GesamtrouteMotorradurlaub Pyrenäen

28. Mai bis 6. Juni 2007

Adi hatte die Idee, mit dem Zug oder einem Motorradtransporteur in den Südwesten Frankreichs zu fahren und dort die Pyrenäen zu erkunden. Noch besser hat uns die Variante gefallen, den Zug für die Heimreise zu wählen. Leider war dieser für die Fahrt von Narbonne nach Salzburg am ursprünglich gewählten Dienstag den 12. Juni wegen des vorangehenden Feiertags  bereits ausgebucht, so dass wir unsere Tour eine Woche vorverlegt hatten. Vielen Dank an Adi für die Buchung der Zugfahrt.

Adi hatte viele Links zum Schmökern gesammelt

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http://www.traumrouten.com/Content.Node … enaeen.php

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http://www.dbautozug.de/site/dbautozug/de/start.html

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http://www.viamichelin.de/viamichelin/d … 4wMDQxOQ__

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http://www.ulf-neundorfer.de/france_draft.html

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http://www.motorrad-touren.net/

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http://www.genaehrg.de/suedfr2001.htm

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http://home.arcor.de/ghorwin/sub/france … e2002.html

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http://www.petra-kaiser.de/index.php?op … ;catid=109

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http://www.bergstrassen.de/links

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http://www.quaeldich.de/Locations.pl?Aktion=Paesse&lID=294&Pyrenäen

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http://www.tourentiger.de

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http://www.ryter-hermann.ch/motorrad/savoyen/motorrad_urlaub_savoyen.html

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http://www.alpentourer.de/verzeichnis/verzeichnis.html

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http://www.traumrouten.com/Content.Node/routen/pyrenaeen/routen-pyrenaeen.php

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http://www.biker-xxl.de/Default.asp?lfn=1252&filiale=hd

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http://www.rm-reiseteam.de/index.php/content/view/31/55/

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http://www.motorradreisendatenbank.de/index.php?jump=/Motorradreisen/reisen.php?land=12&region=0&reisebeginn=0

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http://home.arcor.de/roland.graunitz/Pstartinhalt.htm

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http://www.beepworld.de/members77/tobeableto/achimsmotorradtour.htm

und auch eine Sammlung von sehens- und erlebenswerten Highlights zusammengestellt

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Grotte de Niaux mit sehr sehenswerten prähistorischen Höhlenmalereien - bekommt man ja nicht all zu oft zu Gesicht.

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Cascade du Valentin dem Pic de Gera (2613 Meter)

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Col d' Aubisque (1705 Meter)

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Col du Soulor (1450 Meter)

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Argeles-Gazost

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Gorge de Luz, Luz-St-Sauveur

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Pont Napoleon in 65 Meter Höhe die Schlucht des Gave de Pau

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Cirque de Gavarnie ist der höchste Wasserfall Europas

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Col du Tourmalet mit 2114 Meter, die höchste Passstrasse der Pyrenäen

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Passhöhe zum Pic du Midi de Bigorre mit 2865 Metern sollte man auf jeden Fall machen, auch wenn dies eine Mautstraße ist

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das Hochplateau Ceragne, dem Pyrenäenhauptkamm vorgelagert, ist wahrlich vielgestaltig

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am Chaos de Targasonne stehen riesige rundgeschliffene Felsen verstreut

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Odeillo, das größte Sonnenkraftwerk in Europa

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über eine wildromantische Panoramastraße erreichen wir etwa 40 Kilometer weiter entlang der 116 die alte, seit dem 16. Jahrhundert kaum veränderte Festungsstadt Villefranche-de-Conflent

Wir Biker beim Start der TourMit dabei waren

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Adi auf seiner Honda VFR 800

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Franz auf Honda CBF 1000

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Gerhard auf seiner Neuerwerbung, einer Honda CBR 1100 XX

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PeterG auf seiner Yamaha TDM 850

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Poldy auf seiner Kawasaki Z750

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Prinzi auf seiner Honda Hornet 600

 

Die Vorbesprechung fand bei der Abwindnerrunde am 3. Mai im Pfandl statt. Wir wollten am 28. Mai um etwa 7 Uhr beim Trafotreff in Abwinden starten und ursprünglich am ersten Tag bis in die Schweiz in die Region Andermatt vordringen. Die zweite Nacht war dann schon für Frankreich oder an der französischen Grenze geplant, das nächste Quartier wollten wir uns etwa in der Mitte der Strecke in Frankreich suchen, bei der vierten Übernachtung hätten wir dann schon in der Nähe der Pyrenäen sein sollen.

Fahrtroute Pfingstmontag 28. MaiPfingstmontag, 28. Mai: Quer durch Österreich

Beim vereinbarten Startpunkt beim Trafotreff in Abwinden fanden sich kurz nach 7 Uhr nur Prinzi und Peter ein - der Rest bevorzugte entgegen den ursprünglichen Aussagen den alternativen Treffpunkt bei der Autobahntankstelle in Ansfelden (P).

Die ursprüngliche angepeilte Route nach Tirol und durch die Schweiz haben wir wegen der aufziehenden Kaltfront (Schneekettenpflicht auf den Passstraßen Westösterreichs!) bleiben lassen und sind stattdessen bei leicht bewölktem Wetter um 745 Uhr in Richtung Süden gestartet. Auf der Autobahn erreichten wir schnell den Pyhrnpass (954m - P1) und weiter Hohentauern (1274m - P2), den Hocheggersattel (1299m - P3) und durchs schöne, kurvige Seetal Tamsweg, wo wir nach einer Ehrenrunde auch eine Tankstelle (T1) fanden. Weiter gings über die frostige Turracherhöhe (1795m - P4) an den Millstädter See, wo wir in Millstadt gegen 12 Uhr zur Stärkung im Cafe Columbia einkehrten (M).
Mittagspause in MillstadtPeterWir stärkten uns mit dem angebotenen Mittagsmenü und strebten dann weiter gegen Westen. Ein kurzes Stück weiter, in Spittal an der Drau (R), durften wir das erste Mal unsere Regensachen austesten. Wir suchten einen Unterstand und fuhren dann in Regenausrüstung, nachdem der Regen merklich schwächer geworden war, weiter nach Oberdrauburg und über den Gailbergsattel (981m - P5) nach Kötschach-Mauthen, wo wir unsere Bikes nochmals mit, im Vergleich zu italienischen Verhältnissen, billigem Sprit auftankten (€1,096 - T2).

Pause in den BergenBergidylleAm PlöckenpassAuf nassen Straßen aber ohne weiteren Regen überquerten wir den Plöckenpass (1357m - P6) und kurvten dann in Südtirol auf der schönen, aber leider weiterhin nassen Straße über Sant Stefano Di Cadore in Richtung Cortina De Ampezzo. Nach dem Tunnel setzte leider wieder starker Regen ein, und wir beendeten die heutige Tagesetappe um 1630 Uhr in Auronzo Di Cadore, wo wir mit dem ***Hotel Aurora eine passende Übernachtungsmöglichkeit fanden (€80 für zwei Personen inklusive Frühstück). Die Zimmer waren zwar modern eingerichtet, aber extrem klein bemessen. Adi&Gerhard, Franz&Peter und Poldy und Prinzi teilten sich je ein Zimmer - diese Zimmeraufteilung hielten wir bei Doppelzimmern die gesamte Tour bei.

Hotel Aurora VisitenkarteNach einem Franziskaner Weißbier aus der Flasche (€4) bei der Rezeption des Hotels, gingen wir, nachdem das angebotene Abendmenü uns nicht zusagte, zum Abendessen ein Stück weiter in die Pizzeria Ristorante Al Rio, die Adi und Peter schon vom Motorradurlaub 2005 her kannten. Die attraktive Kellnerin Michelle, die uns schon vor dem Lokal beinahe überfahren hatte, versorgte uns mit Forst-Bier (1l um €7), dem etwas nach Most schmeckendem Hauswein und schmackhaften Pizzas. Die Kellnerin und der Pizzakoch entpuppten sich im Laufe des Abends als Sarden, die das Lokal bewirtschafteten. Ganz in der gewohnten Gastfreundschaft der Sarden spendierte der Hausherr mehrere Runden Mirto, dem sardischen Schnaps, der aus den Beeren des Myrrestrauchs gewonnen wird.

Gegen Mitternacht kehrten wir müde in unser Hotel zurück, wo uns die unfreundliche Hausherren den Eintritt in die Bar und damit ein Bierchen zum Bettgehen verwehrte.

Statistik: 477km in 6h2min Fahrzeit, Schnitt 79,1km/h, Reisezeit 9,5h

..umgeben von schneebedeckten BergenStart in Auronzo...Fahrtroute Dienstag 29. MaiDienstag, 29. Mai: Poldys Panne

Die ganze Nacht durch hatte es wie aus Kübeln geschüttet. Bei unserer Abfahrt um etwa 830 Uhr nach dem ausgiebigem Frühstück mit Semmeln, Croissants, Kaffe (mit Wassermilch), aber ohne Wurst und Käse nieselte es zum Glück nur noch ganz leicht, allerdings war es eisig kalt und von den umliegenden Bergen leuchtete der Neuschnee herunter.
Die Werkstatt in BullunoWas hat sie nur, die Kawa?Die weitere Reise führte uns nach einem Tankstopp bei Lozzo Di Cardore (T1) gegen Westen, allerdings war schon nach etwa 20km Schluss, weil Poldys Kawa nicht mehr weiterwollte. Vor den Tunnels bei Pieve Di Cadore (P) fiel plötzlich die gesamte Elektrik aus - die 30A Hauptsicherung war durchgebrannt. Auch die Ersatzsicherung ereilte das gleiche Schicksal und so versuchten wir es erst mal mit Notabschleppen durch Anschieben beim Fußraster, wie wir es beim Fahrsicherheitstraining gelernt hatten. Adi schaffte es auch durch den ersten etwa 500m langen Tunnel, dann war aber wegen der nun ansteigenden Straße Schluss damit.
Fertig verladen und verzurrt...zwischen den TunnelsWarten auf den Abschleppwagen...So ließen wir das defekte Bike zwischen den Tunnels zurück und suchten in der nächsten großen Stadt Belluno eine Werkstatt. Ein Quad- und Skidoohändler auf der Strecke konnte uns zwar nicht helfen, gab uns aber die Adresse der Kawasaki-Werkstätte Tecno Sport (W), die wir nach 35km Fahrt (so weit hätten wir das Abschleppen nie und nimmer geschafft...) auf Anhieb fanden. Zum Glück arbeitete dort ein deutschsprachiger Italiener, der einen Abschleppwagen organisierte. Peter fuhrt mit Poldy am Sozius wieder zurück zur Pannenstelle, wo Gerhard, der schon früher zurückgefahren war, wartete.
fotosüchtigAlm vor dem Passi Di Croco DominiSeeidylleEin Päuschen vor den PässenDer Rest kehrte zum Mittagessen im nahe gelegenem Restaurant Excalibur Risto Pub ein und absolvierte eine Shoppingtour im Einkaufszentrum.

Nach gut einer Stunde Wartezeit traf nach 12 Uhr der Anschleppwagen ein. Das Bike war schnell verladen und verzurrt und reiste spritsparend zur Werkstätte - dafür waren die Abschleppkosten mit €180 nicht gerade ein Schnäppchen...

Während der Wartezeit auf die Reparatur kehrten Gerhard, Poldy und Peter im Excalibur zum Mittagessen ein.
im JuniVoller Einsatz vom FranzNeuschneeNach endloser Wartezeit tat sich gegen 1530 Uhr endlich etwas in der Werkstatt - die Z750 gab ein lautstarkes Lebenszeichen von sich. Vor dem endgültigen OK durch den Mechaniker stand aber noch eine Probefahrt an. Defekt war im Endeffekt dann nicht wirklich was, in die Hauptelektronik unter dem Sitz war Feuchtigkeit eingedrungen, nach dem Trocknen der Platine funktionierte die Elektrik wieder. Das kostete dann auch nur €50, es bleib aber die Ungewissheit, ob das Bike beim nächsten Regen nicht wieder bockte...
Zur Sicherheit wickelte Poldy das empfindliche Teil zur zusätzlichen Abdichtung später noch in einem Plastiksack.
Blick gegen WestenNach 16 Uhr konnten wir unsere Reise nach einem Tankstopp (T2) dann endlich fortsetzen.

Bei trockenem Wetter erreichten wir auf schneller Strecke, teilweise mit Schnellstraßen, Trento, das wir dank Navi trotz des dichten Abendverkehrs problemlos durchquerten. Ab dort gings endlich wieder in die kurvenreichen Berge, auf dem Passi Di Croco Domini (1892m - P1) (den Pass kannten wir schon von früheren Touren - Stichwort Kuhfladen...) begrüßte uns Neuschnee, der sich auch mit der entsprechenden Temperatur bemerkbar machte.

Abenstimmung in BrenoHotel Giardino FolderIn Breno fanden wir nach 2030 Uhr mit dem ***Hotel Giardino ein passendes Hotel mit angeschlossenem Restaurant (N). Das war zwar vom Standard etwas schlechter als das vom Vortag (alte, billige Möbel, lautstarke Klospülung), aber dafür auch mit €60 (für zwei Personen mit Frühstück) billiger und die Zimmer waren wesentlich geräumiger.

Zur Stärkung gönnten wir uns einige Bierchen, Salat, Pizzas und auch ein Dessert durfte nicht fehlen.

Statistik: 301km in 4h32min Fahrzeit, Schnitt 66,4km/h, Reisezeit 12h

Der Pocki streiktBurg in Breno am MorgenFahrtroute Mittwoch 30. MaiMittwoch, 30. Mai: Autobahn und Frankreichs Pässe

Franz wollte schon vor dem Frühstück tanken - leider hatte die Tankstelle aber noch nicht offen, und ein Polizist wollte dann unbedingt seinen Paß sehen, da er ohne Helm an ihm vorbei gefahren war. Auf Fahren ohne Helm stehen in Italien 2 Wochen Führerscheinentzug - Franz kam aber noch mal mit einer Verwarnung davon.

Autobahnrast vor TurinNach ausgiebigem, vollständigem Frühstück mit Gebäck, Croissants, Schinken, Käse und Joghurt fuhren wir alle tanken (T1) - allerdings mit Helm - und starteten dann um 830 Uhr nach kurzer Irrfahrt in Richtung Bergamo. Hier herrschte dichter Morgenverkehr, unzählige Lastwagen waren zu überholen, Überholverbote und Sperrlinien sind in Italien anscheinend nur Zierde - von den Einheimischen werden diese sogar in doppelter Ausführung in Tunnels ignoriert...

Vor Bergamo fuhren wir auf die Autobahn in Richtung Frankreich auf. Rund um Mailand kostete das Vorbeifahren zwischen den Autos und am Pannenstreifen im dichten Stau unsere volle Aufmerksamkeit, dann ging es aber flott voran.
Blick in die BergeMittagessenKirche in SusaNach Turin wurde der Sprudel knapp und wir tankten bei einer Autobahntankstelle unsere Bikes auf (T2).

Bald hatten wir Susa erreicht, wo wir die Autobahn nach gut 200km und €15 an Maut verließen und uns gegen 14 Uhr im Cafe del Sole zum Mittagessen niederließen. Wir genossen am idyllischen Orstplatz in der Mittagssonne das Menü mit Salat, Lasagne, Gulasch und Eis.

Montgenevre - ein Schiort voller Baustellen Col de Montgenevre Traumstraße auf den Col de Izoard Col de Izoard Blick in die Berge Und wieder runter Col de Vars Felsformationen Wanderweg

Anschließend wollten wir die beiden umliegenden Pässe mit über 2000m nach Sestriere befahren - diese waren aber geschlossen und so wählten wir die direkte Route zum Col de Montgenevre (1854m - P1). Weiter kurvten wir nun auf traumhaften, französischen Straßen mit Kurven ohne Ende über den Col de Izoard (2360m - P2) und den Col de Vars (2111m - P3).
Am höchsten Alpenpass - Col de la BonnetteIn Jausiers füllten wir die Tanks unserer Bikes (T3) und nahmen nach kurzer Diskussion auch noch die 50km über den höchsten Alpenpass, auf dem es uns bei unserer ersten Frankreichtour im Jahr 2003 so durchnässt hatte, in Angriff. Auf der kurvigen Strecke auf den Col de Restefond (2680m - P4) und den Col de la Bonette (2715m - P5) begegneten wir zahlreichen Murmeltieren, die oft kurz vor unseren Bikes die Straße querten. Gut, dass wir den Pass noch in Angriff genommen haben, sonst hätten uns Gerhard, Poldy und Prinzi die Geschichte mit den Murmeltieren wohl nie geglaubt...
Runter gehts in Richtung NizzaBlockierte Auffahrt zum höchsten PunktDie Runde zum höchsten Punkt der Alpen, der auf asphaltierter und durchgehender Straße anzufahren ist, dem Cime de la Bonette (2802m) war leider gesperrt und so mussten wir uns mit den 2715m zufrieden geben.

Ins gegenüberliegende Tal hatten wir an die 30km voller Kurven auf zunehmend schlechter werdender Straße zu bewältigen. Müde kamen wir unten an und fanden dann gegen 1930 Uhr in St. Etienne de Tinée mit dem Hotel Le Chalet eine Unterkunft, die zwar von außen ganz passabel aussah, innen aber schäbig war, wie wir es in dieser Gegend schon kennen gelernt hatten: Kleine, uralte, speckige Dreibettzimmer mit WC und Dusche am Gang - aber mehr kann man wohl für €43,50 je Zimmer nicht erwarten..
Wegen der Dreibettzimmer musste sich heute das Päarchen Poldy&Prinzi trennen, Prinzi gesellte sich zu Adi&Gerhard, Poldy zu Franz&Peter. Da nur eine Dusche zu Verfügung stand, dauerte es etwas, bis die 4 Duschwilligen geduscht hatten.

Das angebotene Abendessen fiel nicht gerade üppig aus, dafür war schon nach 3 Bier vor 22 Uhr Sperrstunde. Da im ganzen Ort kein weiteres Lokal existierte, mussten wir somit nach dem Essen ins Bett wechseln.

Statistik: 512km in 6h42min Fahrzeit, Schnitt 76,4km/h, Reisezeit 11h

Start ohne Frühstück in St. EtienneFahrtroute Donnerstag 31. MaiDonnerstag, 31. Mai: Der Grand Canyon

Auf das Frühstück habe wir nach den Erfahrungen des Vorabends verzichtet und fuhren kurz nach 7 Uhr sogleich los in Richtung Süden. Bei der Abfahrt nieselte es ganz leicht, das aber nach kurzer Fahrt von Sonnenschein abgelöst wurde. Auf der schönen Straße durchs Tal kamen wir flott voran, erst die immer lauter werdenden Rufe nach einem Frühstückskaffee bremsten unseren Guide Peter ein. Vorher überquerten wir aber noch den traumhaften Pass Col de Toutes Aures (1120m - P1) und absolvierten einen Tankstopp bei Le Cheiron (T1), bei dem wir auch Poldys Kotflügel mit Kabelbindern befestigten, dessen Halterung (wohl wegen der rasanten Fahrweise) gebrochen war.
Ein Berg gleich hinter dem MarktplatzEndlich Frühstück in CastellaneIm schönen Städtchen Castellane steuerte unser Restaurant- und Hotelguide Franz um 930 Uhr das Restaurant L`Auberge Claus am Stadtplatz an (F), wo uns die freundliche und fleißige Kellnerin (mit dem maskulinen Touch) mit einem Frühstück mit Kaffee, Baguettes und Croissants versorgte. Während des Speisens warfen wir ab und zu einen prüfenden Blick zu unseren Bikes, da am Parkplatz die Laster von bevorstehenden Rummelplatzaufbau reversierten.

Als nächsten Ziel hatten wir den Grand Canyon du Verdon (G) ausgewählt, die Wickerl bei unserer ersten Frankreichtour im Jahr 2003 so gerne besichtigt hätte, die sich damals aber zeitmäßig nicht mehr ausging.
...aus allen...Alle SechsDer Grand Canyon...Rund um den bis zu 700m tieften Canyon (er ist damit einer der tiefsten Europas) kurvten wir auf der tollen Straße mit unzähligen Kurven und nahmen uns sogar ein paar Mal Zeit zum Fotoshooting...

Nach dem Canyon fuhren wir auf verlassenen, nun ebenen Landstraßen in westlicher Richtung weiter bis Oraison und weiter in Richtung Apt, das wir als Mittagsziel auserwählt hatten.
Und nochmal...PerspektivenWegen des nach Forcalquier einsetzenden Regens fuhr Peter wieder in die Stadt zurück, um gleich hier die Mittagsrast einzulegen. Ein Teil unserer Gruppe übersah das Umkehrmanöver in einem großen Kreisverkehr, aber dank unserer Handys waren wir bald wieder vereint und kehrten dann vor 12 Uhr im Restaurant Le Commerce am Stadtplatz ein, in dem wir im 1. Stock einen Platz fanden (M). Auch hier bediente uns eine fleißige und freundliche Kellnerin und wir aßen das angebotene Mittagsmenü mit Salat, einem - trotz 'Well Done' - blutigen und zähen Steak, und Eis zum Nachtisch.

Raus aus den BergenAuf der weiteren Strecke durften wir unsere Regenausrüstung auspacken, der Regen ließ aber bald wieder nach und wir umfuhren Avignon bei wieder trockenem Wetter. Bei einer Tankpause (T2) wählten wir das Hotel Ibis Alès als heutiges Tagesziel aus. Peter verwechselte das auf Wegweisen beschilderte Arles mit Alès und so drehten wir eine Besichtigungsrunde durch den Ort, bevor wir die richtige Ausfahrt fanden. Bei einer nachfolgenden Lulupause parkte Gerhard seine XX etwas unsanft ein - der Umfaller hatte ein paar Kratzer und verbogene Lenker sowie Bremsgriff zur Folge.

Die Notrast wegen des Regens...Etwa 20km vor Alès ließen dunkle, tiefhängende Wolken nicht gutes erahnen - guten Mutes fuhren wird trotzdem gut verpackt in Regenkleidung geradewegs in das heftige Unwetter mit Starkregen und Sturmböen hinein, nirgendwo war ein Unterstand zu entdecken, erst 5km vor dem Ziel fanden wir einen trockenes Plätzchen bei einer Kneipe neben der Straße. Nach zwei Bierchen hatte der Regen wenigstens etwas nachgelassen und wir fuhren das kurze Stück im Regen bis zum Hotel Ibis (N) weiter. Zum Glück gabs dort für €2,75 einen trockenen Garagenplatz für unsere Bikes. Patschnass bezogen wir nach 19 Uhr die schönen Zimmer (€65 für zwei Personen ohne Frühstück) und verteilten unsere vor Nässe triefenden Sachen zum Trocknen.
...nützten wir für ein BierchenMangels Föhn mussten wir die Lampen als Wärmequelle verwenden. Unsere elektronischen Helferlein hatten teilweise Schaden genommen, Prinzis Handy und Pocki wurden völlig durchnässt, weil er den Regenschutz des Tankrucksacks vergessen hatte und Poldys Pocki wollte nicht mehr mit der nassen SIM-Karte zusammenarbeiten.

Einige Bierchen in der Hotellobby im nunmehr trockener Kleidung ließen die Nässe schnell vergessen. Nach einem ausgiebigen Besichtigungsrundgang durch die Stadt mit den auffälligen Brunnen ließen wir uns im English Pub zum Abendessen nieder. Neben den vielen verschiedenen französischen Salaten gab es auch Pizzas. Prinzi hatte wieder Pech mit der französischen Küche - die Spaghetti mit dem rohen Ei wollten ihm einfach nicht munden...

KirchenfestungEiner der Brunnen am Stadtplatz von AlesLeider vermieste uns der nach kurzer Zeit einsetzende, dröhnende Karaokegesang den weiteren Verbleib, sodass wir gleich nach dem Essen das Lokal verließen. Wir fanden dann auch keine andere Bar, die uns gefallen hätte - aber im Hotel nahmen wir noch ein Gutenachbierchen zu uns.

Statistik: 396km in 5h43min Fahrzeit, Schnitt 69,3km/h, Reisezeit 12h

Unser Frühstückskaffee in ClermontFahrtroute Samstag 1. JuniFreitag, 1. Juni: Durch Regen und Hagel zu den Pyrenäen

Die für 7 Uhr geplante Abfahrt verzögerte sich etwas, weil Gerhard noch den Lenker seines Bikes richtete und den Bremsgriff ausbog. Dafür blieb für den Rest Zeit für einen Kaffee. Nach 730 Uhr gings dann los in Richtung Westen. Heute übernahm Adi die Navigation, da Peters Pocki streikte. Wir wagten bei Anduze einen kurzen Abstecher in die Richtung Norden liegenden Berge, wegen der dunklem Wolken änderten wir aber bald wieder die Richtung und erreichten über den Col Du Rèdarès (381m - P1) St-Hippolythe-du-Fort, wo wir Peter verloren.
...rund um unsWieder diese Regenwolken...PoldyDa ja sein Pocki nicht funktionierte, dauerte es etwas, bis wir wieder zusammenfanden. Bei Sonnenschein setzten wir unsere Fahrt über den Col de la Cardonille (330m - P2) bis Clermont fort, wo wir im Cafe des Negociants vor 10 Uhr zum Frühstück einkehrten. Da uns der Kellner nur Getränke anbieten konnte, holten wir uns in der Bäckerei um die Ecke Croissants und Baguettes, die wir zum Kaffee verzehrten. Über eine etwas eintönige Landstraße kamen wir nach einer Tankpause (T1) nach St-Pons, wo sich das schlechte Wetter wieder mal meldete. Bei Sonnenschein regnete es leicht und wir fuhren mit Regenausrüstung weiter. Adi fand im Ort ein Lokal, mit Garage für unsere Bikes, die Mehrheit stimmte aber fürs Weiterfahren, da sich der Regen wieder verzogen hatte.
SpeisekarteSalattellerBeim EssenHostellerie Les Pedres FolderBei St-Amans-Soult wurde der Regen sehr stark und wir ließen uns nach 12 Uhr im Restaurant  Hostellerie Les Cedres zum ausgiebigem, viergängigem Menu Touristique um €15 nieder. Unsere Bikes hatten wir im nahen Buswartehäuschen untergestellt.
Das Essen wurde uns im Kaminzimmer, das intensiv nach dem Duft aus dem automatischen Bedufter roch, von einer strengen, aber freundlichen Dame serviert. Das Essen hat allen sehr gut geschmeckt, nur die Gänseleberpastete fand geringe Zustimmung.

Vor Foix - im Hintergrund die PyrenäenKnapp zwei Stunden später wären wir zum Weiterfahren bereit gewesen, aber es hatte wieder Regen eingesetzt und so orderten wir noch einen Kaffee. Da es auch danach noch etwas regnete, warteten wir im Wartehäuschen noch etwas. Bis Mazamet blieben wir dann auch trocken, aber auf den Pass nach Les Salvis (760m - U) erwischte uns ein heftiges Unwetter mit extrem starkem Regen und sogar Hagelkörnern, so dass die Straße ganz weiß war. Der Spuk war aber nach kurzer Zeit wieder vorbei und wir entschlossen uns nach längerer Diskussion zur Weiterfahrt nach Foix. Am Rande einer dichten, dunklen Wolkenfront fuhren wir an Carcassone vorbei in flotter Fahrt quer durchs Land, so dass unsere Sachen großteils bald wieder trocken waren. Das letzte Stück auf der Schnellstraße holte uns der Regen fast wieder ein, durch kräftiges Drehen am Gasgriff entkamen wir dem Nass von oben aber bis in die Stadt.
Hotel L`Echauguette VisitenkarteErst beim einchecken im **Hotel L`Echauguette (N) nach 17 Uhr wurden wir wieder etwas nass. Die Zimmer um €40 (für 2 Personen ohne Frühstück) waren alt und eng, aber sauber. Nach einem Bierchen in der Bar wollten wir noch einen Spaziergang zur Burg machen, wegen des wieder einsetzenden Regens zogen wir dann aber das Restaurant L`Henri IV vor. Hier bediente uns ein freundlicher und fleißiger Kellner, allerdings wurde dieser erst, als er sich als maskulin aussehende KellnerIN entpuppte, für uns Männer so richtig interessant...

Restaurant L`Henri IVDie Festung in FoixGlockenturmNach dem Essen und einigen Litern des Hausweins in Rot und Weiß wechselten wir gegen Mitternacht in die Karaokebar nebenan. Nur Peter ging gleich zu Bett, und hat damit die wirklich sehenswerte Darbietung von Gerhard und Prinzi mit Eleila und anderen Hits versäumt...

Statistik: 351km in 5h5min Fahrzeit, Schnitt 69,0km/h, Reisezeit 9,5h

Wie hatten damit nach 5 Tagen und mehr als 2000km in 28 Stunden Fahrzeit die Pyrenäen erreicht. Das war doch um einiges länger als zur gedachten 3 Tage, das teilweise aber auch durch die pannenbedingte Verzögerung verursacht wurde.

Unser Hotel in FoixFahrtroute Samstag 2. JuniSamstag, 2. Juni: Andorra

Der geplante Start um 7 Uhr verzögerte sich heute wieder, diesmal aber bedingt dadurch, dass die letzten erst nach 2 Uhr ins Bett gekommen sind.
Peter ließ die Ladekabel seines Pockis im Hotel liegen - dank seiner französischsprechenden Schwester hat er diese nach gut 4 Monaten und zahlreichen Urgenzen per Telefon und Fax doch wieder bekommen (€12).

Schnee auf den BergenEs wird immer kälter 2°CAuffahrt auf den Pas de la CasaEs hatte die ganze Nacht durchgeregnet, aber jetzt zeigte sich, wenn auch bei etwas frischen Temperaturen, die Sonne. Peter versorgte uns mit frischen Croissants vom nahen Bäcker und wir starteten dann um 730 Uhr angeführt von Adi in Richtung Andorra. Bei Tarascon mussten wir trotz des hohen Preises von fast €1,40 je Liter nochmals tanken (T1), in einem Anflug von 'Geiz ist geil' füllten wir in Aussicht auf das billige Andorra die Tanks allerdings nicht ganz voll...

Ein Kirchlein in AndorraBergidylleKurzer halt zum Aufwärmen-3°C am Pas de la CasaSchiortVor dem Anstieg nach Andorra zog dichter Nebel auf, was sich auch gleich mit niedrigeren Temperaturen bemerkbar machte.
Die extreme Härteprüfung galt es aber erst am Pas de la Casa (2408m - P1) zu bestehen. Bei -3°C und Raureif auf den Bergspitzen waren die Finger im Nu eisig kalt, zum Glück schneite es wenigstens nicht...

Beim reifnedealerEin Kran nach dem anderenBeim Tanken in Encamp (T2) auf 1300m war mit 8°C aber schon wieder erträglich, die Spritpreise lagen dort mit €1,023 in Bereich wie zuhause. Andorra selbst besteht jetzt im Frühling fast nur aus Baustellen, unzählige Kräne errichten ein Schihotel neben dem anderen.

In Andorra La Vella ein passendes Frühstückslokal mit Parkplatz zu finden, war gar nicht so leicht. Nach mehreren Runden durch den Ort, einer Irrfahrt im Tunnel inklusive Umkehren darin, was zu zahlreichen Blitzern von Fotokameras und einer Lautsprecherdurchsage führte, leitete uns Adi nach 10 Uhr doch noch zu einem Parkplatz.
Am Col de Canto - endlich wieder wärmerIm Hotel L'Isard bekamen wir Kaffee, Croissants und auch Sandwiches. Adi und Peter machten sich sogleich auf, um Mitbringsel für die Daheimgebliebenen zu besorgen, der Rest suchte nach dem Frühstück einen Reifenhändler. Auf der Suche nach dem führte uns auch Peter nochmals durch den Tunnel - der muss wohl etwas anziehendes an sich gehabt haben, diesmal aber ohne Umkehren, aber ebenfalls mit zahlreichen Blitzern.

Den Händler fanden wir aber dann doch noch. Während das Bike vom Franz mit neuen Reifen versorgt wurde, die hier in etwa das Gleiche kosteten wie zuhause, blieb noch Zeit zum Shoppen.
Wunderschönes Landschaftfoto vom FranzGegen 13 Uhr waren wir dann aber endlich wieder auf dem Weg in die Berge. Die befürchteten Probleme an der Grenze wegen der Vergehen im Tunnel blieben aus - vielleicht bekommen wir da ja noch Post aus Andorra...

Nachdem wir den zähen Verkehr (dieser war allerdings noch gar nichts im Vergleich zu dem Endlosstau auf der Gegenfahrbahn) raus aus dem Fürstentum überwunden hatten, gings auf traumhafter Straße über den Coll del Canto 1725m - P2) bei sonnigem, aber sehr windigem Wetter nach Sort. Auf der weiteren Straße Richtung Norden kamen uns wegen eines Rennens zahlreiche Radrennfahrer entgegen. Nach 15 Uhr kehrten wir in Llavorsi im Hotel Lamoga  zum Mittagessen ein.
Am Port de la BonaiguaZu unserer Verblüffung mussten wir erst mal 15min warten, bevor wir die Bestellung aufgeben konnten. Erst dann durften wir eines der beiden Menüs, entweder mit gekochten Schweinsripperl oder mit einem Steak, bestellen. Nach 16 Uhr konnten wir nach dem Verzehr der drei Gänge unsere Reise fortsetzen. Nun stand der von der Straße her sehr holprige und sandige Port de la Bonaigua 2072m - P3) auf dem Plan, ab dem Tunnel bei Vielha wurde die Straße wieder besser und wir überquerten nach einem Tankstopp bei Sarroqueta (T3) noch den Coll de Espina (1407m - P4) und den Coll de Fadas (1470m - P5).
Das Highlight des Tages bildete aber das anschließende wunderschöne Tal Valle de Bardajl (T), dem wir einstimmig vier Sterne verliehen: eine traumhafte, einwandfreie Straße, die sich in Kurven ohne Ende durch das Tal windet - einfach toll!

Ein Bierchen im Burghof...und Richtung StauseeBlick in den BurghofGerhard und Adi am Torre de AinsaTorre de Ainsa Geschichte - kommt mir spanisch vor...Die Fortsetzung der Straße über den Coll de Foradada (1020m - P6) bis Ainsa entpuppte sich im Gegensatz dazu als autobahnartig ausgebaute Raserstrecke.

Im Ort führte uns Franz nach 19 Uhr sogleich auf die Festung. In den beiden Hotels dort war aber leider wegen des Wochenendes nur mehr ein Zimmer frei, ein Bierchen im Gastgarten vom Restaurante Plaza Mayor im Burghof hat uns aber nach dem anstrengenden Tag sehr gut geschmeckt. Adi und Gerhard besichtigten vorher noch den Torre de Ainsa.

Im Ort selbst fanden wir zwei passende Hotels, als Problem stellte sich die Einigung auf eines der beiden heraus - der erste Anflug von Lagerkoller machte sich bemerkbar...

Hotel Pirineos FolderHostal Pirineos VisitenkarteDie Mehrheit stimmt für das Hostal Pirineos (N), das €21 pro Person ohne Frühstück kostete. Die da zur Verfügung stehende Garage sprach für diese Wahl - nur unser Hotelguide und Peter hatten etwas Pech: das einzige Fenster ihres Zimmers führte in einen lauten, stickigen Innenhof...
Gerhard fand beim Einchecken einen Autoschlüssel und gab ihn bei der Rezeption ab - dass dieser Poldy gehören könnte, daran hat niemand gedacht - auf Anfrage per Fax wurde dieser aber per Nachnahme (€7) prompt nach Hause zugeschickt!

Abmarsch zum AbendessenBei einem Bierchen im Gastgarten vor dem Hotel glätteten sich die Wogen bald wieder und wir machten uns auf die Suche nach einem Restaurant. Nach längerer Suche kehrten wir im Hotel-Restaurante Ordesa bei der nördlichen Ortseinfahrt ein. Der geschäftstüchtige Chef des Hauses ließ uns im übervollen Lokal sogleich einen Tisch aufstellen, den wir aber nach kurzer Zeit mit einem frei gewordenen Platz eintauschten. Wir ließen uns das von der tüchtigen Kellnerin servierte Menü Laboral um €12 mit Salat, Paella mixta (das in der Pfanne servierte spanische Nationalgericht, mit durch Safran gelbem Reis, Hühnchenfleisch und Meeresfrüchten) mit einem Cerveza (Bier, €1,50 für das Seiterl Estrella Damm in der Flasche), Vino Marca (Hauswein) und Sangria schmecken. Poldy erwischte eine Käsepizza, von der er aber nicht so begeistert war.

...SangriaDazu Bier und ...Unsere Paella mixtaNachdem wir uns per Abstimmung wieder auf 7 Uhr als Startzeitpunkt geeinigt hatten, gingen wir gegen Mitternacht zu Bett. Nur Adi und Gerhard wechselten noch in die Bar gegenüber, in der die beiden mit einem altertümlich aussehenden Wuzzler (Spieler aus Keramik, zur Mitte fallendes Spielfeld) ein Match spielten.

Statistik: 389km in 5h49min Fahrzeit, Schnitt 66,9km/h, Reisezeit 11,5h

El Formigal vor dem Puerto de El PortaleFahrtroute Sonntag 3. JuniSonntag, 3. Juni: Über die Pyrenäen und retour

Der für 7 Uhr geplante Start verzögerte sich wieder, diesmal, weil die Rezeption noch nicht besetzt war, und wir damit die Rechnung nicht bezahlen konnten und auch nicht an die im Keller versperrten Bikes rankamen. Zum Glück hatte die Bar des **Hotel Sanchez gegenüber - das war die zweite Variante zum Übernachten - schon offen und wir versorgten uns mit Kaffee und Croissants. Dabei konnten wir den partiell auch heute wieder aufkeimenden Unmut, über den frühen Startzeitpunkt, besänftigen...
Im Tal Valle de SerrableUm 730 Uhr tauchte unser Hausherr auf und wir beglichen die Rechnung. Dann hätten wir losfahren können, wenn da nicht das Problem mit Peters Bike gewesen wäre: die Batterie war völlig leer, erst nach mehrmaligem Anlaufen sprang die Kiste an. Später stellt sich heraus, dass der feucht gewordene Ladestecker des Pockis die Batterie ausgesaugt hatte.

Über den Puerto del Sarrablo (1294m - P1) erreichten wir bei Sonnenschein das einsame und endlos lange Tal Valle de Serrable. Vor der rasanten, kurvigen Auffahrt zum Puerto de El Portale (1794m - P2) tankten wir in El Formigal nochmals billig in Spanien (T1). Auf der französischen Seite überholten wir dann den Großteil einer großen spanischen Bikergruppe, die an der Tankstelle an uns vorbeigetuckert war.
Kirche in larunsPause in LarunsRast unter der StaumauerWegen des sonnigen Wetters waren am Sonntag viele spanische Biker unterwegs, und das durchwegs auf BMW-Motorrädern, die in Spanien einen großen Marktanteil haben dürften.
Die Spitze schafften wir allerdings nicht ganz, weil wir unter der Staumauer eine Rastpause einlegten. Ein Stück weiter in Laruns fanden wir uns auf der Terrasse der Bar Creperie Central gegen 1030 Uhr zum Frühstück ein (F).

Am Col de Marie-BianqueWeiter gings über den ganz neu asphaltierten Col de Marie-Bianque (1035m - P3), bei dessen Auffahrt Peter in einer Rechtskehre eine Abkürzung nahm, dann aber im tiefen Schotter am Feldweg stecken blieb. Dank seiner langen Beine blieb der Ausritt ohne materielle Folgen.
Es folgte mit dem Col de Ichère (680m - P4) ein kleinerer Pass. Die geplante Rückfahrt nach Spanien über die Pyrenäen ließen wir wegen der dunklen Wolken in dieser Richtung bleiben und fuhren stattdessen weiter ins Landesinnere. Am Ortsplatz von Mauleon ließen wir uns nach 12 Uhr auf der Terrasse des Cafe de L'Europe zum Mittagessen nieder (M). Die schon wieder freundliche Französin (wir müssen wohl unsere Meinung über Frankreich revidieren) servierte uns verschiedenste Salatvariationen und köstliche Desserts.

Auch Kühe gibts auf der AlmAm Berg der GreifvögelDie weitere Reise führte uns auf schmaler aber gut befahrbarer Straße durch einsame Wälder auf eine Alm bei Ahusquy, auf der neben Kühen und Eseln unzählige Greifvögel wie Adler und Falken zu beobachten waren (A). Ab dort wurde die Straße schlechter und wir holperten endlos lange über den Col de Haitza (782m - P5) und den Col de Burdincurutcheta (1135m - P6). Die nachfolgend Pässe Col Heguichouri (1284m - P7) und Col Bagargui (1327m - P8) luden im Gegensatz dazu wieder zum Rasen ein und auch auf dem Weg nach Spanien über Col de Erroymendi (1362m - P9) und Port de Larrau (1573m - P10) ging es flott weiter.
Festung MajonesRast vor dem Col BagarguiBei Esaparza legten wir nach 16 Uhr bei einer Tankstelle eine längere Rast ein (T2). Ein Stück weiter kamen wir an einem Bikerunfall vorbei, der uns zu denken gab. Auf einem geraden Straßenstück war ein Spanier, natürlich auf einer BMW, links von der Straße abgekommen und lag neben seinem Bike. Da schon Hilfe vorort war, fuhren wir weiter über die traumhaft ausgebaute Straße voller Kurven über den Puerto de las Coronas (951m - P11). Die weitere Strecke war ein totaler Fehlgriff, die ersten 5km waren voller Schotter und der Rest von fast 30km eine einzige Holperpiste.
Kornfelder in der MondlandschaftUnsere Wiener 'Freunde'Ort vor JacaDie wunderschöne Landschaft entschädigte uns wenigstens ein bisschen für die Strapazen - von den tollen Felsformationen gibt es aber leider keine Fotos, weil Peter einfach daran vorbeigefahren war....

Auf dem Weg zu unserem heutigen Tagesziel, der Stadt Jaca, trafen wir bei einem Fotostopp zwei im Wiener Slang sprechende Landsmänner, die auf Harley und BMW schon durch ganz Spanien und Portugal gereist waren.
Endlich Schluss für heuteNatürlich nutzen wir den Stopp auch zum Pinkeln - bei einer solchen Tour muss dauernd irgendwer mal austreten, das wird zur Gewohnheit, so wurde unser bestes Stück schon ganz geschmeidig, wie Gerhard es ausdrückte...

In Jaca parkten wir uns gegen 19 Uhr nach einer Rundfahrt gleich im Zentrum ein.
Wir brauchten nach der anstrengenden Tagesetappe dringendst ein Bierchen, das wir im Gastgarten der Cafeteria Ulzama zu uns nahmen.

Franz und Prinzi wählten aus den umliegenden Hotels das schöne **Hotel Mur zur Übernachtung aus, das wir in der gewohnten Belegung bezogen (€53,50 für zwei Personen inklusive Frühstück).

Blick vom Balkon auf unsere BikesHotel Mur FolderHotel Mur VisitenkarteBeim abendlichen Rundgang durch die Stadt hielten wir nach einem ansprechenden Restaurant Ausschau. Das erste direkt beim Hotel gelegene wollte uns nach längerer Überlegungszeit wegen der fortgeschrittenen Stunde nichts mehr kochen, das nächste schien bei Einheimischen sehr beliebt zu sein, war aber hoffnungslos überfüllt, so landeten wir in der Cafeteria Burnau, deren lautstarker Chef - ein Fan vom österreichischen Fußballer Anton Porter (Toni Polster) - keinen vertrauenserweckenden Eindruck machte. Das Essen mit Salat, Hamburger (Fleischlaibchen) und Kalimari war aber trotz der etwas eigenwilligen Kombination mit Spiegeleiern ganz in Ordnung.
Vor dem In-RestaurantEin eiskaltes San Miguel - serviert im gefrohrenem GlasAbendessen bei Anton Porter FanDas SanMiguel (Bier) um €3,75 für die Halbe und der Aufschlag von €4,50 für die Bedienung auf der Terrasse erinnerten uns dann doch wieder etwas an Terroristennepp.

Poldy und Prinzi hat das Essen so geschafft, dass sie nach 22 Uhr schon zu Bett gingen, der Rest gesellte sich noch zum überfülltem Restaurant, um beim Stehtisch vor dem Lokal mit einer Flasche Rioja den lauen Abend ausklingen zu lassen. Unsere Nachtschwärmer Adi und Gerhard vergnügten sich anschließen noch in einer leeren Bar.

Statistik: 441km in 6h25min Fahrzeit, Schnitt 68,7km/h, Reisezeit 11,5h

...SchinkenFrühstück im Rittersaal mit...Fahrtroute Montag 4. JuniMontag, 4. Juni: Ein Tag im Regen

Heute nahmen wir uns mal Zeit für ein ausgiebiges Frühstück, das wir im Rittersaal des Hotels ab 730 Uhr genossen. Das Buffet war breit gefächert, sogar eine Schweinsstelze war vorhanden. Voller Elan wollten wir in den Bikertag starten, wurden aber abrupt durch das nicht entfernte Bremsscheibenschloss vom Franz gestoppt. Er kippte mit seinem Bike auf das daneben geparkte Motorrad, dessen Alarmanlage auch gleich den Besitzer herbeiholte.
Ein Blick in die BergeBeschreibung GeisterbahnhofAm geisterbahnhof Canfranc-EstacionMit den €100 für den beschädigten Rückspiegel und den Blinker kam er sehr glimpflich davon. Los gings in Richtung Puerto de Somport (1650m - P1) in Richtung Frankreich. An dessen Fuß machten wir einen kurzen Sightseeingstopp beim Geisterbahnhof bei Canfranc-Estacion - einem riesigen Gebäude, das wegen der nie in Betrieb gegangenen Bahnlinie nach Frankreich keine Funktion hat. Momentan wird das Gebäude gerade generalsaniert, weswegen davon nicht so viel zu sehen war. Eigentlich wollten wir vor Frankreich noch einmal billig tanken, es lag aber keine Tankstelle mehr am Weg, dafür begrüßte uns ab der Passhöhe dichter Nebel mit höchstens 10m Sichtweite, so dass wir nur mehr sehr langsam weiterkamen.
Ich könnte Bäume ausreißen...Wieder raus aus dem NebelPeters Vorschlag, wegen des schlechten Wetters gleich wieder durch den Tunnel nach Spanien zu flüchten, wurde abgelehnt. So tuckerten wir bei zeitweise leichten Regen ins Landesinnere bis Arudy, wo wir vor einem Erdrutsch, der gerade weggeräumt wurde, etwas warten mussten. Die weiteren hohen französischen Pässe in Richtung Osten ließen wir wegen der dunklen, tiefhängenden Wolken links liegen und erreichten über das regnerische Laruns , wo wir am Vortag noch in der Sonne gefrühstückt hatten über den Puerto de El Portale (1794m - P2) wieder Spanien. Gleich bei der ersten Tankstelle nach der Grenze (T1), die Peter nur mit viel Glück und extrem sparsamer Fahrweise erreichte, tankten wir sogleich unsere Bikes auf und kehrten gegen 1130 Uhr auf ein Getränk zum Aufwärmen ins angeschlossene Restaurant ein.

RegenimpressionenZwangspause drückt auf die StimmungEine der vielen BaustellenampelnDie weitere Reise führte uns bei nun trockenem Wetter über den schönen Puerto de Cotefablo (1423m - P3). Ab dort wurde das Wetter immer schlechter und bei Asin de Broto erwischte uns die Gewitterfront in voller Breite. Zum Glück war da gerade ein Buswartehäuschen und so blieben wir fast trocken, mussten aber über eine halbe Stunde warten, bevor der Starkregen wieder nachließ. Das Warten hatte sich aber ausgezahlt, auf der weiteren holprigen Strecke über Ainsa - da hatten wir zwei Tage zuvor genächtigt - und auf der perfekt ausgebauten Straße bis El Grado wurde es immer sonniger und richtig heiß (25°C), so dass wir die Regenausrüstung erst mal einpacken konnten.

Vor TrempDa Prinzis Hinterreifen bedenklich glatt wurde, beschlossen wir, in der nächsten größeren Stadt auf unserer Route, in Tremp nach einen Reifenhändler zu suchen. Dieser schickte uns nach Andorra, da er keine Bikereifen lagernd hatte. Wir tankten (T2) und setzen unsere Fahrt in Richtung La Coma, wo sich laut einem Reisebericht aus dem Internet, ein sehr schönes Hotel befinden sollte, fort. Prinzi und Gerhard wollten vorher noch schnell nach Andorra fahren, um sich neue Reifen aufziehen zu lassen. Die nächste Gewitterfront, die uns bei Isona voll erwischte, machte diesen Plan aber zunichte. In strömenden Regen fanden wir ein Restaurant, wegen der fortgeschrittenen Stunde gabs aber nichts mehr zu essen. Anstatt auf Adi zu hören und nach Tremp zurückzufahren um dort zu übernachten, fuhren wir über die toll ausgebauten Pässe Coll de Faidella (1250m - P4) und Coll de Boixols (1380m - P5) direkt in die Gewitterfront hinein. Es schüttete wie aus Kübeln und wir legten die 35km bei Blitz und Donnner im Schneckentempo zurück.
Festung in La SeuZum Abendessen in La SeuTotal demotiviert kamen wir im anderen Tal an und beschlossen, auf der weiteren Strecke nach La Seu so bald wie möglich ein Zimmer zu suchen. Peter wählte nach weiteren 25km im Regen so um 18 Uhr das Hotel Alto Segre direkt neben der Straße zum Übernachten aus (€52,48 für zwei Personen inklusive Frühstück). Alle außer Adi stimmten dafür, hier zu bleiben, er wollte das kurze Stück bis in die Stadt weiterfahren. Andere wieder hätten lieber schon viel früher ein Zimmer gesucht - als Guide hat man's oft wirklich nicht leicht...

Adi wechselte sofort zur Bar, um seinen Frust mit ein paar Bierchen hinunterzuspülen. Später trafen wir uns alle dort und beschlossen, mit dem Taxi in die Stadt zu fahren.  Die Fahrt kostete uns zweimal €8, dafür hatten wir eine breite Auswahl an Restaurant. Beim Rundgang durch die Stadt suchten wir uns das Restaurant Casa Nostra zum Abendessen aus, in das ein Schläfer aus dem moslemischen Umfeld, gerade eine Gasflasche trug...

Warten auf die SteaksDa das Lokal erst um 2030 Uhr öffnete, kehrten wir noch in einer Bar zum Pinkeln (das gemeinschaftliche Austreten setzte sich auch am Abend fort) und auf ein bis zwei Estrella ein.

In unserem Restaurant werkte eine fleißige Kellnerin, die neben dem Bedienen der Gäste auch noch riesige Steaks am Holzkohlengrill zubereitete. Alle wollten ein Steak haben, es gab aber nur mehr vier. Trotz 'Well Done' waren diese wieder sehr roh zubereitet, speziell aus dem vom Poldy rann auch noch nach nochmaligem zurückschicken auf den Grill, das Blut raus, so dass es für ihn ungenießbar war. Unsere Steakesser aber waren begeistert, auch wenn das Fleisch doch etwas zäh und fett war.
Steak - Medium bis rohVon der Nachspeise, unter anderem mit köstlichen Schokkokugel, waren wir dann aber alle begeistert. Als Dank für die Organisation der Tour haben wir Peter das Abendessen bezahlt.

Nachdem sich das Lokal geleert hatte, und auch der Schläfer - wieder mit Gasflasche - und die böse dreinschauende Mama das Lokal verlassen hatten, brachen wir auch auf, um in eine Bar einzukehren. Anscheinend hatten in dem Nest gegen Mitternacht aber bereits alle Lokale geschlossen, auch Taxis waren keine mehr aufzutreiben. So machten sich Franz und Peter zu Fuß auf den Weg nach Hause - die Richtung fanden sie durch mehrmaliges Rückfragen bei Autofahrern. Nach knapp einer Stunde Fußmarsch hatten Sie das Hotel ereicht.
Nachtstimmung in La SeuDer Rest fand doch eine offene Bar, wo wir wenigstens noch Dart spielen konnten. Etwas später machten wir uns auch auf den Heimweg. Auch wir konnten kein Taxi auftreiben, die aufgehaltenen Polizeistreifen wollten uns trotz hartnäckiger Diskussion auch einfach nicht mitnehmen. Gerhard versuchte sein Glück in einem ****Hotel am Weg, der Portier dort rief aber sogleich die Streife an, die uns wieder zu Fuß weiterschickte - das Sternchen als Andenken haben wir am weiteren Weg verloren.

Statistik: 445km in 6h15min Fahrzeit, Schnitt 71,2km/h, Reisezeit 9,5h

Morgenbesuch von der PolizeiFahrtroute Dienstag 5. JuniDienstag, 5. Juni: Fahrt zum Zug

Franz und Peter waren vor 8 Uhr die ersten beim Frühstück und wunderten sich über die anwesenden Polizeistreifen, die uns intensiv beäugten - wir wussten ja nichts von der nächtlichen Begegnung. Bis der Rest aufgestanden war, hatten sich die Polizisten bereits verzogen.

Peters Pocki funktionierte nach der Trocknung auf der Lampe im Bad auch wieder und um 830 Uhr waren wir bei bewölktem aber trockenem Wetter unterwegs in Richtung Andorra.
Trocknen der HandschuheParkverbot in AndorraWir landeten wieder bei den gleichen Reifenhändlern, Prinzi versucht noch, die beiden gegeneinander auszuspielen, was aber nicht so recht gelang.

Während auf die Motorräder von Gerhard und Prinzi neue Michelin-Reifen montiert wurden, kehrten wir im Hotel nebenan auf einen Kaffee ein.
Nach 1030 Uhr konnten wir unsere Fahrt fortsetzen. Vor der Grenze tankten wir bei Soldeu (T1) und erklommen den uns schon bekannten Pas de la Casa (2408m - P1) - heute war es um 10°C wärmer und damit leicht erträglich.
Zwnagspause bei einer StraßensperreWohin nun?...Andorra...von...Abschied...Weiter gings über den Col de Puymorens (1920m - P2) und Col de la Perche (1579m - P3) in Richtung Narbonne. Da wir bis zur Verladung nicht mehr viel Zeit hatten, wählten wir die direkte Route mit der Schnellstraße und der Autobahn. Zusätzlich aufgehalten wurden wir von einer sprengungsbedingten Straßensperre, so blieb uns gerade mal Zeit für zwei Pinkelpausen.
Verladung...und wirDer noch leere Autozug...Warten aufs VerladenDie Autobahn bis Narbonne war mit €1,90 für 50km wesentlich billiger als in Italien. Adi leitete uns geführt von seinem Navi nach einer Achterbahn-Rundfahrt bei der Autobahnabfahrt direkt zur Autoverladestelle, wo wir nach 14 Uhr ankamen (Z).
In der Wartezeit bis zur Verladung durften wir Halteschlaufen für das Verzurren am Waggon an unseren Bikes anbringen, das Gepäck ließen wir gleich bei der Einfahrt zurück, um uns das Zurückschleppen zu ersparen.
Sauf Bus...Adi besorgte flüssige und feste Verpflegung für den ZugBrasserie-Restaurant Le '89'Bei der Verladung im unteren Teil des Autowaggons hieß es 'Kopf einziehen' - der ist sehr niedrig!
Der Trubel bei der Verladung erinnerte uns stark an das Chaos, das bei den Fährverladungen immer herrschte. Die machen das mindestens einmal die Woche, und trotzdem gewinnt man den Eindruck, dass es das erste Mal ist...

Per Bus wurden wir zum Bahnhof chauffiert wo wir uns gleich im der Brasserie-Restaurant Le '89' auf ein Bierchen in der Sonne niederließen.
Noch schnell ein Häppchen am Bahnsteig...Ein TGV im Bahnhof von NarbonneDie asiatisch stämmige, eifrige Kellnerin brachte uns aber auch diverse Häppchen zum Essen - nur mit dem Baguettes war sie sehr sparsam.
Diesmal haben wir Adi als Danke für die Organisation eingeladen.

Um zu Verhindern, dass wir im Zug hungern oder dursten müssen, organisierte Adi vor der Abfahrt um 1737 Uhr in der Pizzeria gegenüber in Rekordzeit gekühlte Bierchen, eine Flasche Wein und einige Pizzas , die wir gleich beim Einsteigen in den Waggon verzehrten.
...in Richtung Heimat... und dann gehts los...Dort waren wir in zwei schönen Schlafwagenabteilen untergebracht, die sich durch das Beiseiteschieben der Trennwand verbinden ließen.

Von der Zugbegleiterin bekamen wir Wasser und auch ein kleines Fläschchen Rotwein, das so wie das Frühstück im Preis von €227 inkludiert waren. Vom Speisewaggon gleich nebenan holten wir uns später flüssigen Nachschub. Den weiteren Abend verbrachten wir mit der Körperpflege - in jedem Waggon gab es eine Brause, schlafen, Geplauder,...

Franz wollte ganz hoch hinausEin Fläschchen WeinSpäter wechselten wir in den Speisewaggon, in dem bis zum Verlassen des französischen Staatsgebiets Rauchverbot herrschte. Punkt 22 Uhr strömten plötzlich alle Süchtigen in den Nichtraucherteil des Waggons, wo dann seltsamerweise das Rauchen erlaubt war.

Nach Sperrstunde um 24 Uhr begaben wir uns zu Bett, was sich wegen gröberer Probleme beim Schließen der Trennwand und beim Herunterklappen der unteren Betten etwas verzögerte.

Statistik: 256km in 3h32min Fahrzeit, Schnitt 72,5km/h, Reisezeit 6h

Stärkung am Münchner BahnhofDB FahrkarteMittwoch, 6. Juni: Wieder Zuhause

Die Nacht verbrachten wir mit mehr oder weniger mit Schlaf, während der Zug über Paris Kornwestheim bei Stuttgart entgegenfuhr. Hier verließ die erste Partie den Zug, der zweite Ausstiegspunkt war München-Ost. Zuvor stand der Zug aber vor München mal eine halbe Stunde auf offener Strecke und im Münchner-Hauptbahnhof fast 45 Minuten, was wir zum Kauf von Leberkässemmeln im Shop am Bahnsteig nützten.
Startklar in SalzburgFotorästelrallyeDie aufkommende Langeweile versuchte Gerhard mit einer Fotorätselrallye zu ersticken.

Pünktlich um 1351 Uhr erreichten wir Salzburg, bis wir die Abladestelle erreichten und unsere Bikes startklar wiederhatten, dauerte es noch etwa eine halbe Stunde.

Gleich bei der Tankstelle nach der Verladestelle tankten wir unsere Bikes auf. Franz und Peter fuhren gleich auf der Autobahn heimwärts, der Rest zog ein Runde durchs Seengebiet mit dem Mondsee, Attersee, Traunsee.

Fazit

Prinzis Hornet 600Obwohl uns der Wettergott diesmal nicht so gut gesonnt war, war es doch ein toller Motorradurlaub. Wir waren eine harmonische Bikergruppe, es gab keine gröberen Unstimmigkeiten und keine Wartezeiten. Die Aufgabenteilung mit Franz und Prinzi als Hotelguides, Franz als Lokalguide, Adi und Peter als Tourplaner hat sehr gut geklappt.

Von Frankreich haben wir heuer einen ganz anderen Eindruck gewonnen, der sich auch in Spanien fortgesetzt hat: Das Essen war durchwegs sehr gut, es gab meist eine große Auswahl mit verschiedenen Salaten und Hauptspeisen zu einem angemessenen Preis und mit freundlicher Bedienung. Wasser und Baguettes sind inkludiert, ohne dass ein Couvert bezahlt werden muss.
In den Pyrenäen waren wenige Biker unterwegs, nur am sonnigen Sonntag war mehr los. Die Autofahrer waren durchwegs sehr freundlich zu uns Bikern, sich machten die Fahrbahnmitte frei, um das Überholen bei Gegenverkehr zu ermöglichen. Extrem reagierten hier häufig die Spanier, die sofort an den rechten Fahrbahnrand flüchteten, sobald sie uns im Rückspiegel auftauchen sahen - ob nun aus Freundlichkeit oder aus Angst, konnten wir nicht eruieren...
GallerieDie Polizei bekamen wir abseits von Österreich, wie auch in den vergangenen Jahren, sehr wenig zu Gesicht.
Auf die Kategorisierung der Straßen in Peters Landkarte konnten wir uns nicht so recht verlassen, einmal war ein gelbe Straße eine Autobahn, das andere Mal wieder war eine rote eine Holperpiste.

Das Wetter hätte auch noch viel schlimmer kommen können. Die Regenphasen haben sich hauptsächlich auf den Nachmittag beschränkt, es gab keine Tage mit durchgehendem Regen, und so haben wir doch sehr viel von den Alpen Frankreichs und den Pyrenäen gesehen. Zwei von drei Fahrten im strömendem Regen hätten wir ja auch leicht vermeiden können, wenn wir nicht so fixiert auf das vorgenommene Tagesziel gewesen wären...

Die Atlantikküste und die höheren Pässe in Frankreich in der Gegend um St. Girons, wohin wir heuer nicht gekommen sind, werden wir sicher bei einer Tour in späteren Jahren erkunden. Dabei werden wir aber auch bei der Anreise mit dem Zug bis Narbonne fahren und damit mehr Zeit für die Highlights haben!

Nächsten Jahr wollen wir aber vorerst mal wieder eine Inselrunde in Angriff nehmen. Zur Diskussion steht Sardinien, eventuell aber mit einem Abstecher noch weiter runter...

Vielen Dank an Adi für die Buchung der Zugfahrt und die ausgedruckten Unterlagen und überhaupt für die Mithilfe bei Organisation, Tourplanung, und Navigation.

Danke an alle Fotografen für die zur Verfügung gestellten Fotos.

Gallerie mit HelmStatistik

Kilometer: 3568km

Fahrzeit: 50h

Durchschnitt: 71,1km/h

Reisezeit: 92,5h

Durchschnittliche tägliche Kilometer: 396km

Durchschnittliche tägliche Fahrzeit: 5h30min

Durchschnittliche tägliche Reisezeit: 10h20min

Verbrauch: geschätzte 1176l Benzin  (5,5l/100km->196*6)

Tankstopps: 19

Pässe: 41

Gesamthöhe der Pässe: 60586m

Durchschnittliche Höhe der Pässe: 1478m

Pinkelpausen: unzählige

Zwischenfälle: Poldys Elektrikpanne, Gerhards Umfaller, Peters Ausritt, Umfaller vom Franz

Defekte und Verluste: Poldys Kotflügel, Prinzis Handy und Pocki, Peters  Ladekabel, Poldys Autoschlüssel, Adis Felgenschloss

Strafen: bis jetzt keine eingetroffen

Budget: ca. € 1200 pro Person (ohne Reifen)

Adi und PeterG - 22. Oktober 2007