Zweitägige Radtour im Böhmerwald

1. und 2. August 2009

Nachdem das Teilnehmerfeld bei Petras Bioradtour so überwältigend groß war, versuchten wir es nochmals mit einem Radausflug - diesmal mit Übernachtung.

Franz, der schon seit Jahren auf eine gemeinsame Radtour drängte, übernahm gemeinsam mit Petra die Organisation.

Leider war das Interessentenfeld auch diesmal sehr klein, einige, die ursprünglich zugesagt hatten, konnten oder wollten nun doch nicht und auch Franz hatte dann seltsamerweise plötzlich viel wichtigere Dinge vor (Vinum in Perg,...).

Wir ließen uns aber selbst vom Rückzieher des Hauptorganisators nicht abhalten. Im Mühlfunviertel waren für die Übernachtung noch zwei Zimmer im Kinder- und Jugendbereich für uns frei, und so war auch dieses Hindernis schnell aus dem Weg geräumt.

Mit dabei waren damit nur

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Petra&Peter

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Martin&Gerda

Fotos (7)

Samstag, 1. August

Petra&Peter kamen mal wieder zu spät und versäumten die Zugabfahrt in Urfahr um 730 Uhr, aber in Ottensheim, wo Martin&Gerda bereits warteten, klappte es dann mit dem Zustieg. Hier gab es wenigstens eine Parkmöglichkeit beim Bahnhof, und wir ersparten uns am nächsten Tag die öde Rückfahrt am Radweg neben der Bundesstraße bis Linz.

Mit dem Einfach-Raus Radticket kostete die Fahrt knapp 9 Euro pro Person (€35 für maximal 5 Personen). Der Schaffner war hocherfreut, von den 12 vom Franz reservierten Radplätzen wenigstens 4 belegen zu können.

Ab Neufelden ging es wegen der gesperrten Bahnstrecke per Bus inklusive Fahrradanhänger weiter bis Aigen. Hier wartete bereits der Postbus auf uns, bei dem unsere Räder auf dem Radträger am Heck und im Fahrgastraum transportiert wurden (€2,70).

Neben uns genoss nur ein einziger weiterer Fahrgast die Rundfahrt über Oberhaag, Schindlau, Ulrichsberg, Schöneben, Pfaffetschlag, Klaffer, Panidorf, Schwarzenberg und Oberschwarzenberg.
Der Chauffeur stufte unsere Kondition richtig ein und fuhr nach der Endhaltestelle noch weiter. Damit ersparte er uns die ersten 50 Höhenmeter.

Um 1015 Uhr radelten wir auf der Drei-Länder Radtour schließlich los Richtung Deutschland (S). Den Weg erklärte uns bis ins Detail netterweise der fünfte Fahrgast aus dem Bus, ein älterer Herr aus Deutschland. Weit kamen wir aber nicht, weil die Heidelbeeren am Wegrand so verlockend waren (H). Kurz darauf erreichten wir mit 1010m den vermeintlich höchsten Punkt unserer Radtour, von dort ging's bis zur tschechischen Grenze auf der einsamen, schattigen Schotterstraße nur mehr bergab. Vor Haidmühle legten wir am Wegesrand eine Jausenrast in der Mittagssonne ein (P1).

Nach dem Anstieg zum Rosenauer Denkmal - dem Planer des Schwarzenbergischen Schwemmkanals - führte uns die Tour im schattigen Wald immer entlang des künstlichen Gerinnes, vorbei an einem der ältesten Tunnels Europas (T), nach Jeleni, wo wir uns mit günstigem Bier, Kaffee und köstlichem Heidelbeerkuchen stärkten (P2).

Bei der Rossbachschleuse wechselten wir auf die Schmemmkanal Tour, der wir bis nach Glöckelberg folgten. Hier verließen wir den Schwemmkanal Richtung Österreich. Nach dem Anstieg folgten wir dem Radweg R27, der bis zur bauarbeitsbedingten Sperre schön bergab führte (U). Beim nun folgenden Anstieg bis auf ein Seehöhe von 1079m musste sogar Petra zeitweise absteigen und das Rad schieben. Plötzlich fanden wir uns mitten auf der Schipiste vom Hochficht wieder und ein Stück weiter war das aus dem Winter bekannte Gasthaus zum Überleben.

Die weitere Strecke über Pfaffetschlag und Klaffer bis zum Badesee beim Mühlfunviertel waren hauptsächlich gute Bremsen gefragt. Nach einem erfrischenden Bad im See (B) stärkten wir uns im Badebuffet mit einem Bierchen, bevor wir nach 18 Uhr im Mühlfunviertel unsere Zimmer bezogen (€25 pro Person inklusive Frühstücksbuffet).

Zum Abendessen nach Klaffer gingen wir zu Fuß. Im Gasthaus trafen wir KurtH, der früher in Abwinden wohnte und nun seine Heimat in Klaffer gefunden hatte. Er erzählte uns allerlei aus seinem Leben und über seine Ansichten...

Wieder zurück im Mühlfunviertel ließen wir uns anlässlich des Kennenlerntages von Petra&Peter ein Fläschchen aus dem Weinkeller schmecken.

Sonntag, 2. August

Nach ausgiebigem Frühstück starteten wir nach 9 Uhr in den Radtag (S).

Heute lernten wir das Mühlviertler Hügelland so richtig kennen. Bei immer heißerem Wetter ging es auf den Radwegen R5 und R26 in der prallen Sonne ständig auf und ab, es war schier kein Ende in Sicht.

Nach zwei Stunden, gut 20km und sehr vielen nur schiebend überwundenen Höhenmetern erreichten wir doch Rohrbach, wo wir auf eine Stärkung im Landgasthof Dorfner einkehrten (P1). In dem Gasthaus hatte Franz wegen Zimmern angefragt, aber keine bekommen. Bei der von ihm geplanten Tour war dieses anstrengende Stück nicht enthalten...

Nach 12 Uhr brachen wir wieder auf und nun gings entlang der Kleine Müh Tour auf verlassenen Landstraßen bis nach Obermühl an der Donau fast nur mehr bergab. Hier folgten wir dem Radweg auf dem linken Donauufer bis zur Fähre in Untermühl , wo wir mit der Fähre (€2,90) auf das rechte Ufer wechselten. Nach einem Stück legten wir am Donauufer eine Jausenrast ein (P2), radelten wieder ein Stück und genossen dann gegen 15 Uhr in Aschach Kaffee, Eis, Bier und Kuchen.

Die restlichen gut 20km bis Ottensheim in der heißen Sonne zogen sich nun schon etwas. Vor 17 Uhr kamen wir aber doch noch an. Als Belohnung ließen wir uns bei der Pizzeria am Marktplatz diverse italienische und griechische Köstlichkeiten schmecken.

Gerade noch rechtzeitig vor dem Ausbruch des herannahenden Gewitters erreichten wir unsere Autos.

Statistik (4)

Samstag 1. August

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Strecke: 70km

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Fahrzeit: 4h49min

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Durchschnitt: 14,5km/h

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Steigungen: +1093/-1421hm

Sonntag 2. August

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Strecke: 79,5km

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Fahrzeit: 4h50min

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Durchschnitt: 16,43km/h

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Steigungen: +460/-819hm

Fazit

Es war eine wunderschöne Radtour bei traumhaftem Wetter auf großteils einsamen Straßen und Radwegen.

Schade, dass wieder nicht mehr von uns Abwindnern Zeit für die Tour hatten. Was ist nur los mit den Sportlern?

Danke an Franz für die Planung und Organisation der Tour.

Der Schwarzenbergische Schwemmkanal

Auf dem 52km langen, künstlich angelegten Kanal wurden in den Jahren 1823 bis 1916 während der Schneeschmelze von 700 rund um die Uhr im Einsatz stehenden Triftarbeitern ca. 8 Millionen Raummeter Holz unter Überwindung der kontinentalen Wasserscheide zur großen Mühl transportiert.

Petra&Peter - 12. November 2012