrbaren Terrasse.

An der Limoncello-BarSonnenuntergangZum Stillen des durch die anstrengende Arbeit wieder sehr großen Durstes hatte Gerhard im Lokal nebenan einige Bierchen besorgt.

Bei einem gemütlichen Abendspaziergang im Sonnenuntergang auf der ebenfalls neu gestalteten und noch nicht ganz fertigen Strandpromenade erkundigten wir uns nach einem Reifendealer, genossen eine von Renate gesponserte Runde Limoncello an einer Zitronenbar und fanden das Ristorante Pizzeria di Mater Mediterranea fürs Abendessen (€2 fürs Gedeck; €4 für 0,4l Bier vom Fass; €8 für eine Capricciosa).
In WartepositionHier warteten zwar schon Einige auf Einlass, aber der geschäftstüchtige Boss bot uns sogleich einen Aperitif und einen Sitzplatz zum Warten an.

Beim Essen gab's etwas Unmut bei Adi und Franz, die zwei getrennt bestellte Portionen Miesmuscheln auf einem Teller serviert bekamen...
Zum Abschluss gab's für Renate noch eine Geburtstagsüberraschung:
Noch eine Überraschung für RenateFranz spendierte ein Törtchen, das bei abgedunkelter Beleuchtung untermalt von unserem wohl klingenden Gesang serviert wurde.

Damit war aber der lange Tag noch nicht zu Ende. Sightseeing stand am Programm. Adi führte uns durch die Altstadt und zeigte uns allerlei Sehenswertes. Mittlerweile war der starke Wind, der uns schon auf der Strandpromenade den Sand ins Gesicht geblasen hatte, zum unangenehmen Föhnsturm angewachsen.

Nächtliches Sightseeing im SturmZum Abschluss tranken wir noch ein Ichnusa bei einer kleinen Bar, um dann nach Mitternacht hundemüde ins Bett zu fallen. Unser Schlaf war aber leider nicht ungestört, weil der Wind irgendwo unablässig etwas gegen ein Metallgeländer warf...

Statistik: 346km in 5h17min Fahrzeit; Schnitt 65,5km/h; Reisezeit 10,5h

Fahrroute 26. MaiMontag, 26. Mai: vom Winde verweht

Vor 8 Uhr trafen wir uns zum ausgiebigen Frühstück mit Salami und Käse.

Adi und Gerhard hatten schon vorher zusammengepackt, dabei die verlassen unter dem Bett liegende Badetasche von Renate mitgenommen und die Bikes über die Abfahrtsrampe ausgeparkt S.
Renates Badetasche unterm BettDie schwere Holztür, die der nächtliche Sturm umgeblasen hatte und glücklicherweise genau zwischen unseren Bikes gelandet war, hatte schon jemand wieder aufgestellt.

Während die beiden zum Reifenwechsel fuhren, nutze der Rest die Zeit für einen Strandspaziergang und zum Planen der täglichen Reiseroute.

Die Serpentinen nach Monteleone Rocca DoriNeue Reifen für Gerhards BikeSpäter trafen wir bei der Werkstatt wieder zusammen, deckten uns beim nahen Supermarkt mit Obst und Getränken ein und starteten bei sonnigem Wetter um 1030 Uhr auf der schönen Küstenstraße in Richtung Süden R. Der Fahrgenuss auf der tollen, kurvenreichen Straße wurde durch den starken Wind doch sehr getrübt und wir waren froh, bei Bosa in die windgeschützten Berge flüchten zu können.

Unvollständiges GruppenfotoFotomaniaDiesmal erklommen wir die Serpentinenstraße nach Monteleone Rocca Dori, an der wir in Laufe der letzten Jahre mehrfach und auch gestern wieder vorbeigefahren waren. Nach einer Ehrenrunde durch den Ort und Besichtigung des total verwucherten Sportplatzes, fanden wird den Aussichtspunkt, mit tollem Rundumblick auf den aufgestauten Trinkwassersee und die Reste früherer Befestigungsanlagen P.

TrinkwasserseeMittlerweile war es Mittag geworden, und wir machten uns auf die immer wieder schwierige Suche nach einem passendem Lokal zum Mittagessen.
In Pozzomaggiore drehten wir erfolglos unsere Suchrunden und, sicher auch bedingt durch den Föhnwind in der weit über 30°C heißen Mittagssonne, zeigten sich erstmals leichte Anzeichen von Lagerkoller in der Truppe.

VerstreutAuf einer sehr windigen Nebenstraße erreichten wir Macomer und verloren uns gleich bei Ortseinfahrt aus den Augen. Dank unserer Handys fanden wir im Ortszentrum wieder zusammen und entdeckten dann um 1330 Uhr in einer Nebengasse das klimatisierte Restaurante da Gigi des Hotel Marghine, in dem wir zum Mittagessen Platz nahmen M (€2 fürs Gedeck; €2 für 1l Mineral; €4 fürs Tiramisu; €1 für einen Kaffee).

Wir genossen 1,5 Stunden lang die angenehmen Kühle, tankten dann noch bei der Ortsausfahrt T1 und fuhren wieder Richtung Westen zum Meer.

...beim Plantschen...und eine Frau...Vier Männer...Wegen des starken Windes war das Fahren sehr anstrengend und allgemeine Erschöpfung machte sich breit. So hatte dann gegen 16 Uhr auch niemand etwas gegen eine Badepause in Santa Caterina di Pittinuri B.
Die Bar AsterixGerhard besorgte zur Erfrischung noch Eis und wir genossen die Wellen im kühlen Nass. In der nahen Bar Asterix stärkten wir uns noch mit einem Bierchen, bevor wir zur Zimmersuche nach Oristano aufbrachen.

Diesmal hatte der Tipp aus dem Reiseführer, das Hotel ISA Palace Hotel Mariano IV, Platz für uns Z (€105 fürs Dreibettzimmer, €90 fürs Doppelzimmer, inklusive Garage und Frühstück).

Warten in der HotelhalleUm 1845 Uhr parkten wir in der Garage unsere Bikes ein, bezogen in der gewohnten 3er, 2er Belegung die Zimmer, erfrischten uns und trafen uns dann in der Hotelhalle auf ein 0,66l Ichnusa (€3,50). Währenddessen reparierte Gerhard den steckenden Kühlerventilator seines Motorrades.

Nach 2030 Uhr war dann auch Gerhard fertig gestylt und bereit zum Abmarsch. Adi führte uns auf der Suche nach einem Lokal durch die Stadt.
Statt Essen ein Bierchen im Lo La MundoDas Nobellokal aus dem Reiseführer wurde aus finanziellen Gründen abgelehnt, ein weiterer Tipp daraus, das Lo La Mundo entpuppte sich als eine Bar, in der wir aber wenigstens ein Ichnusa (€2,50 für 0,33l) zur Stärkung bekamen.

Peter verabschiedete sich hier und wir erfragten dann doch noch ein Lokal, die Trattoria Gino fürs Abendessen.

Zurück beim HotelVor 030 kehrten wir zum Hotel zurück, machten noch einen Abstecher zum Rundumblick auf die Dachterrasse und begaben uns dann zur Nachtruhe.

Auch heute störte irgendein Klappern im Wind unseren Schlaf.

Statistik: 211km in 3h25min Fahrzeit; Schnitt 61,8km/h; Reisezeit 8,3h

Platz in laconiFahrroute 27. MaiDienstag, 27. Mai: durch die Berge zurück zur Ostküste

Nach dem ausgiebigen Frühstück fuhren wir gegen 9 Uhr raus aus der Stadt S.
Vom windigen Westen hatten wir genug und so ließen wir den Nationalpark links liegen. Auf der schnurgeraden Schnellstraße erreichten wir bei Sonnenschein Uras, bogen hier in die Berge ab, und genossen die kurvenreichen Straßen ohne die lästigen Sturmböen.
Spartanischer SupermarktIn Laconi wurde der Durst groß, wir fanden aber keine Bar und versorgten uns dann in einem Supermarkt mit Getränken K. Zum Glück war eben die Lieferung eingetroffen, sonst hätten wir in dem fast ausverkauften Laden nicht mal was zu trinken bekommen. Das vermutlich von der EU stammende Fördergeld hatten die Gemeindeväter hier in eine ungenützte, hässliche Betonarena und ein leeres Museum gesteckt.

Hässliche BetonarenaDie Reise führte uns nach einem Pass bei Ortuabis (840m) und einem Tankstopp in Sorgono T1 (€1,525 pro Liter) auf wunderschönen Bergstraßen über den Valico s`Isca de sa Mela (917m) nach Gavoi. Eigentlich wollten wir im schon bekannten Lokal Santa Rughe in Fonni, das wir schon von den vergangenen Jahren kannten, zu Mittag Essen, aber da hatten wir uns den Ort falsch gemerkt.
Das unscheinbare Sante RugheDie Abzweigung in Gavoi erkannten wir sogleich wieder, aber das Lokal hatte noch geschlossen. Die Wartezeit überbrückten wir mit einer flotten Runde über Mamoiada und Fonni, um gegen 13 Uhr zum Restaurant zurückzukehren M (€1,60 für Gedeck; €2,50 für 1l Mineral; €2,50 für einen Salat; €12 für die Miesmuscheln; €3,50 für das köstliche Tiramisu).

... Wasser fassenWasserlassen und...Weiter ging`s durch die Berge über Fonni, Desulo, Seulo nach Seui.
Gerhard hatte sich die ersten Tage als letzter in der Gruppe im Hintergrund gehalten, dabei aber sein theoretisch angeeignetes Fahrtraining praktisch perfektioniert, und zeigte uns nun als Vorfahrer, wo der Bartl den Most herholt. Selbst Franz konnte mit ihm nicht mithalten.

Die Bikes in der LandschaftDie Ziege passte fast bewegungslos auf uns auf.Vor Ussassai bogen wir auf die einsame Bergstraße über den Pass bei Arcueri (1011m), den Genna e Meddau (991m) und dem s`Arcu`e su Pirastu Trottu (1027m) ab. Gleich nach einem Stückchen machten wir halt, um die wunderschöne Landschaft, Pflanzen und eine Ziege fotographisch festzuhalten F.
...und eines der Fotos dazuDreifachselbstauslöser...Dann führte die schmale Straße 25km durch die einsame Gegend. Bei einer der Wasserstellen füllten wir unsere Trinkreserven auf W.

Mit den letzten Tropfen Benzin erreichten wir gerade noch die Tankstelle in Lanusei T2.

Markanter BergSchwein muss der Biker habenHandlesenNach 19 Uhr trafen wir nach der traumhaften Tagestour am Campingplatz Camping Telis in Arbatax ein, auf dem wir schon bei der Tour vor 2 Jahren Mobilheime bewohnt hatten Z.

..und später wieder rausRein in die Wellen...Heuer wurde uns ein gemauertes Haus mit vier Zimmern, zwei Doppelbetten und zwei Stockbetten zugewiesen (€26 pro Person, mit Bettwäsche aber ohne Handtücher), dafür durften wir nicht bis zur Terrasse rauffahren.

Ein Bierchen auf unserer TerrasseNeben uns wohnten hier noch zahlreiche andere Biker aus Deutschland und Österreich, wobei vielen von ihnen den Campingplatz als Stützpunkt bezogen hatten.

Nach einer Runde Ichnusa stürzten sich Gerhard und Peter sogleich in die stürmische See, etwas zögerlich folgte dann auch Franz nach. Adi blieb heute wegen seiner Erkältung im Trockenen.

Einen Hummer für unseren FeinschmeckerZum Abendessen gingen wir ins campingplatzeigene Restaurant (10% fürs Service; €3,50 für ein 0,66l Ichnusa aus der Flasche; €2 für 1l Mineral; €6 bis 7,50 für die Pizzas). Franz ließ sich vom geschäftstüchtigen Restaurantleiter zu einem kleinen Hummer überreden (€30).

Nach 23 Uhr schlenderten wir zu unserem Haus zurück und begaben uns ins Bett.

Statistik: 370km in 6h3min Fahrzeit; Schnitt 61,2km/h; Reisezeit 10,3h

..und die TouristenDer berühmte Felsen von Arbatax...Fahrroute 28. MaiMittwoch, 28. Mai: Nebel, Reifenwechsel und ab in den Süden

Nach 8 Uhr beglichen wir die Rechnung und besichtigten erst mal den berühmten Roten Felsen von Arbatax S.

Gleich um die Ecke kehrten wir anschließend in der Star1 Bar Gelateria zum Frühstück mit Kaffee, Croissants und Sandwichs ein (€0,90 für den Kaffee; €1,10 für den Cappuccino) P.

FrühstückUm nicht die gleiche Strecke nochmals zu fahren, wählten wir bei bewölktem Wetter die Strecke über Bari Sardo und Cardedu. Als sich der Himmel in Fahrtrichtung bedrohlich verdunkelte, bogen wir gleich in die Berge nach Loceri und Lanusei ab.
Das Wetter bot uns hier mal zur Abwechslung dichten Nebel.

ReifenservicePlötzlich im NebelBei einer Pause entdeckten wir bei den Hinterreifen von Franz größere Gummiablösungen und beschlossen, gleich jetzt einen Reifenhändler aufzusuchen. Ein Zweiradgeschäft war in Lanusei schnell gefunden, allerdings gab's dort, und auch bei einem größeren Reifenhändler, zu dem uns ein freundlicher Sarde aus dem Geschäft kurzerhand per Auto führte, nicht die richtigen Reifen U.

BergeAuch Männer müssen mal...So viel GegendStattdessen wurden wird nach Arbatax zum Driver Center Sasso verwiesen, an dem wir schon heute morgen vorbeigefahren waren...

Während auf das Bike vom Franz Metzler Reifen (zum Spezialpreis, viel billiger als in den Onlineshops zuhause) montiert wurden, versorgten wir uns mit Getränken und Obst vom nahen Supermarkt.

SchnurgeradeRestaurantUm 1230 Uhr ging's dann ab in die Berge. Bei nun nebelfreien, sonnigen Wetter zogen wir diesmal nördlich auf tollen, kurvenreichen Straßen eine Schleife über Villagrande und dann weiter bis Seui, wo wir uns in einer Trattoria Pizzeria gleich neben der Straße ab 14 Uhr mit Spaghetti stärkten M.

Noch ein GruppenfotoSchafherdeEine Stunde später waren wir schon wieder auf dem Weg über Esterzili in Richtung Süden. Nach einem Tankstopp in Escalaplano T1 wählten wir versehentlich die Schnellstraße zu unserem Tagesziel, fuhren wieder zurück und erreichten auf einsamen Straßen mit Schafherden und Kühen über Villasalto und Dolianova die Hauptstadt Cagliari.

Auf einer Anhöhe vor der Stadt entschieden wir uns, diese über Sinnai zu umfahren. Das gestaltete sich aber etwas mühsam, weil das Navi durch enge Gassen und eine schmale Holperstraße abkürzte.

Franz in der KurveUnser AufpasserEntschädigt wurden wir durch die landschaftlich tolle rote Schlucht nach dem Arcu`e Tidu (426m).
Hier fanden wir sogar Zeit für eine Kurvenstudie mit Filmaufnahmen vom Franz F.

Gegen 19 Uhr erreichten wir den schönen, riesigen Campingplatz 4mori Z. Das Haus für eine Übernachtung von 5 Personen kostete nur €40, aber für Bettwäsche und Handtücher waren nochmals €60 fällig.

Und wieder wirDie rote SchluchtTrotz Plan fanden wir unser Haus nicht auf Anhieb, wir strömten per Bike in alle Richtungen aus, Franz umkreiste den Pool und erregte damit einiges an Aufsehen, Renate fuhr zur Rezeption zurück und ließ sich den Weg erklären, der Rest fand mehr oder weniger direkt zu unserm Haus Nr. 33B.

Campingplatz 4mori PlanUnser Haus am Campingplatz 4moriCampingplatz 4mori ProspektUnser Bierguide Gerhard hatte gleich wieder ein 0,66l Ichnusa für uns bereit. Statt dem Duschen pilgerten wir gleich zum stürmischen Meer, um die tollen Wellen zu bezwingen.

Bei der Rückkehr erzählten uns zwei in der Zwischenzeit im Nebenhaus eingezogene schweizer Biker vom durchgehenden Regenwetter in der letzten Woche. Da hatten wir es ja bis jetzt noch sehr viel besser erwischt...

Am StrandWellenspringenSandspieleZum Abendessen gingen wir ins Restaurant am Campingplatz (€1,50 bzw. bei Pizzas €1 fürs Gedeck; €3 für 0,66l Ichnusa; €6,80 bis €8,50 für Pizza Quattro Stagioni bis Frutti di Mare; €3 für Tiramisu).

Schon vor Mitternacht machte der Laden dicht, wir besorgten uns kurz vorher noch ein Fläschchen und blieben dann auf der Terrasse sitzen.

ProstAbendessen im CampingplatzrestaurantAuch das Bike braucht PflegeDas Erleichtern der schon drückenden Blase in das Blumenbeet hat dem Kellner gar nicht gefallen, er verfolgte uns am Heimweg und um ihn abzuschütteln, flüchteten wir wie im Film in drei verschiedene Richtungen - das hat toll geklappt...

Statistik: 346km in 5h47min Fahrzeit; Schnitt 59,9km/h; Reisezeit 10,7h

Frühstück in TortoliFahrroute 29. MaiDonnerstag, 29. Mai: Gewitterregen ohne Ende

Schon am frühen Morgen weckte uns ein Gewitter mit kräftigem Regen S. Beim der Abfahrt nach 7 Uhr war es aber schon wieder trocken und wir erreichten regenfrei um 830 Uhr das Punto d`Incontro in Tortoli zum Frühstücken (€1 für den Cappuccino; €0,80 für Croissant; €2,50 für ein Panini) F.
Am Strand bei Budoni...Zum Glück hatten wir uns unter einem Schirm niedergelassen, so brauchten wir beim einsetzenden Gewitterregen unseren Platz nicht zu verlassen.

Erst als gegen 930 Uhr der Regen aufhörte, tankten wir ein Stück weiter T1, und fuhren voller Optimismus ohne Regenschutz los in die Berge. Schon vor Baunei holte uns die Realität in Form des strömenden Gewitterregens ein R1.
...versenke Gerhard sein Bike im SandSchon etwas durchnässt stellten wir uns, so wie einige andere Biker auch, bei einer Tankstelle zum Überziehen des Regenschutzes unter.

Die Passorgie Genna Arramene (590m), Genna Coggina (724m), Genna Scalas (666m), Genna Sarbene (764m), Genna Cruxi (906m) und Genna Silana (1017m) überquerten wir anschließend in strömenden Regen und dichtem Nebel - das tun sich nur die härtesten Biker an...

Wieder zurück auf Meereshöhe hörte bei Orosei der Regen auf und wir wurden langsam wieder trocken.

Wieder im Trockenen in OlbiaZum für heute geplanten weiteren Abstecher ins Landesinnere hatte nun niemand mehr so Recht Lust.

Peter führte uns vor Budoni zum Strand, an dem er mit seiner Familie vor zwei Jahren beim Sommerurlaub verweilte D. Dieser sah heuer wegen des vielen Seegrases und dem Sumpf rundherum nicht gerade einladend aus. Gerhard wagte sich beim Besichtigen zu nahe ans Wasser und blieb auch prompt im Sand stecken. Gemeinsam zogen wir sein Bike wieder raus.

SauwetterAbseits der Schnellstraße zogen wir anschließend unserem Tagesziel Olbia entgegen. Etwa 20km davor begann sich der Himmel wieder schwarz zu verfärben. Als es leicht zu tröpfeln begann, schlug Peter die Einkehr zum Mittagessen in einem Restaurant am Straßenrand vor - dies wurde aber abgelehnt und wir fuhren ohne weiter zu zögern direkt ins nächste Unwetter hinein. Es schüttete wie aus Kübeln und wir waren triefend nass, als wir gegen 1330 Uhr bei einer Tankstelle Unterstand fanden. Peter fuhr noch ein Stück weiter bis zur nächsten Tankstelle, wo wir etwas später wieder zusammentrafen R2.

Warten auf die Fähre - noch ohne RegenRossi in SardegnaDer Regen ließ lange nicht nach. Um 14 Uhr sperrte die Tankstelle zu (es gab ohnehin keinen Sprit mehr!) und wir mussten aus dem warmen Shop wieder ins Freie.

Erst nach einer Stunde Wartezeit war der Regen soweit abgeklungen, dass wir die Weiterfahrt wagten. In Olbia fanden wird gegen 15 Uhr gleich einen Parkplatz bei der Bar Pasella Domenico im Zentrum, wo wir uns für den Nachmittag niederließen Z.

Als die Geschäfte nach der Siestapause um 1730 Uhr endlich aufsperrten, deckten wir uns mit Mitbringseln für unsere Lieben zuhause ein.

Endlich ist die Fähre daEs war gar nicht einfach, ein Lokal fürs Abendessen zu finden, das bereits um 18 Uhr aufsperrte. Aber gleich um die Ecke entdeckten wir dann das Re di Sardegna, in dem wir schon vor dem offiziellen Aufsperren Pizzas bekamen (€2,80 für ein Bier; €7,90 für eine Pizza).

Bei der anschließenden Fahrt zur Fähre schauten wir bei einem Supermarkt vorbei, um uns mit (vor allem) flüssigen Proviant für die Überfahrt einzudecken.

Trocknen der StiefelPünktlich um 20 Uhr trafen wir nach kurzer Irrfahrt bei der Fähre ein. Kurz nachdem wir uns bei vielen anderen Bikern eingeparkt hatten, begann es zu regnen. Es war wie verhext, den ganzen Nachmittag, als wir auf der überdachten Terrasse saßen, kam kein Tropfen runter und sogar die Sonne ließ sich blicken. Der Regen wurde immer stärker und unserer Fähre war noch nicht mal eingelaufen.

Erst spät hatten wir die Idee, in der nahen Bar Statione Marittima einzukehren (€3 für 0,4l Bier vom Fass; €2 für ein Achterl Rotwein).

Sturm an DeckNach 2130 Uhr lief unsere Fähre Moby Freedom doch noch ein und das Nass vom Himmel störte uns gar nicht mehr so sehr. Grund dafür war die Schadenfreude mit den aussteigenden Passagieren, die wesentlich schlechter für Regenwetter adjustiert waren, als wir. Mit Stöckelschuhen und Sandalen hetzten sie mit ihren vom Wind umgedrehten Regenschirmen planlos an uns vorbei, dazwischen immer wieder die Rufe des Reiseleiters nach den Buschauffeuren. Ja, wenn es jemanden noch schlechter geht, fühlt man sich gleich etwas besser...

Wein aus den PlastikbechernDie Einfahrt in die Fähre klappte problemlos, bald darauf hatten wir unsere Kabinen bezogen, und köpften ein Fläschchen des gekauften Weines. Die nassen Sachen hängten wir so gut wie möglich zum Trocknen auf, der Föhn im Bad musste zum Trocknen der Stiefel und Handschuhe herhalten.

Renate hatte für heute genug (von uns?) und legte sich gleich schlafen, wir Männer zogen noch eine Runde am stürmischen Deck und ließen uns dann in der Panoramabar nieder, um den mitgebrachten Wein zu genießen.

Gegen 1 Uhr hatten auch wir genug in gingen ins Bett.

Statistik: 259km in 4h30min Fahrzeit; Schnitt 57,6km/h; Reisezeit 7,7h

Regen auch zur Begrüßung in genuaFahrroute 30. MaiFreitag, 30. Mai: bis nach Südtirol

Trotz des verspäteten Einlaufens in den Hafen von Genua, weckte uns das Tonband pünktlich um 6 Uhr. In gewohnter Weise warteten wir die mehrmalige Aufforderung durch den Steward ab und waren dann trotzdem viel zu früh reisefertig.

Nach 8 Uhr kamen wir aus der Fähre raus, und ... es regnete! S

Aufbruchstimmung in der KabineIn Bikermanier ließen wir den Stau zur Autobahn schnell hinter uns. Das war dann wohl etwas zu schnell, weil wir uns aus den Augen verloren. Dank den Handys fanden wir bald wieder zusammen, der Regen hörte auf und wir fuhren nach einem Tankstopp bei Serravalle T1 bis Cremona, wo wir im Autobahnrestaurant Autogrill Cremona um 1030 Uhr zum Frühstück einkehrten F.

Tankstopp beim GardaseeBei Brescia verließen wir die Autobahn und zogen eine Schleife durch die Berge über Gardone nach Vestone. Da sich hier der Himmel in Richtung Norden schon wieder verfinsterte, änderten wir die geplante Reiseroute und fuhren weiter bis zum Gardasee. In Vobarno tankten wir T2 und dann erwischte uns auch hier der Regen. Jetzt galt es wieder, schnell ein Lokal zum Mittagessen zu finden.
Kurz vor dem RegenDas zuerst ausgewählte war zwar schön am See gelegen, wollte aber mit uns nichts zu tun haben - die Türen waren verschlossen. Ein Stück weiter in Gardone fanden wir dann um 14 Uhr Einlass im französisch angehauchten Caffe Latorre, in dem wir uns mit den Menus Turistico stärkten M.

Leider war es hier auf der Terrasse direkt neben der Straße sehr laut, aber wenigstens waren wir bei dem starken Regen im Trockenen.

Mittagessen im Caffe LatorreImmer wieder regnete es stark und unsere Weiterfahrt verzögerte sich. Nach 1530 Uhr nutzten wir eine Regenpause, blieben auf der weiteren Fahrt bis Riva del Garda aber nur ein kurzes Stück trocken. Erst ab dort wurde das Wetter besser. In Trento suchten wir wieder mal längere Zeit die richtige Ausfahrt nach Civezzano - die der Stadt sind wir schon des Öfteren umhergeirrt.

Warten auf den BusRegenbogen vor CavaleseNach einer Erholungspause am Straßenrand P genossen wir das landschaftlich traumhaft schöne Tal Val di Cembra - bei trockenem Wetter ist die Straße auf der östlichen Talseite sicher eine Traumstrecke.

Nach einem Fotoshooting unterm Regenbogen erreichten wir um 1915 Uhr den uns vom Namen so bekannten Schiort Cavalese und wählten unter den zahlreichen Hotels und Pensionen das Garni Manuela zum Übernachten aus Z.

Ausblick vom BalkonSexy Unterwäsche von PeterGarni Manuela mit der Pizzeria La SaleraIn den beiden geräumigen, zweistöckigen Wohnungen, die wir in der gewohnten 2er- und 3er-Belegung bezogen, hatten wir ausreichend Platz, um unsere Sachen zum Trocknen aufzuhängen.

Gerhard war in der Zwischenzeit eingefallen, woher wir den Ort kannten: hier kamen bei einem Seilbahnunglück 1998, bei den ein amerikanischer Kampfjet das Seil durchtrennte, 20 Menschen ums Leben.

Garni Manuela ProspektRistorante Pizzeria La Salera ProspektZum Abendessen gingen wir in das im gleichen Haus untergebrachte Restaurante Pizzeria La Salera, wo wir bei einigen Forst-Bieren (€4 für 0,5l vom Fass), Pizzas (€8) und Tiramisu (€3) den Tag ausklingen ließen. Zum Sightseeing waren wir heute schon zu müde.

Statistik: 452km in 6h24min Fahrzeit; Schnitt 70,6km/h; Reisezeit 11h

Abfahrt in SüdtirolFahrroute 31. MaiSamstag, 31. Mai: ab nach Hause

Ohne Frühstück fuhren wir um 715 Uhr bei stark bewölktem Wetter und zeitweisem leichtem Nieseln los in Richtung Heimat S. Nach einer Stunde Fahrzeit kehrten wir in einem Gasthaus am Passo Pordoi (2239m) zum Frühstück ein F.
DüsterUnd nochmals tankenFrühstück auf 2200mIn Pieve tankten wir T1 (€1,532 für 1l Benzin) und erreichten über den Passo de Falzarego (2105m) Cortina, wo sich Gerhard im Hotel Ancora seine bei der Anreise vergessenen Handykopfhörer abholte F.

Weiter ging's über den  Passo Cimabanche (1500m) zum einbahngeregelten Staller Sattel (2052m).
Wieder in ÖsterreichWartem vorm Staller SattelUmso näher wir Österreich kamen, umso schöner wurde das Wetter. Die Wartezeit bis zur Freigabe in Richtung Österreich um 1130 Uhr überbrückten wir im Sonnenschein mit einem Kaffee im Gasthaus Enzianhütte W. Auf der schönen Straße runter ins Defereggental nahmen wir uns Zeit für Kurvenstudien mit Fotos und Filmen.

...Gerhard...Franz und...Kurvernstudie mit Adi...In Spittal an der Drau T2 (€1,32 für 1l Superbenzin) kehrten wir nach einem Tankstopp im Restaurant Mettnizer am Stadtplatz um 1330 Uhr zum Mittagessen ein M.

Vor LienzGestärkt mit köstlichen Rindsfilets auf Blattsalat überwanden wir die Turracher Höhe (1795m), den Hocheggersattel (1299m) und den Hohentauern (1274m). Da Peter schon dringend heim sollte, fuhren wir bis Liezen auf der Autobahn, tankten dort T3 und rasten dann nach dem Pyhrnpass (954m) bis Amstetten auf der Autobahn heimwärts Z.

Hier trennten sich unsere gegen 1830 Uhr Wege, für ein gemeinsames Abschlussgetränk blieb keine Zeit mehr.

AbschlussbierchenAdi und Gerhard gönnten sich bei der Tankstelle am Bindermichl ein Bierchen, der Rest fuhr gleich nach Hause.

Statistik: 604km in 7h58min Fahrzeit; Schnitt 75,8km/h; Reisezeit 11,2h

Fazit

Es war ein wunderschöner Urlaub in einer tollen Bikergruppe. Wir haben uns sehr gut vertragen und auch von der Geschwindigkeit her gut harmoniert.
GallerieRenate hat sich perfekt in die Männergruppe eingefunden und war eine echte Bereicherung.

Die dreitägige Anreise hat sich sehr gut bewährt. So brauchten wir nie auf die Autobahn und es blieb ausreichend Zeit für zahlreiche Fahrten über Bergpässe. In den 5 Tagen kamen wir auch auf  Sardinien weit umher, ohne hetzen zu müssen.

Leider hat uns bei der An- und Heimreise das Wetter im Stich gelassen. Aber wie wir aus Schilderungen von anderen Bikern wissen, hätten wir auch auf der Insel selbst eine Regenwoche erwischen können. Gemein ist nur, dass es nun schon zum dritten Mal zuhause traumhaft schön war, wenn wir mit unseren Bikes in die Ferne aufbrachen.

Fähre TicketDie Fährtickets haben wir dank der Buchung Ende März sehr günstig bekommen. Für das Motorrad gab's den Super Best Price mit €1 pro Fahrt, und auch der Personenpreis war um etwa 30% ermäßigt. Hin- und Rückfahrt kosteten €68 pro Person und Bike, dazu kamen noch €84 bzw. €117 für die 2er bzw. 4er Innenkabine.

Danke an Adi für die Unterstützung bei der Organisation und der täglichen Tourplanung. Und danke an alle, für die zur Verfügung gestellten Fotos.

Gallerie mit HelmNächstes Jahr wollen wir nach Spanien aufbrechen. Im Gespräch ist momentan die Variante, die Bikes per LKW nach Barcelona bringen zu lassen, und selbst mit dem Flugzeug nachzufliegen.

Statistik

Kilometer: 3886km (gemessen mit dem genauen Fahrradtacho, laut den Tachos auf unseren Bikes haben wir die 4000 weit überschritten)

Fahrzeit: 58,9h

Durchschnitt: 65,2km/h

Reisezeit: 100,3h

Durchschnittliche tägliche Kilometer: 388,6km

Durchschnittliche tägliche Fahrzeit: 5h53min

Durchschnittliche tägliche Reisezeit: 10h

Verbrauch: geschätzte 1070l Benzin  (5,5l/100km->214*5)

Tankstopps: 17

Pässe: 35

Gesamthöhe der Pässe: 40670m

Durchschnittliche Höhe der Pässe: 1162m

Zwischenfälle: keine

Defekte und Verluste: Gerhard GPS-Empfänger und Handykopfhörer

Strafen: bis jetzt keine eingetroffen

Budget: geschätzte € 1300 pro Person (ohne Reifen)

PeterG - 20. August 2008