Wir starteten an Fronleichnam, dem letzten Feiertag im Frühling, der heuer mit Ende Mai kalendermäßig sehr früh fiel.
Die Besprechung fand bei der Abwindnerrunde am 15. Mai statt.
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Adi auf seiner Honda VFR 800 |
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Franz auf Honda CBF 1000 |
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Gerhard auf seiner Honda CBR 1100 XX |
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PeterG auf seiner Yamaha TDM 850 |
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Renate auf ihrer Honda Hornet 600 - erstmals ein weiblicher Biker |
Treffpunkt war um 8 Uhr beim ehemaligen - und nun wieder werdenden - Trafotreff in Abwinden S.
Bei stark bewölktem, aber noch trockenem Wetter fuhren wir um 815 Uhr los über Mauthausen, Strengberg und Haag in Richtung Steiermark.
Die letzten Tage hatte es intensiv geregnet, aber ab heute
sollte es laut Wetterbericht etwas besser werden. Leider begrüßte uns aber schon
in St. Peter der erste Regen, so dass wir bei der
Tankstelle unseren Regenschutz überzogen. Die Pause nützten wir auch gleich zum
Tanken T1 und fürs Frühstück mit Leberkässemmeln.
Der intensive Regen begleitete uns bis vor Weyer, dann ging's bei trockenem
Wetter flott weiter über den Buchauer Sattel (861m)
in die Steiermark, weiter ins Salzkammergut und über den
Koppenpass (700m) nach Gosau, wo wir wieder
tankten T2.
Nach dem Pass Gschütt (957m) fuhren
wir durchs Lammertal längere Zeit hinter einer
etwas langsameren Bikergruppe, bis auch Peter die Geduld verließ...
Über den Radstädter Tauern (1738m)
und den Katschberg (1641m) erreichten wir Kärnten
und dann weiter Osttirol. Als es im Mölltal bei Lainach
leicht zu Regnen begann, kehrten wir gegen 1430 Uhr sogleich beim
Trachtenwirt (*** Tauerngoldhotel
Mölltaler Hof) zum Mittagessen ein M.
Das war
gerade noch rechtzeitig: Während ringsum strömender Regen niederprasselte,
stärkten wir uns auf der neuen, überdachten Terrasse mit den verschiedenen
Tagesmenüs (Schnitzel, Fleischknödel).
Erst nach 16 Uhr hörte es zu regnen auf und wir erreichten
trocken über den Iselsberg (1204m) Lienz, wo wir
zum dritten Mal tankten T3 (€1,269 pro
Liter Super) .
Eigentlich wollten wir ja über den Staller Sattel, dem schmalen Pass mit der
Ampelregelung, nach Italien weiterfahren. Der Wirt vom Tauernhotel hatte für uns
dort angerufen, da hatte angeblich die Sonne noch geschienen, aber jetzt zeigten
sich die Berge in der Richtung in dunklen Wolken, und so fuhren wir lieber
direkt über Silian nach Südtirol. Doch auch hier
erwischte uns der Regen. Bei der Weiterreise über den
Gemärk Pass (1518m) ließ dieser aber bald wieder nach und wir erreichten
über den Passo Cimabanche (1500m) nach 1730 Uhr unser Tagesziel, Cortina de
Ampezzo Z, wo wir uns beim
Busbahnhof einparkten.
Franz und Peter machten sich sogleich zu Fuß auf die Suche nach
einer Übernachtungsmöglichkeit. In dem Wintersportort hatten jetzt außerhalb der Saison viele
Hotels geschlossen, aber mit dem
**** Hote Ancora fanden wir doch was Passendes. (€50 pro Person in zwei
Doppel- und einem Einzelzimmer, mit Garage und Frühstück).
In der schon vom letzten Jahr gewohnten Doppelzimmerbelegung (Adi&Gerhard, Franz&Peter) bezogen wir die Zimmer und trafen uns schon kurz nachher an der Hotelbar auf ein Heinecken (€5 für 0,33l in der Flasche!), wo es aber wegen der laut schnatternden chinesischen Touristen etwas ungemütlich zuging.
Vor dem Abendessen erledigte Gerhard noch ein dringendes
Telefongespräch: er hatte seinen BT-GPS-Empfänger am Geländer beim Trachtenwirt
liegen gelassen. Dort lag er noch immer und machte sich nun per Post auf die
Heimreise zum Bindermichl...
Dank der hoteleigenen Regenschirme gelangten wir trocken in die gleich nebenan liegende Pizzeria Porto Rotondo, wo wir bei einigen Grande Birra, Vino de Casa, Salami Picante als Vorspeise und schmackhaften Pizzas den Tag ausklingen ließen.
Der Tag war anstrengend und so zog es uns schon nach 22 Uhr
ins wohlverdiente Bettchen.
Statistik: 510km in 6h27min Fahrzeit; Schnitt 79km/h; Reisezeit 9,4h
Schon vor 730 Uhr trafen wir uns beim reichlichen und sehr guten Frühstück. Renate war zwar beim Frühstück die Erste und hatte schon Freundschaft mit dem Kellner alias Casanova geschlossen, bei der Abfahrt brauchte sie dann aber für uns Männer unerklärlich lange...
Nach 9 Uhr waren wir dann bei stark bewölktem Wetter aber auf
dem Weg S. Über den Passo de Falzarego (2105m) setze
leichter Regen ein, der nur kurze Pausen machte. Kaum war die Straße ein Stück
trocken, da begann es auch schon wieder zu regnen. Vor
Sedico wurden wir dann so richtig durchnässt, das Unterstellen bei einer
Tankstelle T1 war dann schon zu spät.
Als der Gewitterregen nachließ, setzen wir unsere Fahrt in Richtung Westen fort.
Um den schwarzen Wolken auszuweichen, wechselten wir vor
Feltre in Richtung Süden, aber schon nach einem kurzen Stück begann es
wieder zu schütten. Diesmal erwischten wir aber rechtzeitig eine Tankstelle zum
Unterstellen. Auf der weiteren Flucht vor dem Regen landeten wir auf einer
kleinen Straße in den Bergen, wo es laut den Navis und den Karten nicht mehr
weiterging V.
So fuhren wir auf der anderen
Seite des Tales zurück nach Feltre und dann auf der Schnellstraße zum Trocknen
in Richtung Trento. Das Wetter wurde immer besser
und wir erreichten bei strahlendem Sonnenschein den Lago
di Caldonnazzo, wo wir uns gegen 1330 Uhr auf der Terrasse des
Ristorante El Faro zum Mittagessen niederließen
M (€1,50 fürs Gedeck; €2 für 1l Mineral;
€7,50 für Spaghetti).
Im Laufe des Vormittags war Gerhard aufgefallen, dass er
diesmal im Hotel seine Handykopfhörer liegen gelassen hatte.
Das nun sehr gute Wetter nutzten wir angeführt von Gerhard sogleich für einen Ausflug über tolle Bergstraßen zum Passo di Sommo (1150m). Nun wechselte der Sonnenschein zu immer dichter werdendem Nebel. Plötzlich ging's wegen einer Straßensperre nicht mehr weiter und wir standen bei einer Sicht unter 50m irgendwo in der Einöde N. Unsere Stoßgebete in der Kapelle gleich nebenan wurden erhört und wir fassten wieder Mut. Bald erreichten wir mit Folgaria zivilisiertes Gebiet, wo sich auch der Nebel zusehends lichtete.
Am Gardasee tankten wir in Nago Torbole
T2 und wagten uns sogleich wieder
in die Berge. Auf kurviger Straße gings über Storo
zum Lago di Idro, wo wir dann schleunigst ein Hotel
suchten, um dem herannahenden Gewitter zu entgehen. Leider war das in dem
kleinen Ort Ponte Caffaro gar nicht so leicht. Das
Hotel am See sah sehr baufällig aus, ein Einheimischer verwies uns dann in den
vorhergehenden Ort Lodrone, wo wir nach 1830
Uhr mit dem ganz neu und modern ausgebauten ***Hotel
Castel Lodron ein passendes Quartier für die Nacht fanden Z (€35
pro Person für das
Doppel-, €40 für das Einzelzimmer inklusive Frühstück). Dank unserer
Hartnäckigkeit fand sich sogar ein freies Plätzchen für unsere Bikes in der
Garage .
Auch heute durfte Renate im Einzelzimmer nächtigen und machte sogleich
Bekanntschaft mit dem Bauarbeitern am Gerüst, die die Außenputzarbeiten
finalisierten. Wir Männer trafen uns lieber bald schon in der Hotelbar auf ein
Bierchen.
Zum Abendessen führte uns ein abendlicher Spaziergang in den knapp 2km entfernten Nachbarort, den wir schon bei der Zimmersucher kennengelernt hatten.
In der Pizzeria Joselito stärkten
wir uns mit Antipasto, Pizza Rucola Crudo und
Prosciuto und zum Nachtisch
Tiramisu (15% fürs Service; €3,10 für 0,4l Bier vom Fass; €7 für 1l Hauswein;
€7,80 für eine Rucola Crudo). Die nette Chefin ließ uns zum Abschluss noch ihren
Limoncello kosten und traf damit genau den Geschmack vom Franz. Erst
als die ganze Flasche leer war, traten wir nach 23 Uhr den Nachhauseweg an.
Adi&Gerhard
kehrten noch in einer Bar am Weg ein, der Rest fiel nach dem Fußmarsch sogleich
hundemüde ins Bettchen.
Statistik: 355km in 5h52min Fahrzeit; Schnitt 60,5km/h; Reisezeit 9,7h
Renate wollte heute nicht mehr die letzte bei der Abfahrt sein, und so bekamen wir sie beim typisch italienischen Frühstück ab 730 Uhr gar nicht mehr zu Gesicht. Sie hatte damit den Vorteil, noch etwas von dem spärlich vorhandenem Gebäck abzubekommen. Es war auch unmöglich, noch etwas nachzuordern, weil einfach niemand mehr da war...
Vor der Abfahrt um 815 gönnten wir den Ketten der
Bikes noch etwas Schmiere S. Peter führte
uns bei sonnigem Wetter durch die Nobelgegenden am Gardasee südlich von
Salo. Gegen 930 Uhr holten wir in der
Bar Ritrovo di Bardelloni in
Manerba del Garda mit Paninis Crudo das Frühstück nach, bevor wir uns auf
den Weg in die Poebene machten. Auf eintönigen,
großteils schnurgeraden Nebenstraßen durchquerten wir diese, warfen nur einen
kurzen Blick auf den wie eine Kloake aussehenden Po,
und erreichten nach einem Tankstopp bei San Pole d'Enza T1
wieder eine bergigere Gegend.
Endlich durften wir wieder unsere Kurventechnik perfektionieren.
Auf traumhaften, einsamen Bergstraßen überquerten wir den
Passe del Cerreto (1261m) und den Passo del Romito
(950m) um dann bei Fivizzano vor 15 Uhr im
einsam neben der Straße gelegenen Restaurant Si Comoro
zum Mittagessen einzukehren S (€1,50 für
Gedeck; €2 für 1l Mineral; €5 für einen Salat mit Käse und Schinken).
Hier
herrschte wegen der Vorbereitungen zu einer Hochzeit ein reges Kommen und Gehen.
Es ergaben sich damit für uns zahlreiche Möglichkeiten, Kommentare zum Aussehen
oder Verhalten der auftretenden Personen abzugeben...
Als die Hochzeitsgesellschaft geschlossen aufbrach - wohl um die
Braut abzuholen, die wir noch nicht erblickt hatten - hielt es auch uns nicht
mehr länger dort und wir kurvten weiter auf tollen Straßen über den
Foce Carpinelli (842m) in Richtung
Lucca.
Die Abzweigung bei
Castelnuovo zu zwei weiteren Pässen verfehlten wir und fuhren dann nach
längerer Diskussion über die weitere Route auf direktem Weg über
Pisa nach Livorno. Den
Fährhafen hatten wir dank den Navis schnell gefunden, nur war es leider der
Falsche. So tankten wir erst mal T2 und
fanden dann auch das richtige Fährterminal.
Die Suche nach einem Lokal
fürs Abendessen gestaltete sich etwas schwierig. Ein
schöner, einladender Hafenbereich fehlt in Livorno leider völlig, in einem
bikerfeindlichen Lokal wollte man uns im hintersten, stickigen Winkel
verfrachten und so landeten wir um etwa 1930 Uhr, nachdem wir
kurzzeitig auch noch unseren Lokalguide Franz aus
den Augen verloren hatten, im Gastgarten der kleinen Bar
Pizzeria Nuova Roma Z (€6 für eine
Pizza).
Schon vorher
hatten wir uns bei einem kleinen Kreisler mit Proviant für die Überfahrt
eingedeckt.
Eine betrunkene Sandlerin, die uns mit italienischen Gelaber
belästigte, beschleunigte gegen 22 Uhr unsere Abfahrt zu Fähre.
Mit 30 Minuten Verspätung trafen wir dort ein und mussten so auch nicht lange
aufs Verladen warten. Ganz anders als in den vorangegangenen Jahren, warteten
heute nur wenige Biker auf die Überfahrt - da sind wohl die meisten schon mit
der Fähre vorher gefahren.
Heute durfte sich Franz mit Renate eine Kabine teilen. Vor der Abfahrt trafen wir uns erst mal in der Männerkabine, um den gekauften Wein aus Zahnspülbechern zu verkosten.
Beim Auslaufen unseres Schiffes, der Moby
Tommy, pünktlich um 2330 Uhr, verweilten wir aber - so wie es
sich gehört - bereits an Deck.
Die Panoramabar im Bug des Schiffes suchten wir vergeblich, die gabs auf dieser etwas kleineren Fähre einfach nicht. Dafür hatte die Bar im Heck des Schiffes nach 24 Uhr noch geöffnet, was Renate fürs Ordern einer Runde Rotwein anlässlich ihres Geburtstages nutzte.
Vorm Zubettgehen verzehrten wir dann noch die fürs Frühstück
gekaufte Mortadella...
Statistik: 433km in 7h13min Fahrzeit; Schnitt 60km/h; Reisezeit 11,4h
Um sechs Uhr wurden wir nach der viel zu kurzen Nacht unsanft vom Tonband geweckt. Franz&Renate folgten den Ruf und durften dann das pünktliche Einlaufen der Fähre von Deck mitverfolgen. Zur Begrüßung setzte dabei leichter Regen ein.
Die Männerkabine ließ sich mit dem Aufstehen bis zur
wiederholten Aufforderung durch den Kabinensteward Zeit. Trotzdem kamen wir alle
pünktlich zum Rausfahren in der Garage an.
Der Regen war abgeklungen und wir starteten unsere Inseltour um 715 Uhr in Richtung Norden S.
Nach kurzer Suchfahrt in Palau
fanden wir zum Capo de Orso mit dem berühmten
Roccia del' Orso (Bärenfelsen). Hier war es nach 8
Uhr noch menschenleer. In kurzer Zeit hatten wir bepackt mit dem Frühstück in
Renates Badetasche, die 120 Höhenmeter auf die
Anhöhe erklommen und kletterten dann auch noch auf den Bärenfelsen selbst.
Trotz
anfänglicher Skepsis ließ sich auch Renate die traumhafte Aussicht von hier oben
nicht entgehen.
Wir verzehrten das am Vortag gekaufte Frühstück und bewunderten die Licht- und Schattenspiele von Sonne und Wolken.
Da zum perfekten Frühstück der Kaffee fehlte, ließen wir uns anschließend in
Palau bei einer Bar in der Morgensonne nieder.
Anlässlich ihres Geburtstages lud uns Renate dazu ein - vielen Dank!
Nach einem kleinen Umweg zum Tanken in Richtung
Santa Teresa T1
ging's durch die wunderschöne Landschaft weiter Richtung Westen.
Bei
Cantoniera Scupetu wählte das Navi eine schmale,
einsame, und wegen der tiefen Schlaglöcher, auch gefährliche Nebenstraße durch
die einsame Gegend. Beim ersten Blick aufs Meer bei San
Pietro de Ruda legten wir eine Pause ein und gratulierten Renate mit üppigen
Wiesenblumensträußen nochmals zum Geburtstag.
Bei Badesi machten wir einen
Abstecher zum Strand Le Mindi, wo Peter sein
Sommerurlaubsdomizil inspizieren wollte. Bei der Suche nach dem Hause verließ
Renate kurzzeitig den rechten Weg und parkte sich im Wald zwischen den Bäumen
ein. Zum Glück ist dabei nichts weiter passiert...
Den Strand fanden wir noch selbstständig, zum Haus führte uns dann eine Einheimische D.
Nun wurde es mit gut 30°C schon sehr heiß und uns zog es wieder
in die Berge. Über Tempio, den
La Variante (676m) und
Oschiri erreichten wir Ozieri, wo wir nach
einer Rundfahrt um 14 Uhr doch noch ein schattiges Plätzchen bei der
Bar del Cantaro für die Mittagsrast fanden
M. Zum Essen gab's hier nur Sandwiches und
Eis, womit wir uns aber schon zufrieden gaben. Den Rotwein, den sich die
österreichischen Biker am Nebentisch gönnten ließen wir aus - wir wollten ja
noch die Westküste erreichen...
Die Weiterfahrt auf der direkten Straße nach
Mores war wegen einer Straßensperre nicht möglich
und es dauerte etwas, bis wir die Umleitung über Chilivani
fanden. Nun wurde das Benzin schon knapp und wir erreichten mit den letzen
Tropfen die Tankstelle auf der SP124 T2.
Anschließend wurde es aber richtig idyllisch: auf einer
schmalen, oftmals großteils mit hohem Gras zugewachsenen, aber sehr schön
befahrbaren Straße durchstreiften wir auf gut 20km die einsame, wunderschöne
Landschaft bei Cantoniera sa Terralva. Ohne Navi
wären wir hier nie und nimmer entlanggefahren. Plötzlich wurde uns der Weg von
zwei Hirtenhunden versperrt und eine Schafherde überquerte die Straße - ein
Schäfer war dabei weit und breit nicht zu sehen!
Bei einer Pause nach Villanova Monteleone
überraschten wir Renate mit einem besonderen Geburtstagsgeschenk: einem tollen
Sauger, einen der höchst seltenen Hover 700, den
Adi im Straßengraben gefunden hatte H.
Darüber hat sie sich wirklich riesig gefreut, wegen Platzmangel musste sie das
edle Teil aber doch im Straßengraben zurücklassen...
Nach dem Canoniera Scala Piccada (470m)
ließen wir die Berge hinter uns und erreichten um 1745 Uhr
Alghero, wo wir uns in Hafennähe sogleich in einer
Bar ein bis mehrere Bierchen gönnten.
Zum Hotel-Tipp aus Adis Reiseführer durften wir auch nach 1830 Uhr noch nicht zufahren und so machten sich Adi und Peter per Pedes auf die Suche. Im dichten Ausflugsgedränge - es war ja Sonntag und damit auch viele Einheimische auf den Beinen - suchten wir das Hotel. Da auch das Navi nicht weiterhalf, versuchten wir es doch auf Frauenart (einfach jemanden Fragen) und waren dann sogleich erfolgreich. Das Hotel war natürlich ausgebucht und damit die ganze Mühe umsonst.
Da fasste sich Gerhard ein Herz,
suchte und fand per Bike ein Stückchen entfernt das frisch renovierte aber noch
nicht ganz fertige
***Hotel il
Gabbiano direkt an der Strandpromenade (€42,50 pro Person für das
Doppel-, €65 für das Einzelzimmer ohne Frühstück) Z.
Mit diversen Hilfsmitteln wie Ziegeln, Werbetafeln, Bettenden und einer
Schalungstafel fabrizierten wir eine provisorische Auffahrt ala Mc Giver für unsere Bikes zur
absperrbaren Terrasse.
Zum Stillen des durch die anstrengende Arbeit wieder sehr großen
Durstes hatte Gerhard im Lokal nebenan einige Bierchen besorgt.
Bei einem gemütlichen Abendspaziergang im Sonnenuntergang auf
der ebenfalls neu gestalteten und noch nicht ganz fertigen Strandpromenade
erkundigten wir uns nach einem Reifendealer, genossen eine von Renate
gesponserte Runde Limoncello an einer Zitronenbar
und fanden das Ristorante Pizzeria di Mater Mediterranea
fürs Abendessen (€2 fürs Gedeck; €4 für 0,4l Bier vom Fass; €8 für eine
Capricciosa).
Hier warteten zwar schon
Einige auf Einlass, aber der
geschäftstüchtige Boss bot uns sogleich einen Aperitif und einen Sitzplatz zum
Warten an.
Beim Essen gab's etwas Unmut bei Adi
und Franz, die zwei getrennt bestellte Portionen
Miesmuscheln auf einem Teller serviert bekamen...
Zum Abschluss gab's für Renate noch eine Geburtstagsüberraschung:
Franz
spendierte ein Törtchen, das bei abgedunkelter Beleuchtung untermalt von unserem
wohl klingenden Gesang serviert wurde.
Damit war aber der lange Tag noch nicht zu Ende. Sightseeing stand am Programm. Adi führte uns durch die Altstadt und zeigte uns allerlei Sehenswertes. Mittlerweile war der starke Wind, der uns schon auf der Strandpromenade den Sand ins Gesicht geblasen hatte, zum unangenehmen Föhnsturm angewachsen.
Zum Abschluss tranken wir noch ein
Ichnusa bei einer kleinen Bar,
um dann nach Mitternacht hundemüde ins Bett zu fallen. Unser Schlaf war aber
leider nicht ungestört, weil der Wind irgendwo unablässig etwas gegen ein
Metallgeländer warf...
Statistik: 346km in 5h17min Fahrzeit; Schnitt 65,5km/h; Reisezeit 10,5h
Vor 8 Uhr trafen wir uns zum ausgiebigen Frühstück mit Salami und Käse.
Adi und
Gerhard hatten schon vorher zusammengepackt, dabei die verlassen unter dem
Bett liegende Badetasche von Renate mitgenommen und
die Bikes über die Abfahrtsrampe ausgeparkt S.
Die schwere Holztür, die der nächtliche Sturm umgeblasen hatte und
glücklicherweise genau zwischen unseren Bikes gelandet war, hatte schon jemand
wieder aufgestellt.
Während die beiden zum Reifenwechsel fuhren, nutze der Rest die Zeit für einen Strandspaziergang und zum Planen der täglichen Reiseroute.
Später trafen wir bei der Werkstatt
wieder zusammen, deckten uns beim nahen
Supermarkt mit Obst und Getränken ein und starteten bei sonnigem Wetter um 1030
Uhr auf der schönen Küstenstraße in Richtung Süden R.
Der Fahrgenuss auf der tollen, kurvenreichen Straße wurde durch den starken Wind
doch sehr getrübt und wir waren froh, bei Bosa in
die windgeschützten Berge flüchten zu können.
Diesmal erklommen wir die Serpentinenstraße nach
Monteleone Rocca Dori, an der wir in Laufe der
letzten Jahre mehrfach und auch gestern wieder vorbeigefahren waren. Nach einer
Ehrenrunde durch den Ort und Besichtigung des total verwucherten Sportplatzes,
fanden wird den Aussichtspunkt, mit tollem Rundumblick auf den aufgestauten
Trinkwassersee und die Reste früherer Befestigungsanlagen
P.
Mittlerweile war es Mittag geworden, und wir machten uns auf die
immer wieder schwierige Suche nach einem passendem Lokal zum Mittagessen.
In Pozzomaggiore drehten wir erfolglos unsere
Suchrunden und, sicher auch bedingt durch den Föhnwind in der weit über 30°C
heißen Mittagssonne, zeigten sich erstmals leichte Anzeichen von Lagerkoller in
der Truppe.
Auf
einer sehr windigen Nebenstraße erreichten wir
Macomer und verloren uns gleich bei Ortseinfahrt
aus den Augen. Dank unserer Handys fanden wir im Ortszentrum wieder zusammen und
entdeckten dann um 1330 Uhr in einer Nebengasse das klimatisierte
Restaurante da Gigi des
Hotel Marghine, in dem wir zum
Mittagessen Platz nahmen M (€2 fürs Gedeck;
€2 für 1l Mineral; €4 fürs Tiramisu; €1 für einen Kaffee).
Wir genossen 1,5 Stunden lang die angenehmen Kühle, tankten dann noch bei der Ortsausfahrt T1 und fuhren wieder Richtung Westen zum Meer.
Wegen des starken Windes war das Fahren sehr anstrengend und
allgemeine Erschöpfung machte sich breit. So hatte dann gegen 16 Uhr auch
niemand etwas gegen eine Badepause in Santa Caterina di
Pittinuri B.
Gerhard besorgte zur
Erfrischung noch Eis und wir genossen die Wellen im kühlen Nass. In der nahen Bar Asterix stärkten
wir uns noch mit einem Bierchen, bevor wir zur Zimmersuche nach Oristano
aufbrachen.
Diesmal hatte der Tipp aus dem Reiseführer, das Hotel ISA Palace Hotel Mariano IV, Platz für uns Z (€105 fürs Dreibettzimmer, €90 fürs Doppelzimmer, inklusive Garage und Frühstück).
Um 1845 Uhr parkten wir in der Garage unsere Bikes
ein, bezogen in der gewohnten 3er, 2er Belegung die Zimmer, erfrischten uns und trafen uns dann in der Hotelhalle auf ein 0,66l
Ichnusa (€3,50). Währenddessen reparierte Gerhard
den steckenden Kühlerventilator seines Motorrades.
Nach 2030 Uhr war dann auch
Gerhard fertig gestylt und bereit zum Abmarsch. Adi
führte uns auf der Suche nach einem Lokal durch die Stadt.
Das Nobellokal aus
dem Reiseführer wurde aus finanziellen Gründen abgelehnt, ein weiterer Tipp
daraus, das Lo La Mundo entpuppte sich als eine
Bar, in der wir aber wenigstens ein Ichnusa (€2,50
für 0,33l) zur Stärkung bekamen.
Peter verabschiedete sich hier und wir erfragten dann doch noch ein Lokal, die Trattoria Gino fürs Abendessen.
Vor 030 kehrten wir zum Hotel zurück, machten noch
einen Abstecher zum Rundumblick auf die Dachterrasse und begaben uns dann zur
Nachtruhe.
Auch heute störte irgendein Klappern im Wind unseren Schlaf.
Statistik: 211km in 3h25min Fahrzeit; Schnitt 61,8km/h; Reisezeit 8,3h
Nach dem ausgiebigen Frühstück fuhren wir gegen 9 Uhr raus aus
der Stadt S.
Vom windigen Westen hatten wir genug und so ließen wir den Nationalpark links
liegen. Auf der schnurgeraden Schnellstraße erreichten wir bei Sonnenschein
Uras, bogen hier in die Berge ab, und genossen die
kurvenreichen Straßen ohne die lästigen Sturmböen.
In Laconi wurde der Durst groß, wir fanden aber
keine Bar und versorgten uns dann in einem Supermarkt mit Getränken
K. Zum Glück war eben die Lieferung
eingetroffen, sonst hätten wir in dem fast ausverkauften Laden nicht mal was zu
trinken bekommen. Das vermutlich von der EU stammende Fördergeld hatten die
Gemeindeväter hier in eine ungenützte, hässliche Betonarena und ein leeres
Museum gesteckt.
Die Reise führte uns nach einem Pass bei
Ortuabis (840m) und einem Tankstopp in Sorgono
T1 (€1,525 pro Liter) auf wunderschönen
Bergstraßen über den Valico s`Isca de sa Mela (917m)
nach Gavoi. Eigentlich wollten wir im schon
bekannten Lokal Santa Rughe in
Fonni, das wir schon von den vergangenen Jahren
kannten, zu Mittag Essen, aber da hatten wir uns den Ort falsch gemerkt.
Die
Abzweigung in Gavoi erkannten wir sogleich wieder,
aber das Lokal hatte noch geschlossen. Die Wartezeit überbrückten wir mit einer
flotten Runde über Mamoiada und
Fonni, um gegen 13 Uhr zum Restaurant
zurückzukehren M (€1,60 für Gedeck; €2,50
für 1l Mineral; €2,50 für einen Salat; €12 für die Miesmuscheln; €3,50 für das
köstliche Tiramisu).
Weiter ging`s durch die Berge über Fonni,
Desulo, Seulo nach
Seui.
Gerhard hatte sich die ersten Tage als letzter in der Gruppe im Hintergrund
gehalten, dabei aber sein theoretisch angeeignetes Fahrtraining praktisch
perfektioniert, und zeigte uns nun als Vorfahrer, wo der Bartl den Most herholt.
Selbst Franz konnte mit ihm nicht mithalten.
Vor Ussassai bogen wir auf die
einsame Bergstraße über den Pass bei Arcueri (1011m),
den Genna e Meddau (991m) und dem
s`Arcu`e su Pirastu
Trottu (1027m) ab. Gleich nach einem Stückchen machten wir halt, um die
wunderschöne Landschaft, Pflanzen und eine Ziege fotographisch festzuhalten
F.
Dann führte die schmale Straße 25km durch
die einsame Gegend. Bei einer der Wasserstellen füllten wir unsere Trinkreserven
auf W.
Mit den letzten Tropfen Benzin erreichten wir gerade noch die Tankstelle in Lanusei T2.
Nach 19 Uhr trafen wir nach der traumhaften Tagestour am
Campingplatz Camping
Telis in Arbatax ein, auf dem wir schon
bei der Tour vor 2 Jahren
Mobilheime bewohnt hatten Z.
Heuer wurde uns ein gemauertes Haus
mit vier Zimmern, zwei Doppelbetten und
zwei Stockbetten zugewiesen (€26 pro Person, mit Bettwäsche aber
ohne Handtücher), dafür durften wir nicht bis zur Terrasse rauffahren.
Neben uns wohnten hier noch zahlreiche andere Biker aus
Deutschland und Österreich, wobei vielen von ihnen den Campingplatz als
Stützpunkt bezogen hatten.
Nach einer Runde Ichnusa stürzten sich Gerhard und Peter sogleich in die stürmische See, etwas zögerlich folgte dann auch Franz nach. Adi blieb heute wegen seiner Erkältung im Trockenen.
Zum Abendessen gingen wir ins campingplatzeigene Restaurant (10%
fürs Service; €3,50 für ein 0,66l Ichnusa aus der Flasche; €2 für 1l Mineral; €6
bis 7,50 für die Pizzas). Franz ließ sich vom geschäftstüchtigen
Restaurantleiter zu einem kleinen Hummer überreden (€30).
Nach 23 Uhr schlenderten wir zu unserem Haus zurück und begaben uns ins Bett.
Statistik: 370km in 6h3min Fahrzeit; Schnitt 61,2km/h; Reisezeit 10,3h
Nach 8 Uhr beglichen wir die Rechnung und besichtigten erst mal den berühmten Roten Felsen von Arbatax S.
Gleich um die Ecke kehrten wir anschließend in der Star1 Bar Gelateria zum Frühstück mit Kaffee, Croissants und Sandwichs ein (€0,90 für den Kaffee; €1,10 für den Cappuccino) P.
Um nicht die gleiche Strecke nochmals zu fahren, wählten wir bei
bewölktem Wetter die Strecke über Bari Sardo und
Cardedu. Als sich der Himmel in Fahrtrichtung
bedrohlich verdunkelte, bogen wir gleich in die Berge nach
Loceri und Lanusei ab.
Das Wetter bot uns
hier mal zur Abwechslung dichten Nebel.
Bei einer Pause entdeckten wir bei den Hinterreifen von
Franz größere Gummiablösungen und beschlossen,
gleich jetzt einen Reifenhändler aufzusuchen. Ein Zweiradgeschäft war in
Lanusei schnell gefunden, allerdings gab's dort,
und auch bei einem größeren Reifenhändler, zu dem uns ein freundlicher Sarde
aus dem Geschäft kurzerhand per Auto führte, nicht die richtigen Reifen
U.
Stattdessen wurden wird nach Arbatax
zum Driver Center Sasso verwiesen, an dem wir schon
heute morgen vorbeigefahren waren...
Während auf das Bike vom Franz Metzler Reifen (zum Spezialpreis, viel billiger als in den Onlineshops zuhause) montiert wurden, versorgten wir uns mit Getränken und Obst vom nahen Supermarkt.
Um 1230 Uhr ging's dann ab in die Berge. Bei nun
nebelfreien, sonnigen Wetter zogen wir diesmal nördlich auf tollen,
kurvenreichen Straßen eine Schleife über Villagrande
und dann weiter bis Seui, wo wir uns in einer
Trattoria Pizzeria gleich neben der Straße ab 14 Uhr mit Spaghetti stärkten
M.
Eine Stunde später waren wir schon wieder auf dem Weg über
Esterzili in Richtung Süden. Nach einem Tankstopp
in Escalaplano T1
wählten wir versehentlich die Schnellstraße zu unserem Tagesziel, fuhren wieder
zurück und erreichten auf einsamen Straßen mit Schafherden und Kühen über
Villasalto und Dolianova
die Hauptstadt Cagliari.
Auf einer Anhöhe vor der Stadt entschieden wir uns, diese über Sinnai zu umfahren. Das gestaltete sich aber etwas mühsam, weil das Navi durch enge Gassen und eine schmale Holperstraße abkürzte.
Entschädigt wurden wir durch die landschaftlich tolle rote
Schlucht nach dem Arcu`e Tidu (426m).
Hier fanden wir sogar Zeit für eine Kurvenstudie mit Filmaufnahmen vom
Franz F.
Gegen 19 Uhr erreichten wir den schönen, riesigen Campingplatz 4mori Z. Das Haus für eine Übernachtung von 5 Personen kostete nur €40, aber für Bettwäsche und Handtücher waren nochmals €60 fällig.
Trotz Plan fanden wir unser Haus nicht auf Anhieb, wir strömten
per Bike in alle Richtungen aus, Franz umkreiste den Pool und erregte damit
einiges an Aufsehen, Renate fuhr zur Rezeption zurück und ließ sich den Weg
erklären, der Rest fand mehr oder weniger direkt zu unserm Haus Nr. 33B.
Unser Bierguide Gerhard hatte gleich wieder ein 0,66l
Ichnusa für uns bereit. Statt dem Duschen pilgerten
wir gleich zum stürmischen Meer, um die tollen Wellen zu bezwingen.
Bei der Rückkehr erzählten uns zwei in der Zwischenzeit im Nebenhaus eingezogene schweizer Biker vom durchgehenden Regenwetter in der letzten Woche. Da hatten wir es ja bis jetzt noch sehr viel besser erwischt...
Zum Abendessen gingen wir ins Restaurant am Campingplatz (€1,50
bzw. bei Pizzas €1 fürs Gedeck; €3 für 0,66l Ichnusa; €6,80 bis €8,50 für Pizza
Quattro Stagioni bis Frutti di Mare; €3 für Tiramisu).
Schon vor Mitternacht machte der Laden dicht, wir besorgten uns kurz vorher noch ein Fläschchen und blieben dann auf der Terrasse sitzen.
Das Erleichtern der schon drückenden Blase in das Blumenbeet hat
dem Kellner gar nicht gefallen, er verfolgte uns am Heimweg und um ihn
abzuschütteln, flüchteten wir wie im Film in drei verschiedene Richtungen - das hat toll
geklappt...
Statistik: 346km in 5h47min Fahrzeit; Schnitt 59,9km/h; Reisezeit 10,7h
Schon am frühen Morgen weckte uns ein Gewitter mit kräftigem
Regen
S. Beim der Abfahrt nach 7 Uhr war es aber schon wieder trocken und wir
erreichten regenfrei um 830 Uhr das Punto
d`Incontro in Tortoli zum Frühstücken (€1
für den Cappuccino; €0,80 für Croissant; €2,50 für ein Panini)
F.
Zum Glück hatten wir uns unter einem Schirm niedergelassen, so brauchten wir
beim einsetzenden Gewitterregen unseren Platz nicht zu verlassen.
Erst als gegen 930 Uhr der Regen aufhörte, tankten
wir ein Stück weiter T1, und fuhren voller
Optimismus ohne Regenschutz los in die Berge. Schon vor
Baunei holte uns die Realität in Form des strömenden Gewitterregens ein
R1.
Schon etwas durchnässt stellten wir uns,
so wie einige andere Biker auch, bei einer Tankstelle zum Überziehen des
Regenschutzes unter.
Die Passorgie Genna Arramene (590m), Genna Coggina (724m), Genna Scalas (666m), Genna Sarbene (764m), Genna Cruxi (906m) und Genna Silana (1017m) überquerten wir anschließend in strömenden Regen und dichtem Nebel - das tun sich nur die härtesten Biker an...
Wieder zurück auf Meereshöhe hörte bei Orosei der Regen auf und wir wurden langsam wieder trocken.
Zum für heute geplanten weiteren Abstecher ins Landesinnere
hatte nun niemand mehr so Recht Lust.
Peter führte uns vor Budoni zum Strand, an dem er mit seiner Familie vor zwei Jahren beim Sommerurlaub verweilte D. Dieser sah heuer wegen des vielen Seegrases und dem Sumpf rundherum nicht gerade einladend aus. Gerhard wagte sich beim Besichtigen zu nahe ans Wasser und blieb auch prompt im Sand stecken. Gemeinsam zogen wir sein Bike wieder raus.
Abseits der Schnellstraße zogen wir anschließend unserem
Tagesziel Olbia entgegen. Etwa 20km davor begann
sich der Himmel wieder schwarz zu verfärben. Als es leicht zu tröpfeln begann,
schlug Peter die Einkehr zum Mittagessen in einem Restaurant am Straßenrand vor
- dies wurde aber abgelehnt und wir fuhren ohne weiter zu zögern direkt ins
nächste Unwetter hinein. Es schüttete wie aus Kübeln und wir waren triefend
nass, als wir gegen 1330 Uhr bei einer Tankstelle Unterstand fanden.
Peter fuhr noch ein Stück weiter bis zur nächsten Tankstelle, wo wir etwas
später wieder zusammentrafen R2.
Der Regen ließ lange nicht nach. Um 14 Uhr sperrte die
Tankstelle zu (es gab ohnehin keinen Sprit mehr!) und wir mussten aus dem warmen
Shop wieder ins Freie.
Erst nach einer Stunde Wartezeit war der Regen soweit abgeklungen, dass wir die Weiterfahrt wagten. In Olbia fanden wird gegen 15 Uhr gleich einen Parkplatz bei der Bar Pasella Domenico im Zentrum, wo wir uns für den Nachmittag niederließen Z.
Als die Geschäfte nach der Siestapause um 1730 Uhr endlich aufsperrten, deckten wir uns mit Mitbringseln für unsere Lieben zuhause ein.
Es war gar nicht einfach, ein Lokal fürs Abendessen zu finden,
das bereits um 18 Uhr aufsperrte. Aber gleich um die Ecke entdeckten wir dann
das Re di Sardegna, in dem wir schon vor dem
offiziellen Aufsperren Pizzas bekamen (€2,80 für ein Bier; €7,90 für eine
Pizza).
Bei der anschließenden Fahrt zur Fähre schauten wir bei einem Supermarkt vorbei, um uns mit (vor allem) flüssigen Proviant für die Überfahrt einzudecken.
Pünktlich um 20 Uhr trafen wir nach
kurzer Irrfahrt bei der
Fähre ein. Kurz nachdem wir uns bei vielen anderen Bikern eingeparkt hatten,
begann es zu regnen. Es war wie verhext, den ganzen Nachmittag, als wir auf der
überdachten Terrasse saßen, kam kein Tropfen runter und sogar die Sonne ließ
sich blicken. Der Regen wurde immer stärker und unserer Fähre war noch nicht mal
eingelaufen.
Erst spät hatten wir die Idee, in der nahen Bar Statione Marittima einzukehren (€3 für 0,4l Bier vom Fass; €2 für ein Achterl Rotwein).
Nach 2130 Uhr lief unsere Fähre Moby
Freedom doch noch ein und das
Nass vom Himmel störte uns gar nicht mehr so sehr. Grund dafür war die
Schadenfreude mit den aussteigenden Passagieren, die wesentlich schlechter für
Regenwetter adjustiert waren, als wir. Mit Stöckelschuhen und Sandalen hetzten
sie mit ihren vom Wind umgedrehten Regenschirmen planlos an uns vorbei,
dazwischen immer wieder die Rufe des Reiseleiters nach den Buschauffeuren. Ja,
wenn es jemanden noch schlechter geht, fühlt man sich gleich etwas besser...
Die Einfahrt in die Fähre klappte problemlos, bald darauf hatten
wir unsere Kabinen bezogen, und köpften ein Fläschchen des gekauften Weines. Die
nassen Sachen hängten wir so gut wie möglich zum Trocknen auf, der Föhn im Bad
musste zum Trocknen der Stiefel und Handschuhe herhalten.
Renate hatte für heute genug (von uns?) und legte sich gleich schlafen, wir Männer zogen noch eine Runde am stürmischen Deck und ließen uns dann in der Panoramabar nieder, um den mitgebrachten Wein zu genießen.
Gegen 1 Uhr hatten auch wir genug in gingen ins Bett.
Statistik: 259km in 4h30min Fahrzeit; Schnitt 57,6km/h; Reisezeit 7,7h
Trotz des verspäteten Einlaufens in den Hafen von Genua, weckte uns das Tonband pünktlich um 6 Uhr. In gewohnter Weise warteten wir die mehrmalige Aufforderung durch den Steward ab und waren dann trotzdem viel zu früh reisefertig.
Nach 8 Uhr kamen wir aus der Fähre raus, und ... es regnete! S
In Bikermanier ließen wir den Stau zur Autobahn schnell hinter
uns. Das war dann wohl etwas zu schnell, weil wir uns aus den Augen verloren.
Dank den Handys fanden wir bald wieder zusammen, der Regen hörte auf und wir
fuhren nach einem Tankstopp bei Serravalle
T1 bis Cremona,
wo wir im Autobahnrestaurant Autogrill Cremona um
1030 Uhr zum Frühstück einkehrten F.
Bei Brescia verließen wir die
Autobahn und zogen eine Schleife durch die Berge über
Gardone nach Vestone. Da sich hier der
Himmel in Richtung Norden schon wieder verfinsterte, änderten wir die geplante
Reiseroute und fuhren weiter bis zum Gardasee. In Vobarno
tankten wir T2 und dann erwischte uns auch
hier der Regen. Jetzt galt es wieder, schnell ein Lokal zum Mittagessen zu
finden.
Das zuerst ausgewählte war zwar schön am See gelegen, wollte aber mit
uns nichts zu tun haben - die Türen waren verschlossen. Ein Stück weiter in
Gardone fanden wir dann um 14 Uhr Einlass im
französisch angehauchten Caffe Latorre, in dem wir
uns mit den Menus Turistico stärkten M.
Leider war es hier auf der Terrasse direkt neben der Straße sehr laut, aber wenigstens waren wir bei dem starken Regen im Trockenen.
Immer wieder regnete es stark und unsere Weiterfahrt verzögerte
sich. Nach 1530 Uhr nutzten wir eine Regenpause, blieben auf der
weiteren Fahrt bis Riva del Garda aber nur ein kurzes
Stück trocken. Erst ab dort wurde das Wetter besser. In
Trento suchten wir wieder mal längere Zeit die richtige Ausfahrt nach
Civezzano - die der Stadt sind wir schon des
Öfteren umhergeirrt.
Nach einer Erholungspause am Straßenrand
P genossen wir das landschaftlich traumhaft schöne Tal
Val di Cembra - bei trockenem Wetter ist die Straße
auf der östlichen Talseite sicher eine Traumstrecke.
Nach einem Fotoshooting unterm Regenbogen erreichten wir um 1915 Uhr den uns vom Namen so bekannten Schiort Cavalese und wählten unter den zahlreichen Hotels und Pensionen das Garni Manuela zum Übernachten aus Z.
In den beiden geräumigen, zweistöckigen Wohnungen, die wir in
der gewohnten 2er- und 3er-Belegung bezogen, hatten wir
ausreichend Platz, um unsere Sachen zum Trocknen aufzuhängen.
Gerhard war in der Zwischenzeit eingefallen, woher wir den Ort kannten: hier kamen bei einem Seilbahnunglück 1998, bei den ein amerikanischer Kampfjet das Seil durchtrennte, 20 Menschen ums Leben.
Zum Abendessen gingen wir in das im gleichen Haus untergebrachte
Restaurante Pizzeria La Salera, wo wir bei einigen
Forst-Bieren (€4 für 0,5l vom Fass), Pizzas (€8) und
Tiramisu (€3) den Tag ausklingen ließen. Zum Sightseeing waren wir heute schon
zu müde.
Statistik: 452km in 6h24min Fahrzeit; Schnitt 70,6km/h; Reisezeit 11h
Ohne Frühstück fuhren wir um 715 Uhr bei stark
bewölktem Wetter und zeitweisem leichtem Nieseln los in Richtung Heimat
S. Nach einer Stunde Fahrzeit kehrten wir in
einem Gasthaus am Passo Pordoi (2239m) zum
Frühstück ein F.
In
Pieve tankten wir T1 (€1,532 für 1l
Benzin) und erreichten über den Passo de Falzarego (2105m)
Cortina, wo sich Gerhard
im Hotel Ancora seine bei der Anreise vergessenen
Handykopfhörer abholte F.
Weiter ging's über den Passo
Cimabanche (1500m) zum einbahngeregelten Staller
Sattel (2052m).
Umso näher wir Österreich kamen, umso schöner wurde das Wetter. Die Wartezeit
bis zur Freigabe in Richtung Österreich um 1130 Uhr überbrückten wir
im Sonnenschein mit einem Kaffee im Gasthaus Enzianhütte
W. Auf der schönen Straße runter ins
Defereggental nahmen wir uns Zeit für Kurvenstudien
mit Fotos und Filmen.
In Spittal an der Drau
T2 (€1,32 für 1l Superbenzin) kehrten wir
nach einem Tankstopp im Restaurant Mettnizer am
Stadtplatz um 1330 Uhr zum Mittagessen ein M.
Gestärkt mit köstlichen Rindsfilets auf Blattsalat überwanden
wir die Turracher Höhe (1795m), den
Hocheggersattel (1299m) und den Hohentauern (1274m).
Da Peter schon dringend heim sollte, fuhren wir bis Liezen
auf der Autobahn, tankten dort T3 und rasten
dann nach dem Pyhrnpass (954m) bis Amstetten auf
der Autobahn heimwärts Z.
Hier trennten sich unsere gegen 1830 Uhr Wege, für ein gemeinsames Abschlussgetränk blieb keine Zeit mehr.
Adi und
Gerhard gönnten sich bei der Tankstelle am Bindermichl ein Bierchen, der
Rest fuhr gleich nach Hause.
Statistik: 604km in 7h58min Fahrzeit; Schnitt 75,8km/h; Reisezeit 11,2h
Es war ein wunderschöner Urlaub in einer tollen Bikergruppe. Wir
haben uns sehr gut vertragen und auch von der Geschwindigkeit her gut
harmoniert.
Renate hat sich perfekt in die Männergruppe eingefunden und war eine echte
Bereicherung.
Die dreitägige Anreise hat sich sehr gut bewährt. So brauchten wir nie auf die Autobahn und es blieb ausreichend Zeit für zahlreiche Fahrten über Bergpässe. In den 5 Tagen kamen wir auch auf Sardinien weit umher, ohne hetzen zu müssen.
Leider hat uns bei der An- und Heimreise das Wetter im Stich gelassen. Aber wie wir aus Schilderungen von anderen Bikern wissen, hätten wir auch auf der Insel selbst eine Regenwoche erwischen können. Gemein ist nur, dass es nun schon zum dritten Mal zuhause traumhaft schön war, wenn wir mit unseren Bikes in die Ferne aufbrachen.
Die Fährtickets haben wir dank der Buchung Ende März sehr
günstig bekommen. Für das Motorrad gab's den Super Best Price mit €1 pro Fahrt,
und auch der Personenpreis war um etwa 30% ermäßigt.
Hin- und Rückfahrt kosteten €68 pro Person und Bike, dazu kamen noch €84 bzw.
€117 für die 2er bzw. 4er Innenkabine.
Danke an Adi für die Unterstützung bei der Organisation und der täglichen Tourplanung. Und danke an alle, für die zur Verfügung gestellten Fotos.
Nächstes Jahr wollen wir nach Spanien aufbrechen. Im Gespräch
ist momentan die Variante, die Bikes per LKW nach Barcelona bringen zu lassen,
und selbst mit dem Flugzeug nachzufliegen.
Kilometer: 3886km (gemessen mit dem genauen Fahrradtacho, laut den Tachos auf unseren Bikes haben wir die 4000 weit überschritten)
Fahrzeit: 58,9h
Durchschnitt: 65,2km/h
Reisezeit: 100,3h
Durchschnittliche tägliche Kilometer: 388,6km
Durchschnittliche tägliche Fahrzeit: 5h53min
Durchschnittliche tägliche Reisezeit: 10h
Verbrauch: geschätzte 1070l Benzin (5,5l/100km->214*5)
Tankstopps: 17
Pässe: 35
Gesamthöhe der Pässe: 40670m
Durchschnittliche Höhe der Pässe: 1162m
Zwischenfälle: keine
Defekte und Verluste: Gerhard GPS-Empfänger und Handykopfhörer
Strafen: bis jetzt keine eingetroffen
Budget: geschätzte € 1300 pro Person (ohne Reifen)
PeterG - 20. August 2008